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Night Academy 2

Night Academy 2

Titel: Night Academy 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Scott
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Luft fliegt, dann ist das noch okay. Anschließend können sich die Leute einreden, sie hätten sich das nur eingebildet. Aber einen Krater kann sich niemand einbilden.« Er schenkte mir ein müdes Lächeln, dann fielen ihm die Augen wieder zu. »Kämpfen ist mein Job, nicht deiner. Fürs Erste jedenfalls. In einem Jahr kannst du sie dann für mich vermöbeln.«
    »Bestimmt nicht«, sagte ich. »Du warst unglaublich. Wenn du es nicht gerade mit Attila dem Hunnenkönig hättest aufnehmen müssen, hättest du deinen Gegner plattgemacht.«
    Cam zuckte die Achseln und verzog das Gesicht. »Ich habe keine außergewöhnlichen Körperkräfte. Als ich mit der Ausbildung anfing, wusste ich, dass ich zweimal so hart trainieren muss, um im Kampf mithalten zu können.« Sanft drückte er meine Hand. »Du hättest ins Haus gehen sollen. Ich hatte Angst um dich.«
    Das ging mir runter wie warme Schokolade. Ich rutschte näher zu ihm, wobei ich achtgab, mich nicht zu sehr gegen seine verletzten Rippen zu lehnen. »Hast du echt geglaubt, ich würde reingehen, weil du es mir befohlen hast?«
    Er fing an zu lachen, fasste sich aber sogleich an die Seite. »Mann, tut das weh. Nein, habe ich nicht. Aber einen Versuch war’s wert.«
    Cam hatte mich beschützen wollen. Ich war total baff. Normalerweise war ich diejenige, die andere beschützte. Natürlich hatte sich Oma alle Mühe gegeben, sich um mich zu kümmern, doch sie war so klein und zerbrechlich, dass ich meistens das Gefühl gehabt hatte, die Verantwortung zu tragen. Und wenn ich meine Kräfte einsetzte, dann um andere zu verteidigen. So war ich nun einmal, das lag mir im Blut.
    Es war ein schönes Gefühl, dass jemand auch mal um meine Sicherheit bangte.
    Ich betrachtete Cams flachen Bauch und die verwuschelten Haare, die den blutigen Riss auf seiner Stirn halb verdeckten. Vorsichtig strich ich ihm das Haar aus der Stirn.
    »Das muss wehtun«, sagte ich.
    »Mach dir keine Sorgen.«
    Er ließ sich meine Berührung gern gefallen.
    »Warte mal kurz.« Aus der Küche holte ich Haushaltspapier, das ich unter warmes Wasser gehalten hatte. Damit setzte ich mich wieder neben ihn und betupfte die Schnitte.
    »Das tut gut«, sagte er und schloss die Augen. »Danke.«
    Eine Weile saßen wir einfach nur nebeneinander, und ich wünschte, ich hätte den Mund halten können, aber irgendetwas trieb mich dazu, das Schweigen zu brechen. »Ähm … passiert so was öfter?«
    »Nicht auf diese Weise.«
    Mehr sagte er nicht. Ich wartete auf eine Erklärung, doch da hätte ich wohl die ganze Nacht lauern können.
    »Es hat dich nicht überrascht, dass sie von den Wächtern wussten.«
    »Eine Reihe von Leuten ist schon dahintergekommen. Wir sind eben nicht perfekt.«
    Abermals wartete ich, doch er hüllte sich wieder in Schweigen. Endlich nahm ich all meinen Mut zusammen und verwendete das Wort, das mir Anna an den Kopf geworfen hatte. »Gehören sie zu den Irin?«
    Cam erstarrte. »Die Irin? Wer hat dir denn von den Irin erzählt?«
    Die Art und Weise, wie er das Wort aussprach, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.
    »Anna«, sagte ich. »Warum fragst du?«
    »Weil sie dir nichts davon hätte sagen dürfen.«
    Die Freude darüber, dass er offensichtlich genervt war, währte nur kurz, denn einen Augenblick später ärgerte ich mich schon, dass sie mal wieder mehr wusste als ich. »Aber ich gehöre doch jetzt dazu. Vor mir musst du doch nichts mehr geheim halten.«
    »Das hat nichts mit dir zu tun. Das betrifft alle im ersten Jahr. Ihr sollt euch auf eure Gaben konzentrieren und nicht auf den Kampf.«
    »Den Kampf?«
    »Gegen die Irin.« Cam brachte sich mühsam in eine aufrechte Position und sah mir direkt in die Augen. »Du hättest davon noch nicht erfahren sollen. Anna hätte nichts sagen dürfen.« Tiefe Besorgnis hatte sich in seine Stimme geschlichen.
    »Aber sie hat es nun mal getan.«
    »Allerdings.« Er senkte den Blick.
    »Bitte, Cam«, sagte ich. »Ich muss wissen, was hier vor sich geht.«
    Besonders wenn Jack einer von ihnen ist.

13
    S tell dir eine Gruppe von Jugendlichen mit unseren Begabun- gen vor«, sagte Cam. »Nur dass sie ihre Fähigkeiten nicht zum Wohle der Menschheit einsetzen, sondern stattdessen nach Macht und Kontrolle streben. Aber das würden wir nicht zulassen. Um zu bekommen, was sie wollen, müssten sie uns erst einmal vernichten. Den Hohen Rat. Die Schulen. Die Wächter. Alle.«
    Ich holte tief Luft. »Mein Gott. Kein Wunder, dass ihr das den Neuzugängen

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