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Nigger Heaven - Roman

Nigger Heaven - Roman

Titel: Nigger Heaven - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walde + Graf Verlag
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Stimme, »und ich werde Sie nicht loslassen. Habe ich nicht gesagt, dass ich immer bekomme, was ich haben will?«
    »Aber warum wollen Sie gerade mich? Was kann ich Ihnen denn geben?«
    Sie nahm seinen Kopf zwischen ihre Hände und sagte mit einer vor Leidenschaft heiseren Stimme: »Du sollst mich besitzen, mein Herr sein! Ich will deine Sklavin sein, dein Nigger, dein leibeigener Nigger!«
    Als Lasca später ihren Körper ein wenig von Byron zurückzog, fragte sie: »Hast du keinen Hunger?«
    »Ich weiß nicht. Ich bin viel zu glücklich, um das zu wissen. Ich liebe dich!«
    Er küsste ehrfürchtig ihren Hals; es schien fast eine religiöse Zeremonie zu sein.
    »Das hoffe ich auch. Du wirst nie eine Frau finden, die liebt wie ich. Ich werde dir alle anderen verderben.«
    »Das ist bereits geschehen. Lasca, ich will dich, nur dich allein!«
    »Nun, du hast mich – jetzt.«
    »Versprich mir, dass es für immer ist!«
    »Ja, ja, natürlich«, antwortete sie ungeduldig, während sie auf den Klingelknopf neben dem Bett drückte. Sie veränderte ihre Stellung nicht, als das Mädchen eintrat. Während sie das Essen bestellte, ruhte Byrons Kopf an ihrer Schulter.
    Sie lagen unter einer Decke aus grauem, silbernem und rosafarbenem spanischen Brokat mit einem breiten Volant aus silberner spanischer Spitze. Das Zimmer selbst wirkte zart und zerbrechlich, war mit silberner und grauer Seide, einem Hauch von Rosa und mit Kristallgehänge ausgestattet. Die schweren Vorhänge waren geschlossen. Wandlampen, deren Licht von rosa Schirmen gedämpft wurde, erhellten den Raum.
    »Wo wohnst du?«, fragte Lasca plötzlich.
    Er sagte es ihr.
    »Ich werde Harry deine Sachen holen lassen.«

Kapitel 6 Ein sehr schwarzer, fast zwei Meter großer Bursche in einer violetten Livree mit Goldborten bewachte den Eingang, aber er verbeugte sich tief, als Lasca und Byron sich der Tür näherten und riss sie eilfertig auf. Am Fuß der Treppe wurden sie durch das Gitterfenster einer zweiten Tür erneut begutachtet.
    »Kommen Sie doch herein, Mrs Sartoris«, bat der Hüter der zweiten Tür, und als sie seiner Aufforderung folgten, rief er: »Ein Tisch für Mr Gunnion!«
    Ein Kellner folgte dem Ruf und führte das Paar zu einem Tisch genau gegenüber der Kapelle.
    »Warum Mr Gunnion?«, wollte Byron von Lasca wissen, als sie am Tisch Platz nahmen.
    Sie lachte und schlug ihren grünen, mit silbernen Blumen bestickten Samtabendmantel auseinander.
    »Das gehört hier zur Geheimsprache. Wenn du Mr Gunnion bist, bedeutet das, dass du viel Geld ausgibst und in jeder Beziehung ein wünschenswerter Gast bist, und so bekommst du den besten Tisch. Wenn du Mr Lomax bist, kannst du von Glück reden, wenn man dich hereinlässt.«
    »Aber sie kennen mich doch gar nicht!«
    »Nun, du bist heute Abend mit Mrs Gunnion zusammen.«
    An den drei Seiten des Saals, die die Band frei ließ, saßen Gruppen von weißen, farbigen und gemischten Gästen, aber die bernsteinfarbene Beleuchtung des schwarz-goldenen Raum gab allen mehr oder weniger die gleiche Hautfarbe, mit Ausnahme einer jungen Schwarzen, die sich so stark geschminkt hatte, dass ihr Gesicht ein schmutziges Grün war.
    In der Mitte der Tanzfläche führte ein gelenkiger Tänzer mit glattem geölten Haar den Charleston vor.
    Hey! Hey!
I´m Charleston crazy!
    »Ich bin dabei!«, rief Lasca, als sie die Tanzfläche betrat. Beifall begleitete ihren Auftritt. Jemand rief: »Zeig, was du kannst, Lasca!«
    Hey! Hey!
I´m going to Charleston
back to Charleston!
    Lasca warf die Beine zurück und tanzte mit äußerster Hingabe.
    Hey! Hey!
Do that thing!
    Sie schob ihren kurzen, champagnerfarbenen Seidenkrepprock hoch über die Knie. Ein in Platin gefasster Stein verstrahlte sein Feuer an ihrem Ellbogen. Ihr Kopf steckte unter einem smaragdgrünen Topfhut.
    Als sie unter Beifall und Gelächter an den Tisch zurückging, brachte der Kellner einen Eiskübel, aus dem eine Flasche hervorragte. Der Manager des Winter Palace, ein schneidiger Kerl, gesellte sich zu ihnen.
    »Sehr erfreut, Sie zu sehen!«, rief er aus. »Und wie geht es der kleinen Dame heute Abend?«
    »Wie geht es Ihnen, Danny?« Sie gab ihm die Hand. »Setzen Sie sich doch. Das ist Mr Kasson.«
    »Sehr angenehm.« Er setzte sich neben sie. »Ich bin entzückt, die kleine Dame hier wieder begrüßen zu dürfen. Wenn Sie uns besuchen, scheint das Licht heller, und die Kapelle spielt besser.«
    »Schon gut, Danny. Sagen Sie, ist Sid hier gewesen?« Sie runzelte

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