Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Gesicht jetzt ungefähr auf gleicher Höhe mit ihrem war.
    »Es tut mir leid.« Er flüsterte beinahe. »Ich weiß, was du durchmachst. Du fängst gerade erst an zu begreifen, nicht wahr?«
    Hannah flüsterte vor sich hin: »Es ist alles wahr.«
    »Ja.« Seine dunklen Augen blickten so traurig.
    »Es ist … ich habe schon früher gelebt.«
    »Ja.« Er hockte sich hin und senkte den Blick, als könne er ihr nicht weiter ins Gesicht schauen. Dann ergriff er einen Kieselstein und untersuchte ihn. Hannah bemerkte, dass seine Finger lang waren und sensibel aussahen.

    »Du bist eine Alte Seele«, sagte er leise. »Du hast Unmengen von Leben hinter dir.«
    »Ich war Hana von den Drei Flüssen.«
    Er hörte auf, mit dem Kiesel zu spielen. »Ja.«
    »Und du bist Thierry. Und du bist ein …«
    Er blickte nicht auf. »Sprich weiter. Sprich es aus.«
    Hannah konnte nicht. Ihre Stimme wollte das Wort nicht herausbringen.
    Der Fremde – Thierry – sprach es an ihrer Stelle aus. »Vampire sind real.« Ein Blick aus diesen unergründlichen Augen. »Es tut mir leid.«
    Hannah holte Luft und sah ihn an. Aber die Welt hatte ihre Neuformierung beendet. Hannahs Verstand begann, wieder zu arbeiten.
    Zumindest weiß ich, dass ich nicht verrückt bin, überlegte sie. Das ist ein gewisser Trost. Es ist das Universum, das verrückt spielt ist, nicht ich.
    Und jetzt muss ich damit fertig werden – irgendwie.
    Leise fragte sie: »Wirst du mich jetzt töten?«
    »Gott – nein!« Er fuhr hoch und der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Du verstehst nicht. Ich würde dir niemals weh tun. Ich …« Er brach ab. »Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.«
    Hannah saß schweigend da, während er sich auf der Suche nach einem Anhaltspunkt auf der Veranda umschaute. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie hatte Paul erzählt, dass dieser Junge sie getötet habe und dass er sie immer
wieder töten werde. Aber sein schockierter Gesichtsausdruck war so echt gewesen – als hätte sie ihn mit ihrer bloßen Andeutung furchtbar verletzt.
    »Ich nehme an, es ist am besten, mit einer Erklärung anzufangen, was ich genau bin«, begann er. »Und was ich getan habe. Ich habe dich heute Nacht dazu gebracht, nach draußen zu kommen. Ich habe dich beeinflusst. Ich wollte es nicht tun, aber ich musste mit dir reden.«
    »Mich beeinflusst?«
    Es ist eine mentale Sache. Ich kann auch einfach auf diese Weise mit dir kommunizieren. Es war seine Stimme, aber seine Lippen bewegten sich nicht.
    Und es war dieselbe Stimme, die sie am Ende ihrer Hypnosesitzung gehört hatte, die Stimme, die nicht Pauls gewesen war. Die Stimme, die in ihrem Kopf gesprochen und gesagt hatte: Hannah, komm zurück. Du brauchst das nicht noch einmal zu durchleben.
    »Du warst es, der mich geweckt hat«, flüsterte Hannah. »Ohne dich wäre ich nicht zurückgekommen.«
    »Ich konnte nicht dastehen und zusehen, wie du so sehr leidest.«
    Kann jemand mit diesen Augen böse sein?
    Er war offensichtlich eine andere Art von Kreatur als sie selbst, und jede Bewegung, die er machte, zeigte die Anmut eines Raubtiers.
    Es erinnerte sie daran, wie die Wölfe sich bewegt hatten – so geschmeidig. Er tat das ebenfalls; die Muskeln regten
sich kaum merklich unter seiner Haut. Er war unnatürlich – er war wunderschön.
    Da fiel ihr etwas ein. »Die Wölfe. Ich habe nach einem silbernen Bilderrahmen gegriffen, um damit gegen sie zu kämpfen. Silber.« Sie sah ihn an. »Werwölfe sind real.« Im letzten Moment beschloss sie, es wie eine Feststellung klingen zu lassen und nicht wie eine Frage.
    »So vieles ist real, von dem du nichts weißt. Oder woran du dich noch nicht erinnert hast. Mit diesem Psychofritzen hast du angefangen, dich zu erinnern. Du hast gesagt, ich sei ein Fürst der Nachtwelt.«
    Die Nachtwelt. Ihre bloße Erwähnung jagte Hannah einen Schauder über den Rücken. Sie konnte sich beinahe erinnern, aber nicht ganz.
    Und sie wusste, dass es verrückt war, hier zu sitzen und dieses Gespräch zu führen. Sie redete mit einem Vampir. Einem Mann, der Blut trank, um zu überleben. Einem Mann, der mit jeder Geste verriet, dass er ein Jäger war. Er war nicht nur ein Vampir, sondern die Person, vor der ihr Unterbewusstsein sie seit Wochen warnte. Von der es ihr sagte, sie solle Angst vor ihr haben, große Angst.
    Also, warum rannte sie nicht weg? Zum einen glaubte sie nicht, dass ihre Beine sie tragen würden. Und zum anderen – nun, irgendwie konnte sie nicht aufhören, ihn

Weitere Kostenlose Bücher