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Night School 02 - Der den Zweifel saet

Night School 02 - Der den Zweifel saet

Titel: Night School 02 - Der den Zweifel saet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Daugherty
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erfahren, was ich damit meine. Nathaniel ist ein Guter.« Ihr Unglaube musste sich so deutlich in ihrem Gesicht spiegeln, dass er eilig fortfuhr: »Ich weiß, er musste gewisse Dinge tun … Das ist ihm auch nicht leichtgefallen. Aber das hier ist ein Krieg, Allie. Und was die Organisation angeht, hat er recht.«
    »Wie meinst du das?«, fragte Allie in unbekümmertem Plauderton. »Verrat es mir. Was hat er vor?«
    »Ach, Al.« Seine Augen glänzten leidenschaftlich. »Er wird alles verändern. Er wird all die Dinge wieder in Ordnung bringen, die in der Welt falsch laufen, weil die falschen Leute am Ruder sind. Er wird die richtigen Leute an die Spitze bringen. Du weißt, was es mit Cimmeria auf sich hat, nicht wahr? Dass es Teil von etwas Größerem ist, meine ich? Wenn er die Organisation leiten würde, könnte er es wirklich schaffen, Allie. Er könnte alles verändern. Alles
in Ordnung bringen

    Allie wusste nicht, wovon er redete.
Alles verändern? Alles in Ordnung bringen?
    Als Christopher erneut über die Schulter hinter sich schaute, kam ihr der Verdacht, dass da jemand leise zu ihm sprach. Traurig wandte er sich wieder ihr zu und musterte ihr Gesicht, als wollte er es sich einprägen.
    »Mann, hab ich dich vermisst, Alliecat. Manchmal hab ich gedacht, ich würde dich nie wiedersehen, aber da stehen wir nun beide hier.«
    »O ja.« Allies Unterlippe begann zu zittern, sie musste mit sich kämpfen, um nicht die Kontrolle zu verlieren. »Da stehen wir nun.«
    »Hey«, sagte er plötzlich ganz heiter, »weißt du noch, wie ich dir Rad fahren beigebracht und vergessen habe, dir vorher zu zeigen, wie man bremst?«
    »Ja, ich bin vor dem Haus gestürzt und voll in den Karren des Briefträgers gerasselt.« Bei der Erinnerung musste Allie kurz lächeln. »Die Briefe sind nur so durch die Gegend geflogen.«
    »Der war vielleicht wütend«, kicherte Christopher. »Er ist sofort zu Mum und Dad gegangen und …«
    Die Erwähnung ihrer Eltern schien ihn in die Wirklichkeit zurückzuholen, sein Lächeln verschwand. Er trat einen Schritt vom Ufer weg. »Ich muss jetzt gehen, Al. Geh denselben Weg zurück, auf dem du gekommen bist, dann läufst du Patels Leuten nicht in die Arme.«
    Wie kann er das so genau wissen?
    Er hob die Hand. »Auf Wiedersehen, Allie. Und keine Sorge, wir passen auf dich auf. Wir haben jemanden bei euch drin.«
    »Wer ist es?«, rief sie ihm nach.
    Doch er war schon zwischen den Bäumen verschwunden.
     
    Über den steinigen Pfad kehrte sie zum Friedhof zurück
(dreiunddreißig Schritte)
. Während sie sich wie ein Roboter durchs Geäst kämpfte, versuchte ihr Hirn, sich einen Reim auf das soeben Erlebte zu machen.
    »Du weißt, was es mit Cimmeria auf sich hat, nicht wahr? Dass es Teil von etwas Größerem ist, meine ich?«
Bei diesen Worten hatten Christophers Augen vor Erregung gefunkelt. Sie musste mit jemandem darüber reden. Aber mit wem? Niemand wusste doch davon. Rachel oder Carter konnte sie es nicht erzählen – nicht, ohne dass Isabelle davon erfuhr.
    Und außerdem würde es Sylvain in Schwierigkeiten bringen.
    Sie hatte es fast auf den Hauptweg geschafft. Als sie einem großen Ast auswich, der in den Weg ragte, löste sich plötzlich ein Schatten aus dem Wald. Und im nächsten Augenblick bekam sie einen Faustschlag in die Magengrube, dass sie der Länge nach hinfiel und nach Luft schnappte. Bevor sie sich aufrappeln konnte, hatte die Gestalt die Arme um ihren Oberkörper geschlungen und schickte sich an, sie in den Wald zu schleifen.
    Alles passierte so schnell, dass ihr keine Zeit blieb, zu reagieren oder auch nur zu schreien. Keine Zeit für einen Würgegriff oder eine Abwehrtechnik. Eben noch war sie über den Pfad gelaufen. Und im nächsten Augenblick hatte jemand sie geschnappt.

[zurück]

Neunzehn
    Allie versuchte, die Ruhe zu bewahren. Ein muskulöser Arm hatte sich um ihren Brustkorb geschlossen, eine starke Hand hielt sie brutal an Oberarm und Haaren gepackt, ihre Füße berührten kaum den Boden. Es gab kein Entkommen, denn sie konnte weder die Arme bewegen noch sich an einem Ast festklammern. Weil er sie von hinten festhielt, konnte sie ihren Entführer auch nicht sehen. Dafür spürte sie seinen Oberkörper hart an ihrem Rücken, roch seinen Schweiß, hörte seinen rauen Atem.
    Die aufkommende Panik machte es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen.
Mach schon, Allie. Denk nach! Was würde Mr Patel jetzt tun?
    Doch die Angst schien jede Gehirntätigkeit zu lähmen. Ihr

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