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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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mit einem Hoch auf die Gesetzestreuen und Flüchen auf die, die einen weniger geraden Weg gewählt hatten.
    Drizzts Blick blieb am Mast der Seekobold hängen, der im Kielwasser klar zu sehen war, wann immer die Wellen vorbeiwogten.
    Er nickte dem stolzen Schiff anerkennend zu, auch der tapferen Besatzung und dem Kapitän, der sie so lange so weit gebracht hatte. Es war eine gute Erinnerung, fand er. Gute Zeiten mit guten Freunden und guten Taten.
    Dazu natürlich die Aufregung, weil ringsherum ständig Piratensegel am Horizont zu stehen schienen und die Crew immer bereit war, die Jagd aufzunehmen.
    »Das beste Schiff, das je die Schwertküste entlanggesegelt ist«, sagte Drizzt, als Dahlia zu ihm trat und bemerkte, dass er noch immer den Mast anstarrte.
    »Jetzt nicht mehr, schätze ich«, erwiderte sie gedankenlos.
    »Das ist eine lange Geschichte, die ich dir gern erzählen werde«, sagte Drizzt. »Und es gibt keinen besseren Ort dafür als ein Schiffsdeck auf dem offenen Meer, wenn jedes Wogen des Ozeans dazu nickt.«
    Dahlia schlang die Arme um ihn, und Drizzt versteifte sich kurz, zwang sich dann aber, sich zu entspannen. Irgendwie kam ihm ihre Berührung gerade nicht richtig vor. Nicht hier draußen. Nicht auf den Gewässern, die er so oft mit Catti-brie befahren hatte.
    »Wir haben zwar keine eigene Kabine, aber ein Plätzchen für uns findet sich trotzdem«, flüsterte die Elfe ihm ins Ohr. »Meinst du, dazu nickt der Ozean auch?«
    Drizzt antwortete nur mit einem halbherzigen Schmunzeln, was Dahlia genau so verstand, wie es gemeint war, denn sie löste sich von ihm und trat zurück. Er wandte sich ihr zu, um diesen unbeabsichtigten Stich zu lindern, verschob diese Reaktion jedoch, weil ihre anderen drei Gefährten auf sie zukamen.
    »Ich weiß nicht, wie diese Krummbeiner das endlose Schaukeln aushalten«, murrte Ambergris. Sie lief breitbeinig und mit festen Schritten, aber trotzdem brachte das leiseste Heben und Senken der Elritze sie aus dem Gleichgewicht. Dann bemühte sie sich noch mehr, aber der Erfolg war gering.
    »Man muss das Auf und Ab mit dem Bauch abfedern«, erklärte Afafrenfere und klopfte auf seinen harten Leib.
    »Oh, Klappe, sonst federt gleich mein Frühstück von dir ab«, warnte ihn die Zwergin.
    »Du gewöhnst dich bald daran«, versprach Drizzt. »Und wenn wir dann an Land gehen, bekommst du wieder wacklige Knie.«
    Das brachte die beiden zwar zum Lachen, aber Dahlia starrte Drizzt nur wortlos an. Seine Zurückweisung hatte sie offenbar tief getroffen, und Artemis Entreri wirkte so missmutig wie eh und je, als er an die Reling trat.
    »Der fährt nicht das erste Mal zur See«, murmelte Ambergris, während sie kopfschüttelnd Entreris geschmeidige Bewegungen verfolgte. Selbst als die Elritze sich bei einer höheren Welle unvermittelt aufbäumte, geriet er nicht ins Taumeln.
    »Stimmt das?«, fragte Drizzt den Meuchelmörder.
    »Viel zu oft«, sagte Entreri.
    »Dann kennst du Baldurs Tor?«
    »Wie meine Westentasche.«
    »Gut«, sagte Drizzt. »Ich weiß nicht, wie lange wir dort bleiben, aber du führst uns.«
    Entreri lachte höhnisch. »Lange genug, dass Luskan in der Zwischenzeit über Letzthafen herfallen kann, schätze ich. Also nicht sehr lange.«
    Die anderen kamen näher.
    »Raus mit der Sprache«, sagte Ambergris.
    »Mir kommt es nur so vor, als ob Beniago die fünf besten Kämpfer doch sehr geschickt alle gleichzeitig von Letzthafen fernhält«, erwiderte Entreri.
    »Oooh«, stöhnte Ambergris. Darauf war sie anscheinend noch nicht gekommen.
    Drizzt hingegen schon. »Beniago hat nur mich darum gebeten, im Tausch für den Dolch«, sagte er. »Er konnte nicht wissen, dass ich euch alle mitnehme.«
    »Aber jetzt weiß er es«, entgegnete Entreri.
    Drizzt schnaubte, doch der Gedanke war ihm unangenehm. »Luskans Hochkapitäne können sich ohne Straßenkämpfe nicht einmal einigen, wo eine Fürstengaleere auf der Durchreise anlegen soll«, sagte er. »In den paar Zehntagen, die wir weg sind, bekommen sie keine ausreichend große Armee auf die Beine oder fahren damit gar nach Letzthafen. Außerdem haben sie bisher keine Ahnung, wozu die Stadt fähig ist, ob mit oder ohne uns.«
    Entreri sah ihn an und lachte in sich hinein. Sein Gesicht sprach Bände. Armer Tor , dachte er, ohne es auszusprechen, ging davon und verschwand durch die Luke im Rumpf des Schiffes.
    »Das galt allein mir«, sagte Drizzt zu den drei anderen, während er Entreri kopfschüttelnd nachsah. Das glaubte er

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