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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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meisterhaft Geschichten. Hatte Amy sich bei der Begegnung im ‚Out‘ deshalb so seltsam verhalten? Hatte Jonas mit Amy telefoniert, um ihr zu sagen, dass es ihr gut ging – kannten sie sich?
    Cira fühlte sich schwummerig, sie schluckte schwer und fuhr mit zittrigen Fingern durch das Haar. Sie hoffte, dass sie sich in allem irrte, doch ihr Gehirn setzte Teil für Teil dieses Puzzles zusammen, ohne dass sie es noch stoppen konnte. Auf einmal fand sie sogar eine Erklärung für ihre sonderbaren Stimmungen und Gedanken der letzten Zeit. Jonas hatte ihr Drogen verabreicht. Scheiße! Sie hatte vor der ersten Begegnung mit ihm weder auf Männer reagiert noch sich in Gefahr gewähnt noch gemeint, die Gefühle eines anderen aufzufangen. Es lag alles klar auf der Hand. Außerdem wusste Amy von ihr, dass sie eine Kämpferin mit Leib und Seele war, dass sie um oder für etwas kämpfen musste, um sich hinterher als würdig zu erachten, ihr Ziel erreicht zu haben. Angst, Hass und Liebe waren unglaublich starke Emotionen. Jonas wandte dies aktuell bei ihr an, setzte sie brüsk vor die Tür, damit sie nun ihn erobern konnte.
    Ihre beste Freundin schien der Schlüssel zu sein, auch, wenn sie nicht glaubte, dass sie die Überfälle auf sie ebenso organisiert hatte, wie die Treffen mit Jonas. Dieser Reichtum, dieser Mann, diese Geschichte waren ein Köder – für sie, alles andere ergab keinen logischen Sinn.
    Ein Schluchzen rang sich aus ihrem Mund, während die Eingeweide, vorrangig ihr Herz, sich zu Molekülen zusammenzogen, ihr die Tränen in die Augen schossen und ihr Geist sich in Nebel verflüchtigte.
    Die Wut würde kommen, aber jetzt empfand sie nur Traurigkeit, Fassungslosigkeit und einen Rest Argwohn.

     
    Jonas fühlte sich, als hätte er sich sein Herz hinausgerissen, als er Cira, so barsch er es über die Lippen brachte, vor die Tür setzte.
    Er vergrub das Gesicht in den Händen. Sie war voll Vertrauen und Stärke zum Anwesen gefahren, und als er an der Treppe auftauchte, verschwand die letzte spürbare Angst aus ihrem Innersten. Verdammt, genau andersherum hätte es sein müssen! Er hoffte, dass sie sich jetzt wenigstens von ihm fernhielt, weil er sie zum zweiten Mal verletzt hatte. Jonas raufte sich die Haare, knurrte. Er spürte einen körperlichen Entzug, als wäre sein Leib nicht nur süchtig nach Blut, sondern benötigte genauso Ciras Nähe, um zu überleben. „So ein Schwachsinn“, brummte er nicht überzeugt und erhob sich schwerfällig aus dem Sessel. Sein Kreislauf spielte verrückt, obwohl er kürzlich von einem Diener getrunken hatte, nämlich als er fühlte, dass Cira auf das Schloss zukam. Er hätte ihr nicht entgegentreten können, ohne sich vorher satt zu trinken.
    Fuck, diese Qualen geißelten ihn schlimmer als das Hinauszögern der Blutaufnahme oder das Widerstehen gegenüber weiblichem Elixier, hatte man es erst einmal gekostet. Er stieß wilde Flüche aus und stemmte die Fäuste auf die Schreibtischplatte. Beidem trotzte er seit 100 Jahren und nun brachte diese kleine, zierliche Frau ihn an den Rand des Wahnsinns und er sie in tödliche Gefahr.
    Er musste sich ablenken, sofort. Jonas zog sich um, steckte den altrosafarbenen Chiffonschal ein, den er in seinem Schlafzimmer auf dem Boden gefunden hatte, sprang in den Ferrari, der noch nach dem Blut des Kerls aus der Flughafentoilette zu riechen schien, obwohl er ihn hatte reinigen und reparieren lassen. Der Vampir hatte ihm den Kofferraumdeckel aufgebogen, als er gesundet war, und floh. Jonas brauste zu schnell Richtung Bay Bridge, die ihn in das leicht heruntergekommene Oakland leitete. Nebenbei erledigte er ein paar Telefonate, unter anderem mit Moms Fahrer, der ihm nochmals bestätigte, dass er drei Mal an den hohen Mauern und den barschen Worten des Pförtners abgeprallt war. Jonas tippte die vom Chauffeur genannte Adresse in das Navigationssystem ein, gab Gas und überlegte, wie er zu den Fontaines vordringen konnte. Er bog auf den Broadway 24 ab, der ihn weiter in die Oakland Hills führte, raus aus der grauen Stadt, rein in das beruhigende Grün, das mit jeder Meile zunahm. Der Wagen erklomm die Hügel, er folgte der Stimme des Navigators, bis er mitten im Kiefernwald vor einem gewaltigen Tor stand, das nicht unterschiedlicher zu dem der Bakers hätte sein können. Silbrige Stahlwände dienten als Torflügel, beidseits zog sich eine aufragende Ziegelsteinmauer durch das dichte Gestrüpp und Jonas’ scharfe Augen erkannten sogleich die

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