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NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis

Titel: NIGHT WORLD - Engel der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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zu ziehen?«, meinte Amy.
    Lass dich nicht beirren, Kleines. Du siehst umwerfend aus.
    »Nein, ich habe es nicht vergessen. Draußen werde ich natürlich einen Mantel tragen. Wie sehe ich aus?«
    Amy schluckte. »Hm - großartig. Total heiß. Aber auch irgendwie beängstigend.«
    Gillians Mutter hob die Hände und ließ sie wieder sinken. »Ich erkenne dich gar nicht wieder.«
    Hurra!
    Gendu, Kleines. Perfekt.
    Gillian war so glücklich, dass sie ihrer Mutter einen Luftkuss zuwarf. »Komm, Amy! Wenn wir noch Eugene abholen wollen, legen wir besser einen Zahn zu.«
    Sie zog das andere Mädchen wie einen Kometenschweif hinter sich her. Ihre Mutter folgte ihnen und rief besorgt, ob sie nicht frühstücken wollten.
    »Gib uns etwas zum Mitnehmen. Wo ist dieser alte schwarze Mantel, den ich nie getragen habe? Dieses schicke Ding, das du mir für die Kirche gekauft hast... Mach dir keine Mühe, ich hab ihn schon gefunden.«
    Binnen drei Minuten standen sie und Amy draußen auf der Veranda.
    »Warte«, sagte Gillian. Sie stöberte in der schwarzen Leinentasche, die sie anstelle eines Rucksacks trug, und förderte eine kleine Puderdose und einen Lippenstift zutage. »Fast hätte ich's vergessen.«
    Sie legte den Lippenstift auf. Er war rot, nicht orangerot oder blaurot, sondern richtig rot, von der Farbe von Stechpalmenbeeren oder Weihnachtsbändern. Und auch genauso glänzend. Er ließ ihre Lippen voller wirken, beinahe so, als zöge sie einen Schmollmund. Gillian schürzte die Lippen, betrachtete ihr Bild, drückte dann einen leichten Kuss auf den Spiegel der Puderdose und klappte sie zu.
    Amy starrte sie wiederum an. »Gillian... was ist los? Was ist mit dir passiert?«
    »Lass uns fahren, sonst kommen wir wirklich noch zu spät.«
    »In dem Outfit siehst du aus, als hättest du vor, irgendwo einzubrechen, aber mit diesem Lippenstift wirkst du nur noch... verdorben. Wie ein Mädchen mit einem schlechten Ruf.«
    »Gut.«
    »Gillian! Du machst mir Angst. Du hast irgendetwas...« Sie hielt Gillians Arm fest und sah ihr eindringlich in die Augen. »Du hast irgendetwas an dir -um dich herum - oh, ich weiß nicht, was ich da rede! Aber es ist anders, und es ist dunkel, und es ist nicht gut.«
    Sie war so ehrlich erschüttert, dass Gillian es für einen Moment selbst mit der Angst bekam. Ein schneller Stich der Furcht wie das Umdrehen eines Messers in ihrem Magen. Na schön, Amy war neurotisch, aber sie war nicht der Typ, der halluzinierte. Was war, wenn... Angel...
    Eine Hupe ertönte.
    Gillian drehte sich erschrocken um. Direkt am Rand der Einfahrt stand hinter Amys altem Chevrolet ein ziemlich zerbeulter, aber immer noch stolzer, brauner Mustang. Ein dunkler Kopf wurde durchs Fenster gestreckt.
    »Versetzt du mich etwa?«, rief David Blackburn.
    »Was - ist - das?«, hauchte Amy.
    Gillian winkte David zu - nachdem Angel ihr einen scharfen Stoß versetzt hatte. »Ich glaube, man nennt es Auto«, sagte sie zu Amy »Das hatte ich ganz vergessen. Er hat gesagt, er würde mich zur Schule fahren. Also - ich schätze, ich sollte mit ihm fahren. Bis später!«
    Es war nur vernünftig, mit David zu fahren; immerhin hatte er sie als Erster gefragt. Außerdem war Amys Fahrweise lebensbedrohlich; sie raste wie eine Irre und nutzte die ganze Breite der Straße aus, weil sie ohne ihre Brille nichts sehen konnte.
    Es hätte überaus befriedigend sein sollen. Schließlich hatte Amy gestern sie wegen eines Jungen versetzt - und zwar wegen eines Jungen wie Eugene Elf red. Aber genau in diesem Augenblick hatte Gillian zu große Angst, um selbstgefällig zu sein.
    Das war es. David würde ihr neues Ich sehen. Und es ging alles viel zu schnell.
    Angel, was ist, wenn ich ohnmächtig werde? Was, wenn ich mich übergebe? Das ivird einen tollen ersten Eindruck machen, stimmt's?
    Atme weiter, Kleines. Atme. Atme. Nicht so schnell. Jetzt lächle.
    Gillian schaffte es nicht ganz, ein Lächeln zustande zu bringen, während sie die Autotür öffnete. Plötzlich fühlte sie sich nackt. Was war, wenn David sie billig fand oder sogar durchgeknallt? Wie ein kleines Mädchen, das sich mit den Kleidern seiner Mom herausgeputzt hatte?
    Und ihr Haar - plötzlich fiel ihr wieder ein, wie David es am vergangenen Tag berührt hatte. Was war, wenn er ihre neue Frisur hasste?
    In dem Bemühen zu atmen, schlüpfte sie in den Wagen. Als sie sich hinsetzte, öffnete sich ihr Mantel. Sie konnte sich kaum dazu zwingen, zum Fahrersitz hinüber zu schauen. Aber als sie es

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