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Nigger Heaven - Roman

Nigger Heaven - Roman

Titel: Nigger Heaven - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walde + Graf Verlag
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Kampfwagen nicht, / Wenn du deine Süße nicht mitnimmst! / Hör zu, Ben Hur, du gehst nicht aus, / Bis du mich angehört hast. / Ich weiß, du fährst zu ’nem anderen Mädel hin, / Aber ich sorge schon dafür, / Dass das nicht mehr geschieht. / Du fährst heute nicht aus, / Wenn du deine Süße nicht mitnimmst.]
    »Hier kommt Ran«, meldete Danny. Byron blickte zum Eingang und sah den Bolito-King, der mit einem Zylinder und einem Stock mit Goldknauf beeindruckte. Ein Mädchen begleitete ihn. Er winkte Lasca zu, führte seine Begleiterin zu einem Tisch am Ende des Saals und kam dann zu ihnen.
    »Wie geht es, Mrs Sartoris?«, fragte er und nickte gleichzeitig leicht in Byrons Richtung.
    »Ausgezeichnet, Rannie. Setzen Sie sich doch. Wer ist das Mädel?«
    »Ach, das ist nur die kleine Ruby. Niemand, den Sie kennen.«
    »Ich hoffe, Sie benehmen sich.«
    »Ach, ich bin einer der besten Benehmer in der Bude hier.« Ein Schrei unterbrach sie. Unwillkürlich wandten sie sich um, um zu sehen, was vorging. Ein gelbbraunes Mädchen an einem benachbarten Tisch war aufgesprungen und stand vor einer anderen Frau, die dort mit zwei Männern saß.
    »Du kriegst von mir ´nen Dämpfer!«, kreischte sie.
    »Und du kriegst ´ne saftige Abreibung!«, gab die andere zurück. »Na, versuch´s doch!«
    »Geh doch mal raus, Luft schnappen!«
    In diesem Augenblick sprang einer der Männer auf und schleuderte mit unsicherer Hand ein volles Glas Whiskey. Es verfehlte sein Ziel und klirrte gegen den Spiegel, worauf der Angreifer am Boden zusammenbrach, als ob das Glas ihn getroffen hätte. Zwei Kellner packten ihn unter den Achseln und zerrten ihn hinaus. Die Gelbraune folgte schreiend. Die andre rief dem Mann nach: »Schieb deinen Arsch hier raus und mach dich mit ihr vom Acker!«
    Während dieser Szene rauchte der Bolito-King unbeteiligt weiter, als ob er nicht bemerkt hätte, dass etwas Ungewöhnliches geschah.
    »Hey! Hey! Do that thing!«
    »Na, ich denke, ich schiebe mal zu Ruby ab«, kündigte er an. »Wie lange bleiben Sie, Mrs Sartoris?«
    »Bis die Dämmerung wie ein Gewitter anbricht.«
    Eine andere Künstlerin trat auf und begann lautstark zu singen.
    »Shake it up!«, brüllte man. »Los, zeig, was du kannst!«

    Die kleine Tänzerin war mager und von gelblicher Hautfarbe und trug ein scharlachrotes Kleid; ihr Höschen war mit blauen Vergissmeinnichtblüten verziert. Ihre Beine sahen aus wie Zahnstocher.
    »Mann, sieh mal, das Gestrampel!«
    »Viel zu mager, Danny«, beschwerte sich Lasca bei dem Manager, der gerade am Tisch vorbeiging.
    »Warten Sie ab!«, beschwichtigte er sie.
    Die Tänzerin verfiel in eine bebende Ekstase. Sie zitterte von Kopf bis Fuß. Es war wie ein genüsslicher Schüttelfrost.
    Lasca warf einen zerknüllten Dollarschein auf den Boden. Das Mädchen setzte sofort den Fuß auf ihn, ohne ihre merkwürdige Erdbebenimitation zu unterbrechen.
    »Ich kann keine grölenden Sängerinnen mehr sehen, Danny«, rief Lasca. »Lassen Sie wieder die Band spielen.«
    Danny gab ein Signal, und die Menge überflutete das Parkett. Das Tanzen wurde immer wilder. Man tanzte den Camel Walk, aber auch den Twatwa und den Skate. Eine hübsche Mulattin löste sich von ihrem Partner und schob die Hände krampfhaft an ihrem Körper hinauf und hinunter, als ob sie die Krätze hätte.
    »Umarme mich fester, Baby«, bettelte Lasca.
    »Liebst du mich?«, flüsterte Byron.
    »Ich glühe vor Liebe!«
    »Was spielen sie?«
    Lasca sang die Worte:
    I looked at the clock and the clock struck three;
I said, now daddy, that´s one on me.
    [Ich sah auf die Uhr, und die Uhr schlug drei; ich sagte, nun, Daddy, für mich ist es eins.]
    »Die Uhr schlug aber vier«, sagte Byron.
    »Na schön. Sie wird zehn schlagen, bevor wir mit dem Abend fertig sind.«
    »Ich werde nie amen sagen!«
    »Gib nicht so an. Ich habe schon stärkere Männer erschöpft als dich.« Später erschien Byron alles etwas verschwommen, und er hörte nur noch undeutlich. Er hatte das verwirrte Gefühl, dass alle Instrumente und alle menschlichen Stimmen im Saal gleichzeitig kreischten. Es trommelte ohne Unterlass. Es wurde nicht mehr paarweise, sondern zu viert getanzt. Seltsame, unerklärliche Lichter verzogen die Spiegelflächen. Die Menschen schienen sich in merkwürdig spitzen Winkel hin und her zu schieben. Ob sie vielleicht umpurzeln würden?
    Lasca goss Champagner aus der fünften Flasche ein.
    »Trinken wir etwas, bevor wir weitermachen! Trinken wir!«
    Sie lag in

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