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Niewinter 4: Die letzte Grenze

Niewinter 4: Die letzte Grenze

Titel: Niewinter 4: Die letzte Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.A. Salvatore
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Drizzt aus dem Weg.«
    Beniago starrte seinen Anführer ungläubig und ziemlich entsetzt an. Drizzt war schon allein ein gefährlicher Gegner, wie Beniago persönlich erfahren hatte, und die Freunde, mit denen er sich umgab, machten ihn noch gefährlicher. Und selbst wenn Beniago – Beniago Baenre  – einen Weg fand, den Verräter zu erledigen, hatte Jarlaxle ihnen allen deutlich klargemacht, dass ein derartiges Vorgehen eine harte Vergeltung nach sich ziehen würde. Kein Drow, und schon gar nicht ein Drow von Bregan D’aerthe, legte sich mit Jarlaxle an.
    »Doch nicht töten, du Narr!«, sagte Kimmuriel.
    Beniago atmete erleichtert auf.
    »Denkt nach«, verlangte Kimmuriel. »Findet einen Weg, Drizzt und Tiago voneinander fernzuhalten, zumindest in nächster Zeit.«
    »Ihr könntet mit Tiago reden.«
    »Das haben wir«, sagte Kimmuriel. »Jarlaxle selbst war bei ihm.«
    »Und er ist so stur, stolz und dickköpfig wie eh und je«, schloss Beniago daraus. Kimmuriel ließ sich zu keiner Antwort herab, so dass Beniago fragte: »Wo ist Drizzt?«
    »In Letzthafen.«
    Das ließ Beniago aufmerken, denn um Letzthafen drehten sich in Luskan in den vergangenen Tagen viele Diskussionen. Die Situation war gerade noch komplizierter geworden, fürchtete er, aber er sah auch einen Hoffnungsschimmer.
    Er war ein Hauptmann von Bregan D’aerthe, ermahnte er sich selbst, und trotz vieler Gleichrangiger standen in der Hierarchie nur Kimmuriel, Jarlaxle und der unabhängige Valas Hune über ihm. Sein Posten war Luskan, und Luskan würde für die Organisation wieder sehr, sehr wichtig werden.
    Das war Beniagos Chance, sich über die vielen anderen Hauptleute zu erheben. Und das würde er sich von seinem erbärmlichen Cousin Tiago, dessen Vater Beniago verraten und überhaupt erst aus den Reihen der Baenres in die offenen Arme von Bregan D’aerthe getrieben hatte, nicht verderben lassen.
    »Bringt Kurth dazu, dass er einwilligt«, bat er Kimmuriel. »Ich kann unseren Interessen besser dienen, wenn ich meine gegenwärtige Position behalte. Sorgt dafür, dass Kurth mir bei den Verhandlungen um die Beziehungen zu Letzthafen freie Hand lässt.«
    »Ihr habt bereits einen Plan«, sagte Kimmuriel, und Beniago verneigte sich, um diesem ebenso intelligenten wie pragmatischen Drow seine Ehrerbietung zu zeigen.
    »Gibt es ein Problem?«, fragte Artemis Entreri seinen Begleiter an diesem Abend. Trotz des späten Aufbruchs hatten er und Drizzt bereits ein Drittel des Weges nach Luskan zurückgelegt.
    Drizzt rollte die Pantherfigur in den Händen. »Ich weiß es nicht.«
    »Du hast sie lange nicht gerufen.«
    »Es war nicht nötig.«
    Entreri berührte Drizzt an der Schulter und zwang ihn damit, ihm in sein zweifelndes Gesicht zu blicken. »Seit du den Seeteufel auf den Docks getötet hast, gab es bestimmt ein Dutzend Gefechte.«
    »Ich war oft hinter der Mauer und habe den Bogen benutzt«, erwiderte Drizzt.
    »Und oft auch nicht.«
    Drizzt seufzte. Er nickte, denn jetzt konnte er nicht mehr ausweichen.
    »Die Katze sieht hager aus«, stellte Entreri fest. »Ihre Haut hängt schlaff herunter, als ob sie erschöpft wäre.«
    »Du hast es bemerkt?«
    Entreri zuckte mit den Schultern. »Ruf sie.«
    Drizzt betrachtete die Figur, dachte darüber nach und rief dann leise nach Guenhwyvar. Kurz darauf tauchte der graue Nebel auf, aus dem sich der Panther bildete, der direkt vor dem sitzenden Drow zum Stehen kam.
    »Sie keucht«, beobachtete Entreri.
    Drizzt streckte die Hand aus, um das Tier zu streicheln und ihre Haut abzufahren. Es war, als ob die Muskeln darunter alt geworden waren. So hatte er sie schon früher erlebt, aber normalerweise erst, wenn sie viele Stunden an seiner Seite gewesen war und gegen Trolle und dergleichen gekämpft hatte.
    »Du siehst es also auch«, sagte er.
    »Können solche magischen Geschöpfe altern?«
    Darauf wusste Drizzt keine Antwort. »Wann immer Guenhwyvar früher so erschöpft war, hat ein Tag auf der Astralebene, wo sie zu Hause ist, sie wieder verjüngt. Ich fürchte, dass der Kampf mit Erzgo Alegni, bei dem ich sie verloren habe, ihr ernsthaft geschadet hat.«
    »Oder sie kehrt gar nicht mehr richtig auf die Astralebene zurück«, überlegte Entreri.
    Drizzts Kopf fuhr zu ihm herum.
    »Trotzdem sieht sie etwas besser aus als beim letzten Mal. Also geht es vielleicht vorbei.«
    Drizzt war sich da weniger sicher, aber da er Guenhwyvar augenblicklich nicht brauchte, umarmte er sie nur und schickte sie schnell wieder

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