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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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Stromleitungen an und auf der Mauer, versteckte Miniaturkameras, sogar einen Körperscanner, von dem er gedacht hatte, das dieser noch nicht erhältlich sei. Allerdings schien kein Gerät vorhanden zu sein, um sich anzumelden. Das Einzige, das diese Toreinfahrt mit der zu seinem Schloss gemein hatte, waren die zwei Gargoyles, die steinern auf den dicken Pfosten wachten. Es war eine erstaunliche Spezies, mit Angst einflößenden Kräften, wie jedes Wesen wusste. Aus diesem Grund galten sie als beliebte Hüter und weil es ihnen nichts ausmachte, lange Zeit an einem Ort zu sitzen. Tagsüber erstarrten sie zu Gestein, was nicht hieß, dass sie untätig oder gar hilflos dasaßen. Ihre Hülle schien starr, ihr Inneres arbeitete permanent, sie lebten und verstanden es, sich und ihr zu beschützendes Objekt oder Subjekt zu verteidigen, egal, ob Tag oder Nacht herrschte. Für Menschen sahen sie wohl abschreckend aus in der Gestalt, die sie annahmen, um wie ein missgestalteter Drache auf alles herabzuglotzen. Gewitzte Homo sapiens vermuteten Minikameras, wenn sie das rötliche Aufblitzen der Steinaugen wahrnahmen, das ihnen nicht galt, denn anderenfalls wirkte der Magmablick tödlich. Jonas hegte Respekt vor diesen Kreaturen, bewunderte ihre uneingeschränkte Loyalität und hatte sie nie als Haustiere betrachtet, wie es einige taten. Davon abgesehen konnte man in antiquarischen Bibliotheken von bemerkenswert taktischen und klugen Entscheidungen der Gargoyles lesen, die das Ende diverser Kriege beeinflusst hatten.
    Er konzentrierte sich kurz, schickte eine mentale Nachricht an eines der Steinwesen, lehnte sich zurück und wartete.
    Keine halbe Minute später öffneten sich die Stahltore, ließen den Ferrari durch ein wildes Waldstück auf ein Landhaus zufahren, das bessere Tage gesehen hatte. Einst definierte der wundervolle Wohnsitz ihren Rang, präsentierte sich gemütlicher und familiärer als sein Schloss, aber mit jedem Jahrzehnt schien nicht nur die Fassade des Hauses abgeblättert zu sein. Alles wirkte ungepflegt, ungeliebt, was schier nicht in das Bild von Vampiren passte, die stets auf das Äußere achteten. Er korrigierte sich; was nicht zu Vampiren passte, die nicht der Blutgier, nicht dem anderen Geschlecht verfallen waren. Diese kümmerten sich um nichts mehr, außer den Drang nach Blut und Sex zu befriedigen.
    Er beschwor sich, auf der Hut zu sein, ließ den Chiffonschal vorsichtshalber im Wagen und stieg aus. Bevor er sich dem Haupteingang nähern konnte, stand Timothy Fontaine hinter ihm. Jonas’ Muskeln spannten sich. Er erfasste innerhalb eines Sekundenbruchteils, was diesen Mann umgab und drehte sich bewusst langsam um, musterte das Kraftpaket mit den schulterlangen, blonden Haaren. Mit einer energischen Handbewegung stopfte Timothy einen golfballgroßen Diamanten unter sein Hemd. Nur das unspektakuläre Lederband blieb sichtbar. Der Hüne strahlte eine niedergedrückte Aura aus, wie er sie selten gespürt hatte. Die wichtigste Erkenntnis paarte sich mit dem, was er von Mom wusste: Timothy war kein Voll-, sondern ein Halbblut, was er allerdings durch seine Statur und die frostige Stimmung wettmachte.
    „Du willst einen Deal, sagte mein Wächter.“
    „Freut mich auch, dich kennenzulernen, Timothy.“ Jonas streckte seinem Gesprächspartner die Hand entgegen und blickte herausfordernd in die azurblauen Augen, in denen unterdrückt Feuer glomm. Er würde sich nicht aus der Reserve locken lassen, es war zu wichtig, noch einiges in Ordnung zu bringen.
    Josephines Bruder schlug ein, quetschte seine Rechte, brummte Unverständliches und nickte in Richtung des hinteren Teils des Landhauses, in dem ein verwilderter Garten lag. Timothy setzte sich an einen verrosteten Gartentisch und bot ihm mit einer Handbewegung den Platz gegenüber an. Dieser Vampir barg Schläue. Timothy ließ ihn mit dem Gesicht zur Sonne sitzen, weil er wusste, wie empfindlich die Netzhäute eines Reinblüters waren. Es lockte den Wunsch hervor, dem Muskelprotzzu zeigen, wer stärker war. Er grinste.
    „Du findest das alles amüsant, hm?“
    „Nein, keineswegs. Und ich will und werde mich nicht in die Angelegenheiten der Familie Fontaine einmischen.“
    „Dann zisch gleich wieder ab.“
    „Aber mein Bruder geht mich etwas an.“
    Timothy fletschte die Zähne und es war unübersehbar, wie die Fänge vor unterdrückter Wut ausfuhren.
    „Du kennst ihn?“ Jonas hatte nicht gewusst, dass die beiden bereits aufeinandergetroffen waren.
    „Er

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