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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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wirbelte sie herum und trat dem Mädchen hinter sich in den Rücken.
    Am beängstigendsten aber war die Gestalt, die die Straßenlaternen ausgelöscht hatte. Aus der Nähe erkannte ich, dass es sich um ein Mädchen handelte, eine zierliche Kleine. Sie griff niemanden direkt an. Stattdessen lauerte sie am Rand darauf, dass einer von unseren Kämpfern abgelenkt war, um ihn dann von hinten zu packen. Gelang es ihr, den Gegner lange genug festzuhalten, schrie und zuckte er wie bei einem Stromschlag und ging schließlich zu Boden, wo er sich eine ganze Weile nicht mehr rührte.
    Als die fiese Ballerina Kari mit einem Tritt in die Rippen zu Boden schleuderte, stürzte sich Electro Girl ins Getümmel und hielt Karis Arm fest. Kari versuchte sich zu wehren, rollte sich aber stattdessen schreiend zusammen.
    Meredith brüllte: »Sie braucht fünf Sekunden! Pass auf, Sam, sie kommt zu dir!«
    Sam wich einem Hieb von einem Typ mit stacheliger Irokesenfrisur aus und ging dann auf das Mädchen hinter sich los. Doch die tänzelte außer Reichweite. Mehr als ihre Stromstöße hatte sie wohl kämpferisch nicht zu bieten.
    Nicht alle Partygäste beteiligten sich am Kampf. Neben den Zwölftklässlern blieben auch etliche Zehntklässler nervös auf dem Gehweg stehen und glotzten. Vor allem die Schüler mit den Lebenskräften hielten sich zurück. Offenbar waren sie nicht ganz so für den Kampf geeignet wie diejenigen mit den Körperkräften.
    Zum Glück verfügten die meisten Elftklässler über Körperkräfte. Ohne mit der Wimper zu zucken, stürzten sie sich ins Getümmel. Dennoch schaffte es unsere Gruppe nicht, zu gewinnen. David las Kari von der Straße auf und half ihr ins Haus. Geneva wurde als Nächste ausgeschaltet. Nach einem brutalen Angriff in der Luft landete sie auf ihrer Schulter. David, der als eine Art Sanitäter zu fungieren schien, warf sie sich über die Schulter, während Annas Mom den gegnerischen Luftakrobaten in Schach hielt.
    Cam hatte Thaddeus ordentlich zugesetzt, denn der taumelte bereits. Dennoch musste Cam immer vier Schläge anbringen, um einen seines superstarken Gegners zu kontern. Überall waren wir in der Unterzahl, immer zwei der Angreifer kämpften gegen einen von uns. Trevor konnte vor lauter Blut im Gesicht kaum noch etwas sehen, und Sam entkam Electro Girl mehrmals nur um Haaresbreite. Zwar warnte ihn Meredith jedes Mal rechtzeitig, aber Sam wurde zunehmend langsamer, und das Mädchen rückte ihm immer dichter auf die Pelle. Schließlich bekam sie ihn eine, dann zwei Sekunden lang zu fassen.
    Hilflos sah ich zu, und überlegte, was ich nur tun könnte. Ich war schon drauf und dran, mich auf Electro Girl zu stürzen – schließlich war sie winzig, also hatte ich ganz gute Chancen – , da fiel mein Blick auf einen Jungen, der auf der gegenüberliegenden Seite an einer verloschenen Straßenlaterne lehnte.
    Er war schlank und hochgewachsen, hatte die Hände in den Taschen eines langen Trenchcoats vergraben. Das rote Tuch trug er als Stirnband ums schwarze Haar, das wie Stacheln in die Höhe ragte. Ich trat an die Bordsteinkante und kniff die Augen zusammen, um sein Gesicht zu erkennen.
    Wie zum Gruß hob die dunkle Gestalt eine Hand. Ich machte einen Schritt auf die Straße, denn ich wollte ihn sehen und es gleichzeitig auch wieder vermeiden. Wollte die mir vertrauten Gesichtszüge erkennen.
    Sirenengeheul ertönte, und ich sprang erschreckt zurück auf den Bürgersteig. Thaddeus hielt inne, Cam stand keuchend vornübergebeugt. Dann steckte Thaddeus die Finger zwischen die Lippen und pfiff zweimal kurz. Die Gang teilte noch ein paar letzte Schläge aus und rannte dann in die Richtung davon, aus der sie gekommen war. An der Ecke teilten sie sich auf und tauchten in Zweier- oder Dreiergruppen in der Dunkelheit unter.
    Als hätte man mich von einem Fluch befreit, rannte ich hinüber zu Cam. »Wie geht es dir?«
    Sein Atem ging pfeifend. Langsam richtete er sich auf, dabei biss er die Zähne zusammen. »Hast du gesehen, wo sie hin sind?«
    »Sie haben sich aufgeteilt.«
    »Verdammt.« Er spuckte Blut, das von einem Riss in seiner Lippe stammte.
    Im nächsten Augenblick stieß Trevor zu uns, Gesicht und T-Shirt waren blutverschmiert. Er sagte nur ein Wort, das ihm wie Gift über die Lippen kam: »Irin.«
    Cam nickte. Die anderen sammelten sich in der Auffahrt. Kari humpelte, Geneva hielt den Arm an den Körper gepresst. Niemand war heil davongekommen, außer Annas Mom, die kaum stillstehen konnte und vor

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