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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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weg. Dass Entreri zusah, war ihm ein wenig peinlich, doch zu seiner großen Überraschung folgte kein bissiger Kommentar. Das speicherte Drizzt im Hinterkopf ab und dachte wieder an Schattentore und seinen Verdacht, wo er Guenhwyvar verloren hatte. Er fragte sich, ob er vielleicht doch bald ins Schattenreich ziehen musste.
    »Glaubst du, Letzthafen wird eine neue Blüte erleben?«, fragte er kurz darauf.
    »Glaubst du, das interessiert mich?«
    Drizzt lachte und widerstand dem Drang »Ja!« zu sagen. Er würde Entreri seinen ewigen Missmut lassen, wozu auch immer das für den Mann gut war.
    »Wenn wir deinen Dolch haben, wirst du Luskan also verlassen und keinen Gedanken mehr an mich oder Letzthafen verschwenden.«
    »Ich verschwende jetzt schon keinen Gedanken an dich.«
    Drizzt lachte erneut und ließ es gut sein. Er ging fest davon aus, dass Artemis Entreri mit ihm zusammen nach Letzthafen zurückkehren würde.
    Falls sie so weit kamen, ermahnte er sich angesichts der vor ihnen liegenden Aufgabe. Er glaubte zu wissen, wo Entreris Dolch war, aber er wollte nicht ausgerechnet den einzigen Mann töten müssen, der ihm den Handel ermöglichen konnte, den er für die Sicherheit von Letzthafen benötigte, nur um das verdammte Messer wiederzubekommen!
    Dank ihrer Zaubertiere erreichten sie Luskan am folgenden Abend und konnten danach problemlos unbemerkt über die Mauer klettern. Drizzt wusste, dass Beniago sich nur zu gern mit ihm treffen würde. Sobald er sich orientiert hatte, führte er Entreri durch die Gassen der Stadt.
    »Ich kenne dich nicht«, sagte Beniago etwas später, nachdem er zu dem mit Drizzt verabredeten Treffpunkt abgebogen war, wo ihn nur ein kleiner, ziemlich gelangweilter Mann erwartete, der an der Wand lehnte.
    »Der Dolch, den du da am Gürtel trägst, gehört mir«, erwiderte der Mann. »Ich will ihn zurück.«
    »Den habe ich schon viele Jahre.«
    »Woher hast du ihn?«
    »Unwichtig.«
    »Für mich nicht.«
    »Ich erinnere mich kaum noch.«
    Entreri blieb auf Abstand, kniff aber leicht die Augen zusammen, damit dieser Beniago seinen aufkeimenden Zorn deutlich bemerkte. »Ich will ihn zurück.«
    »Ich kann ihn dir nicht geben.«
    »Tot kannst du ihn kaum noch festhalten, und wenn doch, schneide ich dir die Finger ab.«
    Beniago lachte, doch seine Haltung verriet eine gewisse Besorgnis.
    »Er würde dich wirklich töten«, erklang eine Stimme von oben. Beniago erstarrte und sah langsam nach oben, wo Drizzt Do’Urden auf einem schmalen Sims an dem Gebäude zur Linken saß. Er hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und lehnte in aller Ruhe am Schornstein.
    »Ich habe dich kämpfen sehen und diesen Mann, Artemis Entreri, viele Male im Zweikampf erlebt«, fuhr Drizzt fort. »Du wirst dich kurze Zeit gegen ihn behaupten können – vielleicht auch etwas länger, weil er weiß, dass er vor deinem Dolch auf der Hut sein muss. Aber dann wird er dich überwältigen, und du wirst den Todesstoß spüren, bevor du ihn kommen siehst.«
    »Du hast mich verraten«, sagte Beniago. »Du hast mich in einen Hinterhalt gelockt.«
    »Keineswegs. Nur wenn du es so willst.«
    »Und falls ich die Flucht antrete, liegt wahrscheinlich schon dein Panther auf der Lauer.«
    »Du weißt, wie ich mich zum Kampf rüste«, erwiderte Drizzt und sprang leichtfüßig von seinem Platz herunter, um in Beniagos Nähe zu landen. »Aber ich wollte dich weder in eine Falle locken noch einen Kampf provozieren. Erst als ich dich kommen sah, hat mein Begleiter den Dolch wiedererkannt, den er selbst viele Jahre geführt hat.« Das stimmte sogar, auch wenn Drizzt ausgelassen hatte, dass er und Entreri von der Waffe gewusst hatten und dass er Entreri nur aus diesem Grund mitgebracht hatte.
    »Er ist mir sehr ans Herz gewachsen«, erwiderte Beniago.
    »So sehr, dass du aufs Atmen verzichten würdest?«, fragte Entreri.
    »Das ist es nicht wert«, sagte Drizzt zu dem großen, rothaarigen Mann. »Artemis Entreri hat einen legitimen Anspruch auf den Dolch und ist durchaus in der Lage, ihn dir abzunehmen, wenn du darauf bestehst.«
    Beniago blickte von Drizzt zu Entreri und dann zu dem Drow zurück. »Ich bin Geschäftsmann«, erklärte er.
    »Damit habe ich gerechnet.«
    »Was bietest du mir also?«, fragte Beniago, wobei er Entreri ansah. Noch ehe dieser etwas sagen konnte, ergänzte er: »Neben meinem Leben?«
    »Das, was du einst von mir verlangt hast«, sagte Drizzt. »Ich und Dahlia und mein Freund Entreri können Haus Kurth aus der

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