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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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diese Leute sind, wie hätte ich Kontakt zu einer Gang aus Seattle aufnehmen sollen?«
    »Nun tu mal nicht so, als würdest du die Irin nicht kennen«, sagte sie verächtlich.
    »Was?«, fragte ich. »Wer soll das sein?«
    »Die Irin, Dancia«, sagte sie ungeduldig. »Und er ist jetzt einer von ihnen. Hättest ihn bloß anrufen müssen.«
    Ich hielt die Luft an. Unweigerlich wanderte mein Blick zu der Stelle, an der ich ihn gesehen hatte. »Wer?«, fragte ich, obwohl ich es natürlich längst wusste.
    »Jack.« Mit ihrem Blick durchbohrte sie mich. »Du hängst immer noch an ihm. Du hilfst ihm. Und sobald ich Beweise habe, werden es alle erfahren.«
    Die Polizisten befragten uns der Reihe nach und notierten unsere Aussagen in ihren kleinen Notizheften. Kurz darauf traf auch der Krankenwagen ein; die Sanitäter untersuchten Trevor, Cam und die Mädchen. Trevors Wunde über der Augenbraue musste eventuell genäht werden, da die Blutung nicht zu stoppen war, Cam hatte ein paar geprellte Rippen, würde aber nicht ins Krankenhaus müssen. Genevas Arm sollte aber auf jeden Fall geröntgt werden, und die Sanitäter erboten sich, sie ins Krankenhaus zu fahren. Geneva wollte aber lieber auf ihre Mutter warten.
    Sobald die Polizei gegangen war, löste sich auch die Party auf. Anhand unserer Beschreibungen hatte die Polizei eine Gang aus Seattle im Verdacht, die in letzter Zeit für viel Ärger gesorgt hatte. Allerdings war ihnen unklar, was die Bande von uns gewollt hatte und was sie in einem Vorort dreißig Meilen von Seattle entfernt zu suchen hatte. Wir einigten uns darauf, unseren Eltern zu erzählen, dass wir zufällig Opfer einer Gang geworden waren. Dass ihr Anführer aus zwölf Metern Entfernung eine Autoscheibe eingeworfen und einer der Kämpfer fünf Meter hoch in der Luft gefochten hatte, wollten wir für uns behalten.
    Nachdem wir wieder unter uns waren, musste Trevor sich auf den Bordstein setzen, und David drückte seine Finger auf den Schnitt in der Augenbraue. Die Haut schloss sich, und es blieb nur noch eine helle rosafarbene Stelle. Danach presste David seine Hände auf Genevas Ellenbogen. Geneva wurde kreidebleich und stöhnte leise, doch hinterher bewegte sie lächelnd ihren Arm, als wäre nichts geschehen. Dann kümmerte sich David um Karis Bauch. Sobald seine Hände auf ihr lagen, atmete sie erleichtert auf.
    Also war David tatsächlich ein Heiler. Zwar konnte er keine Toten erwecken, aber durch Handauflegen kleine Wunden und Knochenbrüche heilen. Nach der Heilung waren er selbst und auch die Verletzten erst einmal erschöpft, denn David verband seine eigene Energie beim Heilen mit der des Kranken. Gemeinsam mit Trevor, Kari und Geneva ging er ins Haus, um sich hinzulegen. Außerdem bereitete Annas Mutter ihnen noch ein Energiegetränk zu, damit sie wieder zu Kräften kamen.
    Verängstigte Eltern fuhren vor, während ich auf dem Gehweg saß und meinen Blick starr auf das Gebüsch gegenüber gerichtet hielt. Cam bot mir seine Hand, doch ich schüttelte den Kopf. Ich wollte ihm nicht noch mehr Schmerzen bereiten, deshalb stand ich allein auf und folgte ihm ins Haus, wo Anna und ihre Mutter die anderen verabschiedeten und die besorgten Eltern beruhigten. Cam sank auf Annas Ledersofa mit der hohen Rückenlehne. Obwohl er den Sanitätern gesagt hatte, dass er kaum verletzt sei, hatte er offenbar Schmerzen. Sein Atem ging flach, und bei jeder schnellen Bewegung zuckte er zusammen.
    »Du solltest David bitten, dir zu helfen«, sagte ich.
    »David ist zu müde. Das geht schon.«
    Cam fielen die Augen zu. Sein T-Shirt war zerissen und voller Blutflecken. Ich musste an Annas Worte denken und fragte mich, was ich nun tun sollte. Cam hatte sich mir gegenüber nicht anders verhalten als vor der Prügelei, allerdings hatte er mich auch nicht gerade mit Küssen überhäuft.
    Mit den Fingern fuhr ich über die Polsterung. »Tut mir leid, dass ich nicht geholfen habe.«
    Er schlug die Augen auf. »Wovon redest du überhaupt?«
    »Ich fühle mich mies. Denn ich habe nichts getan. Ich hätte euch beistehen sollen.«
    »Niemand hat das von dir erwartet. Du fängst doch gerade erst an, und ohne dich beleidigen zu wollen: Im Nahkampf bist du echt nicht zu gebrauchen.« Er lächelte mich an, und wir verschränkten unsere Finger. »Du hast ganz richtig gehandelt.«
    »Aber ich hätte … « Auch ohne dass ich den Satz beendete, wusste Cam, was ich sagen wollte.
    »Spinnst du? Wenn jemand sieht, wie Geneva zehn Meter durch die

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