Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)
schweren Halsverletzungen in die Notaufnahme eingeliefert. Der behandelnde Arzt sprach von Reißzähnen eines großen Tieres, die diese Verletzungen herbeigeführt haben sollen. Wir berichteten. Bei einem Gespräch mit dem Verletzten und sich in einem Trauma befindlichen Mann, offenbarte er, dass es kein Hund, sondern ein Mensch gewesen sein, der ihn auf offener Straße anfiel und verschleppte. Mutigen Bauerarbeitern war es gelungen, das Wesen zu vertreiben und den Notarzt zu rufen. Es existieren Fotografien mit Steinskulpturen, sogenannten Wasserspeiern, in der Mythologie und Fantasyliteratur auch Gargoyles genannt, die sich innerhalb einer Fotoabfolge mit Datums- und Zeitanzeige bewegten und deren Augen glühten. Die einschlägigen Wissenschaftler, Hobbymythologen, Fantastikleser und Gruselfilmbegeisterten sind sich in diesem Punkt ausnahmsweise einig: Wir sind nicht allein auf der Welt
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20. März
C ira eilte das Treppenhaus vom Parkhaus hinab, überquerte den Vorplatz zum Flughafengebäude und schlüpfte durch die Glastüren ins Innere des San Francisco International Airports. Nach einem Blick auf die Uhr hastete sie weiter in zwei Läden, kaufte ein und freute sich, als sie Hundeleckerlis an der Kasse fand. Mit schweren Tüten beladen schwenkte sie zurück Richtung Ausgang und ging schnurstracks auf einen in einer Nische kauernden Bettler zu. Ein schwarzer Hund lag neben ihm. Sie hatte sich beeilt, damit sie die Idee nicht verwarf, aber jetzt zögerte sie, zweifelte an der spontanen Eingebung, die sie vor wenigen Minuten überfallen hatte. Das Tier hob den Kopf und sie räusperte sich. „Hallo? Ich hab da was für euch.“
Der junge Mann wischte sich verschlafen über das Gesicht, das wie alles andere ebenso eine Wäsche vertragen hätte. Er sah skeptisch, doch nicht unfreundlich auf. „Entschuldigen Sie, ich schlafe noch halb. Was ist? Müssen wir weg?“
Cira sah sich um, konnte aber keinen Polizisten oder Parkwächter entdecken. Sie lächelte und hielt ihm die Tüten entgegen. „Nein, ich denke, vorerst seid ihr sicher. Ihr saht hungrig aus und ich muss auch gleich wieder los. Lasst es euch schmecken.“
Der Mittellose richtete den Oberkörper auf, ohne sie aus den Augen zu lassen, griff die Plastiktüten, sah hinein und stieß einen irre klingenden Laut aus. Sie hätte die Einkaufstüten leise abstellen sollen. „Ich hab eine dumme Wette gewonnen …“ Oha, das klang super. Als wenn sie ihm sonst nichts spendiert hätte.
Er sah erneut zu ihr auf, die Miene verständnisvoll und kramte in einer Tüte. Als Erstes holte er einen Hundesnack heraus, erhob sich steif und drückte ihn ihr in die Hand. „Geben Sie es ihm. Er wird sich freuen.“
Jahrelang brachte sie das Streicheln eines Hundes nicht übers Herz, bis Amys Husky es im Sturm eroberte und ihr beim Verdrängen schrecklicher Erinnerungen half. Sie wickelte die Stange aus und streckte den Arm vor. „Komm her, Großer, die ist für dich.“ Sie ging in die Hocke, als er mit wedelnder Rute auf sie zutapste und ihr das Geschenk so sanft aus den Fingern klaubte, als spürte er ihre zurückgedrängte Furcht. Sie hatte damit gerechnet, dass er über sie herfallen würde, sobald er das Fressen roch. Er sah genauso abgemagert aus wie das Herrchen.
„Das ist Elvis. Ohne ihn wäre es unerträglich.“ Er besah sich seine Handfläche und reichte sie ihr entgegen.
Cira griff lächelnd zu. Sie hätte ihnen gern mehr geholfen und nahm sich vor, öfter nach ihm Ausschau zu halten, ihm einen Kaffee auszugeben oder einen Job zu vermitteln. „Wie heißt du? Ich bin Cira.“
„Greg.“
Er setzte sich, schielte zu den Tüten. Sie lachte. „Hey, es ist alles deins, fang an zu frühstücken, wir sehen uns.“ Sie winkte ihm zu und sah noch, wie er ungestüm eine Packung aufriss, um Elvis breit grinsend ein ansehnliches Stück Fleisch vor die Nase zu legen.
Sie betrat die Haupthalle, wandte sich nach links und traf pünktlich zum verabredeten Zeitpunkt im Boule Café ein.
„Hey Süße“, Amy sprang auf und umarmte sie stürmisch. „Super Idee, uns hier zu treffen. Ich hab uns zwei Latte macchiato bestellt, okay?“
„Klar.“ Cira setzte sich, hängte die Handtasche über die Stuhllehne und zog sogleich drei gefaltete Ausdrucke heraus. Diesmal ließ sie sich nicht vertrösten, die Storys klangen viel zu aufregend.
„Oh“, hauchte Amy, als sie die Blätter entfaltete und ihr ihre Artikel entgegenlächelten.
„
Vampirbiss und Blutarmut! Ärzte
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