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Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition)

Titel: Night Sky 1 - Sklave des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Madea
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zu Tag schwerer wurde, rauschte aus dem geräumigen Büro über den Flur, wo sie die Lederjacke ergriff, und aus der Wohnungstür. Wehmütig flitzte sie an der Tür ihrer Nachbarin vorüber und hämmerte auf dem Fahrstuhlknopf herum. Ja, sie gab es zu, sie war irre, verrannte sich in diesem Mist, doch es hatte sie gepackt. Ihre Spürnase oder besser gesagt, ihre Spürhärchen schienen sich zu entwickeln, sie nahm die Wesen bedeutend mehr wahr als am Anfang. Oder, dachte sie, als sie in die Kabine schlüpfte und dem Erdgeschossknopf beinahe das Genick brach, ihre Anzahl erhöhte sich. Oder sie gaben sich ihr zu erkennen. Amy lachte grell auf und erschreckte einen der älteren Hausbewohner, der in der Lobby auf den Fahrstuhl wartete und sich theatralisch die Hand aufs Herz legte.
    „Oh, Mr. Lord Dinkelton, Sie Schelm! So jung, wie Sie aussehen, ist es mir unmöglich, Ihnen solch einen Schrecken einzujagen.“ Sie schenkte ihm ein unwiderstehliches Lächeln und hob die Finger, während sie um die Ecke klapperte, um Henry zu signalisieren, dass sie es eilig hatte.
    „Mal wieder“, grinste der Pförtner, als er im Laufschritt mit einer Zeitung, einem Magazin und einer zusammengefalteten Tüte aus dem Raum hinter ihm erschien.
    „Was würde ich ohne dich machen?“ Sie klemmte sich die Sachen unter den Arm.
    „Die letzten Artikel haben mir besser gefallen.“
    Amy, im Weggehen begriffen, drehte sich um und lächelte. Henry bewahrte eine gute Seele, er kümmerte sich weit über den Job hinaus um sie und sie hatte keine Zeit gefunden, seine Einladung ins Theater anzunehmen. Das nagte bitter an ihr, doch was sollte sie tun, sie konnte sich nicht vierteilen. Sie beugte sich vor und er kam ihr sofort mit dem Oberkörper entgegen. „Sehr aufmerksam, den Unterschied zu erkennen, Henry. Ich arbeite an einer großen Story und halte momentan einige Informationen zurück. Falls du möchtest, darfst du sie lesen, bevor sie erscheint, wenn ich fertig bin.“
    Seine kräftige Hand legte sich unverhofft an ihre Wange. „Ich würde mich geehrt fühlen. Und mach dir keinen Kopf wegen der Theaterkarten, ich habe sie ziemlich gut bei eBay versteigert.“ Er zwinkerte ihr zu.
    „Henry, kannst du mir einen Gefallen tun, ohne dass sonst jemand davon erfährt?“
    „Illegal?“
    „Nein, nein, wo denkst du hin?“ Gegen ihren Willen musste sie kichern. Mann, sie konnte nicht mehr zählen, wie viele Dinge sie in den vergangenen Wochen getan hatte, die sie wenigstens eine saftige Strafe kosteten, hätte man sie erwischt. „Falls Cira hier auftaucht, sag ihr, sie soll mich sofort anrufen und würdest du es deinerseits mal im Ritz-Carlton versuchen, ob du in Erfahrung bringen kannst, ob die Suite besetzt ist?“
    „Welche Suite?“
    Sie seufzte dankbar, dass er sie nicht gleich abblockte, während sie nachdachte. Henry konzentrierte sich immer auf das Wichtigste, alles andere musste warten. „Schwöre, dass du es niemandem sagst und es nicht bei den Telefonaten erwähnst.“
    „Hoch und heilig, falls du mit mir ausgehst, sobald deine preisverdächtige Story draußen ist.“
    Sie schlug in die Hand ein, obwohl ihr nicht wohl bei der Sache war. Nicht, weil sie nicht mit ihm ins Theater wollte, sondern weil er nicht wusste, wie ernst und seltsam diese Angelegenheit war und sie vor Sorge kaum geradeaus denken konnte. „Baker, unter Baker. Ciras Nachname ist Anderson. Bitte, Henry, bekomm heraus, wo sie ist, ja? Unauffällig! Und ohne ihren Namen zu nennen.“
    Er nickte und schob sie vom Tresen, während er vertrauensvoll lächelte.
    „Danke“, formte sie mit den Lippen und raste, so schnell es die High Heels zuließen, die Treppe zu den Garagen hinab. Normalerweise zog sie diese Dinger, die ihren Zweck bei ihren langen Beinen bisher immer erfüllt hatten, erst vor dem Termin an und joggte förmlich mit Turnschuhen durchs Leben. Heute jedoch rasten ihre Gedanken immer wieder zu Cira und sie hatte es einfach vergessen. Sie drehte noch durch vor Sorge.
    Als eine rote Ampel sie und den Mini zur Ruhe zwang, schlug sie auf dem Beifahrersitz die Zeitschrift auf und suchte ihren Artikel.
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Sie knallte das Magazin zähneknirschend zu und trat bei Grün aufs Gaspedal. Für diesen Ichthyozentaur interessierte sich niemand, da hatte Henry recht. Auch wenn sie genau hier einem Wesen auf der Spur gewesen zu sein glaubte. Sie hatte auf etwas zurückgreifen müssen, als ihr

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