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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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steckte, spürte sie, dass er nicht menschlich war, dass er nicht aus diesem Jahrhundert stammte und dass sie sich vor der Freundlichkeit in Acht nehmen sollte. Sie schluckte, streckte das Rückgrat und setzte ein Lächeln auf. Nun war sie größer als er, gut.
    „Wie nett, dass du endlich stehen geblieben bist.“ Sie übernahm sein du, er konnte allenfalls ein paar Jahre älter als sie sein. In Wirklichkeit zweifelsohne hundert.
    Er grinste breit, legte ihr eine Hand auf den Rücken, führte sie ein Stück die Gasse entlang auf ein Eiscafé zu. „Es ist ein herrlicher Tag, darf ich dich zu einem Eis einladen?“
    Obwohl Amy völlig perplex war, ließ sie es sich nicht anmerken und lächelte zurück. „Gern. Genau das Richtige nach einem strammen Marsch.“
    Sie lachten beide – als wären sie Verbündete. Na warte! Sie setzte sich auf den Bistrostuhl, den er für sie an einem sonnigen Plätzchen zurückgezogen hatte. Er sank galant auf dem Platz ihr gegenüber nieder, winkte eine Kellnerin herbei und bestellte anstandslos für sie einen karibischen Traum mit. 19. Jahrhundert, sie sagte es ja.
    Er zwirbelte den Oberlippenbart und betrachtete sie ebenso wie sie ihn. Das freundliche Gesicht ermunterte sie, sich auf ihre Mission zu konzentrieren. Sie lehnte sich kokett zurück, warf die braunen Locken nach hinten auf den Rücken und präsentierte damit besser ihren Ausschnitt, das Kreuz, das ihr an einer langen Kette bis zwischen die durch den Push-up wohlgerundeten Brüste hing. Als Journalistin musste sie auf alles vorbereitet sein und Skrupel, fast sämtliche Kniffe einzusetzen, hatte sie noch nie gehabt. Das Lila in den Augen verdunkelte sich und trotz seiner schmächtigen Gestalt strahlte er auf irgendeine Art und Weise Stärke aus. Die riesigen Karibik-Eisbecher kamen und er begann, genüsslich die Sahne abzulöffeln. Er schien abgelenkt zu sein. Na dann, los!
    „Was bist du?“
    „Tot.“
    „Aha.“
    „Deine Reaktion ist seltsam für einen Menschen.“ Er legte grinsend den Kopf schief und blitzte sie an. „Oder nicht?“
    Sie lächelte ebenfalls, obwohl ihr der Herzschlag in den Ohren hämmerte. „Doch, ich denke schon. Was machen die anderen so?“
    „In dem Moment, wo sie mich fragen, was ich bin?“
    „Yep.“
    „Sterben.“ Sein Kopf legte sich eine weitere Nuance schräger und er leckte den Eislöffel ab, ohne dass sein Grinsen verschwand.
    Amy fiel nicht darauf herein, auch wenn sie ihm glaubte, dass er Menschen auf dem Gewissen hatte. „Warum lebe ich noch?“
    Er überlegte kurz. „Du bist interessant.“
    Sie widmete sich dem Eisbecher und genoss langsam drei Löffel, bevor sie ihn wieder ansah. Er schien sie mit Blicken auszuziehen, abzutasten. „Kannst du Gedanken lesen?“
    „Vielleicht?“
    „Wo kommst du her?“
    „New Orleans.“
    „Sagst du eher die Wahrheit oder lügst du lieber?“
    „Hm“, sein Schnäuzer wippte, als er die Lippen schürzte und gen Himmel blickte, wo allmählich Wölkchen vor der Sonne vorbeizogen, „ich versuche, mich so dicht an die Wirklichkeit zu halten, wie es mir mein Leben als Schatten ermöglicht.“
    „Du bist also ein Wesen, das man Schatten nennt?“ Gott sei Dank war sie es gewohnt, die Antworten des Interviewpartners einfach in ihrem Hinterkopf zu speichern, nicht darüber nachzudenken, sie sich für später aufzubewahren und gleich die nächste Frage abzufeuern. Je schneller die Fragen kamen, je weniger sie miteinander zu tun hatten, desto mehr Wahrheit kam ans Licht.
    „Ich bin ein Schattenwandler. Aber vergiss alles, was du im Internet über uns findest.“ Er kicherte, das Lila der Augen verdunkelte sich eine Spur, als er sie anblickte.
    „Erzähl mir doch, was dich ausmacht.“
    Er blinzelte nicht, taxierte sie böse, das Freundliche aus seinem Gesicht war verschwunden. „Das werde ich nicht.“
    Eine Welle Unbehagen traf Amy und sie legte bedächtig den Löffel auf den Tisch, bereit, sofort … ja was, sofort um Hilfe zu schreien, wegzurennen …
    „Aber du darfst raten, Reporterin.“ Unbarmherzig funkelte er sie an, herausfordernd.
    Sie hatte das Gefühl, wenn sie falsch riet, würde er sie verschlingen. Streng dich an, Evans! „Hm, okay, bring mich nicht um, falls ich radikal danebenliege, ja?“ Sie lächelte ihn an, ihr Herz zitterte vor Angst und ihr Magen rebellierte gegen das Eis.
    „Mal sehen.“
    Machen, was sie immer tat! „Rein fiktional, ich rate ganz gut, darf ich dich anschließend fotografieren?“
    Sein Blick

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