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Nigger Heaven - Roman

Nigger Heaven - Roman

Titel: Nigger Heaven - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walde + Graf Verlag
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leicht die Stirn. »Noch nicht.«
    »Lassen Sie ihn nicht herein, verstehen Sie?«
    »Ich habe Sie verstanden.«
    »Nun, trinken wir!« Lasca füllte die Gläser. Dann stand sie auf und rief: »Auf uns!«
    Byron leerte sein Glas mit einem Zug.
    »Haben Sie etwas für die Nase, Danny?«
    »Alles, was die kleine Lady begehrt.«
    »Schicken Sie Myra in die Damengarderobe.«
    Danny pfiff, bis die Zigarettenverkäuferin auf ihn aufmerksam wurde und sein Signal mit einem Kopfnicken beantwortete. Lasca ging mit ihr hinaus.
    »Zum ersten Mal hier, Mr Kasson?«
    »Ja.«
    »Nun, Sie müssen jetzt oft kommen.«
    »Es ist fabelhaft hier. Ist es immer so?«
    »Warten Sie ein Weilchen. Es kommt noch besser.«
    Byron sah sich um. Er bemerkte Piqua St. Paris und Arabia Scribner, die in Begleitung von zwei Männern waren, die er nicht kannte. Monte Esbon saß mit Freunden an einem anderen Tisch. Lasca kam zurück.
    »Wer ist der bleiche Scheich in der Ecke, Danny?«
    »Nichts für die kleine Dame. Einer vom anderen Ufer.«
    Lasca grinste. »Ist Ran schon da?«
    »Nein. Er kommt selten vor zwei.«
    »Ich möchte ihn sehen.«
    »Er wird Sie sicher auch sehen wollen.«
    »Hallo, da ist ja Monte!«, rief sie aus und winkte ihm zu.
    Monte kam an den Tisch. »Hallo, Lasca! Hallo, Byron! Sie sind ja ein richtiger Feger, Lasca! Wie Sie Ihre Möpse schwenken können!«
    »Halten Sie die Klappe, Monte.«
    »Geben Sie nicht das Unschuldslamm. Wenn Sie meine Gedanken lesen könnten, würden Sie mich einsperren.«
    Danny hatte drei viertel des Champagners in sich hineingeschüttet und bat um die Erlaubnis, sich entfernen zu dürfen. »Ich muss mich um meine Gäste kümmern!«, erklärte er. »Ich komme später zurück.«
    »Danny ist unglaublich«, kommentierte Lasca. »Er läuft von Tisch zu Tisch und kippt die teuersten Getränke. Die Gäste bekommen kaum etwas von ihren eigenen Drinks zu sehen. Noch einen Lanson 1914«, befahl sie dem Kellner, »und sagen Sie Ihrem Toscanini, er soll mein Lieblingslied spielen.«
    Der Kellner flüsterte dem Klavierspieler etwas ins Ohr, worauf dieser den Einsatz gab und die Kapelle I like pie, I like cake spielte. »Was für eine Symphonie!«, rief Lasca. »Ta! Ta! Monte, kommen Sie später wieder.«
    Sie zog Byron auf die Tanzfläche.
    »Black Bottom«, flüsterte sie.
    »Ich kann ihn nicht sehr gut«, wandte er ein.
    »Versuch´s«, redete sie ihm zu.
    Seltsamerweise fiel es ihm, durch Lascas Beispiel angeregt, überhaupt nicht schwer, die komplizierten Tanzschritte auszuführen. Es war genügend Platz, nur drei oder vier Paare tanzten. Die Musik war weich und sinnlich; die Kapelle beherrschte zwar alle Jazztricks, aber dies war ein höchst verfeinerter Jazz. Das Saxophon gurrte wie eine Taube, die Trommelschläge schienen gedämpft aus der Ferne zu kommen.
    Als Byrons Lippen Lascas Wangen berührten, bemerkte er einen exotischen Duft, einen Duft, der ihm immer vertrauter wurde und den er in Zukunft nie vergessen sollte.
    »Ist das Coty?«, flüsterte er.
    »Nein, mein Körper«, murmelte sie.
    Sie tanzten jetzt langsamer, hoben ein Bein und sanken sanft nach der anderen Seite hin. Sie waren so eng vereint, wie es zwei Menschen nur sein können. Er war von ihrem Rhythmus fasziniert, gefesselt von ihrer Persönlichkeit, berauscht von ihrem Magnetismus.
    Während sie die Tanzfläche umkreisten, fiel sein Blick auf Piqua St. Paris. Ihre Augen schauten ihn direkt an, aber sie gab kein Erkennungszeichen. Er schaute auf Mrs Scribner. Sie sah ihn einen Augenblick starr an und wandte sich dann ostentativ ab. Es war keine Frage, sie hatten ihn eiskalt geschnitten. Was bedeutete das? Was hatte er getan? Er konnte keinen Grund für ihr Verhalten finden. Nun, welche Rolle spielte das schon? Mit Körper, Seele und Geist gehörte er Lasca. Es hatte keinen Zweck nachzudenken, keinen Zweck, etwas anderes zu tun, als sich auf dieser Barke der Lust treiben zu lassen, die nach Kythera segelte. Der Wind war günstig, Zeichen und Omen wohlgesonnen.
    Als sie wieder zu ihrem Tisch gingen, begann eine stämmige Sängerin in grellem Orange lautstark zu singen:
    You ain´t gonna ride no chariot tonight
´Less you take your sweet mama along!
I say, Ben Hur, you ain´t goin´ out
´Till you listen to this song.
I know you been drivin´
To some other girl´s door
But I´m gonna see to it
You don´t drive there no more
You ain´t gonna ride no chariot tonight
´Less you take your sweet mama along.
    [Du fährst heute Nacht deinen

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