Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
Vom Netzwerk:
bestätigen Berichte, Werwolf in Frisco!
und
Draculas Erben leben!
“ Sie blickte Amy mit hochgezogenen Brauen an und senkte den Kopf: „Na, los, wie heißt die nächste Schlagzeile?“
    Amy lachte auf, sodass ein paar Hälse von den Nachbartischen sich nach ihnen reckten. „Ich dachte, du erzählst mir, wie bekloppt das Ganze ist und ich schnellstmöglich aufhören sollte, damit ich mir meinen Ruf als glaubwürdige Journalistin nicht versaue.“
    Zugegeben, so etwas war ihr in den Sinn gekommen. Sie glaubte weder an einen oder mehrere heilige Götter, die über ihnen schwebten und nichts gegen das Unheil der Welt oder Ungerechtigkeiten taten, noch glaubte sie an die Existenz von Außerirdischen. Wären Aliens wie Menschen, wären sie gerade beschäftigt, sich auszurotten. Wären sie klüger, konnten sie sich genügend andere Planeten zunutze machen, brauchten weder Sauer- noch Stickstoff und waren sie dümmer als die Menschheit, lebten sie zufrieden und primitiv in ihren Wäldern, hatten keine Möglichkeit, durch das All zu brettern und hegten keinerlei Interesse an ihnen. Die Erdenbürger klammerten sich gern an Übersinnliches oder an paranormale Phänomene, sobald sie sich außerstande sahen, ein Mysterium zu erklären, wo die Wissenschaft versagte. Ein Flugobjekt glich einem UFO, ein Schatten einem Geist und ein Zufall einem vorherbestimmten Ereignis.
    „Ja, du hast ja recht damit“, sagte Amy ernst, die ihr Schweigen bedauerlicherweise richtig deutete, „aber es hat mich gepackt. Ich sag dir, wenn du’s mit eigenen Augen gesehen hättest, würdest du anders denken.“
    „Du hast es gesehen?“ Jetzt war sie neugierig. Amy hatte derart wenig von einer abgehobenen Spinnerin wie sie von einer Regina Halmich. Amy druckste entgegen ihrer sonstigen Art herum und Cira konnte sich das aufkommende Grinsen nicht verkneifen.
    „Bisher kam ich leider zu spät. Allerdings erreichen mich wegen dieser Artikel die Anrufe früher und ich hoffe, bald live dabei zu sein.“
    „Was für Anrufe?“
    „Von Leuten, die die Wesen sehen, fotografieren oder filmen, was meinst du, warum ich sonst im Stress bin? Die Redaktion stellt sämtliche interessant klingenden Gespräche sofort zu mir durch.“ Eine Kellnerin servierte die fantastisch aussehenden Latte macchiato. Amy stützte sich auf dem Bistrotisch ab, schnappte sich den langen Löffel und zerstörte den Milchschaum. „Es ist unglaublich aufregend. Die Menschen, die es erlebt haben, glauben daran. Wirklich schade, dass kaum einer denkt, dass es sie gibt. Meine Spürnase sagt, es tut sich was, es werden mehr und bald mache ich meinen großen Fang. Jetzt erzähl aber, bist du aufgeregt, weil du wieder startest?“
    Ein übergangsloser Themenwechsel, typisch Amy. Bevor sie antworten konnte, dass man sie erst wochenlang aller möglichen Tests unterzog, ehe man sie einsetzte, ertönte eine Fanfare aus einem Rucksack und hätte Tote aufgeweckt.
    „Amy Evans. Ja? Gut, bin gleich da, fünfzehn Minuten, danke.“ Sie legte auf, hatte bereits ihre Tasche geschultert, einen Zehner auf den Tisch geknallt und drückte Cira einen Kuss auf die Wange. „Sorry Süße, eine Frau hat einen Ichthyozentaur in ihrem Teich. Ich mach’s wieder gut.“
    Weg war sie, schneller als der Blitz. Cira schmunzelte und genoss mit ausgestreckten Beinen den Milchkaffee. Die Welt war verrückt geworden. Oder sie lebte zu normal, zu bodenständig – sie kannte den Grund und verbot sich, weiter in diese Richtung zu denken. Lieber wollte sie wissen, was das für eine Kreatur war, die in diesem Gartenteich Runden drehte. Sie sah auf die Uhr einer Anzeigetafel, sie konnte sich noch eine gute Stunde vertreiben, bevor sie sich auf den Weg machen musste. In aller Ruhe las sie nochmals Amys Artikel, beobachtete das Treiben der Reisenden, die nicht aussahen, als glaubten sie an die Auferstehung Draculas, trank den zweiten Latte und steuerte die Toiletten an. Es war nicht viel los um diese Zeit. Sie suchte sich eine Kabine aus, hängte die Handtasche auf einen Haken und zog den Reißverschluss der Hose auf.
    Wie in einem Horrorfilm stellten sich zuerst ihre Nackenhärchen auf. Dann rieselte ein Kribbeln ihre Wirbelsäule herauf, als sie das unverkennbare Klicken des Türschlosses vernahm. Sie rührte sich nicht, noch im aberwitzigen Glauben, ihre Sinne würden verrücktspielen und es wäre eine Frau, die versehentlich den Griff einer verriegelten Toilettenkabine prüfte. Es gab keine Atempause. Die Tür schwang

Weitere Kostenlose Bücher