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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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anzusehen.
    »Einer der Werwölfe war meiner«, sagte er jetzt leise.
»Ein Weibchen. Sie war hier, um dich zu finden – und dich zu beschützen. Aber der andere … Hannah, du musst verstehen. Ich bin nicht der Einzige, der nach dir sucht.«
    Um mich zu beschützen. Ich hatte also recht, dachte Hannah. Das silberbraune Weibchen war auf meiner Seite. Dann fragte sie: »Wer sucht sonst noch nach mir?«
    »Jemand anderer aus der Nachtwelt.« Er wandte den Blick ab. »Ein anderer Vampir.«
    »Bin ich ein Geschöpf der Nachtwelt?«
    »Nein. Du bist ein Mensch.« Er sagte es, wie er alles sagte, als erinnere er sie an schreckliche Tatsachen, von denen er wünschte, er müsse sie nicht zur Sprache bringen. »Alte Seelen sind einfach Menschen, die immer wieder zurückkehren.«
    »Wie viele Male bin ich schon zurückgekehrt?«
    »Ich … ich müsste darüber nachdenken. Ziemlich oft.«
    »Und warst du in jedem dieser Leben bei mir?«
    »Wann immer ich es schaffen konnte.«
    »Was bedeuten die ganzen Notizen?« Hannah war in Fahrt gekommen, und jetzt feuerte sie ihre Fragen ab wie ein Maschinengewehr. Sie glaubte, die Dinge unter Kontrolle zu haben, und bemerkte dabei kaum den hysterischen Unterton in ihrer Stimme. » Warum sage ich mir selbst, dass ich vor meinem siebzehnten Geburtstag sterben werde?«
    »Hannah …« Er streckte eine Hand aus, um sie zu beruhigen.

    Hannah hob reflexartig ebenfalls eine Hand, um ihn abzuwehren. Und dann berührten sich ihre Finger, nackte Haut auf nackter Haut, und die Welt um sie herum verschwand.

KAPITEL SIEBEN
    Es war, als durchfuhr sie ein Blitz. Hannah spürte den Strom, der durch ihren Körper lief, aber am stärksten betroffen war ihr Geist.
    Ich kenne dich! Es war, als habe sie bisher in einer dunklen Landschaft gestanden, verloren und blind, bis plötzlich ein strahlender Blitz alles erleuchtete und es ihr ermöglichte, weiter zu sehen, als sie je zuvor gesehen hatte. Sie zitterte heftig und warf sich nach vorn, während er selbst ihr entgegen kam. Elektrizität lief durch jeden Nerv ihres Körpers, und sie bebte und bebte, überwältigt von Wellen des reinsten Gefühls, das sie je erlebt hatte.
    Zorn.
    »Du hättest dort sein sollen!« Sie brachte die Worte atemlos und mit erstickter Stimme heraus. »Wo warst du?«
    Du hättest bei mir sein sollen – so lange schon! Du bist ein Teil von mir, der Teil, den ich immer irgendwie vermisst habe. Du hättest in meiner Nähe sein sollen, mir helfen, mich auffangen, wenn ich fiel. Du hättest auf mich achtgeben und dir meine Geschichten anhören sollen. Die Dinge verstehen, die ich anderen Leuten nicht erzählen wollte. Mich lieben, auch
wenn ich unwissend bin. Mir etwas geben, worum ich mich kümmern und zu dem ich gut sein kann, so wie die Göttin es Frauen bestimmt hat.
    Hannah …
    Dieses eine Wort kam einem mentalen Aufkeuchen so nahe, wie Hannah es sich nur vorstellen konnte, und damit begriff sie, dass sie jetzt auf irgendeine Art direkt miteinander verbunden waren. Er konnte ihre Gedanken hören, so wie sie seine hören konnte.
    Gut!, dachte sie, ohne Zeit damit zu verschwenden, darüber zu staunen. Ihr Geist tobte weiter.
    Du warst mein Gefährte! Mein Spielkamerad! Du warst meine andere Hälfte der Mysterien des Lebens! Wir sollten einander heilig sein - und du warst nicht da!
    Mit diesem letzten Gedanken stürzte sie erneut direkt auf ihn zu. Und sie spürte, wie sie gegen ihn prallte, und spürte seine Reaktion.
    »Ich habe es versucht!«
    Er war entsetzt … und von Schuld geplagt. Aber gleichzeitig konnte Hannah spüren, dass dies mehr oder weniger seine gewöhnliche Gemütsverfassung war, daher traf ihn ihre Anschuldigung nicht so sehr, wie sie jemand anderen getroffen hätte. Und unter seinem Grauen lagen Erstaunen und eine aufkeimende Freude, die ihr eine neue, andere Art von Schauder über den Rücken jagten.
    »Du kennst mich, nicht wahr?«, fragte er leise. Er schob
sie von sich, um sie anzuschauen, als könne er es noch immer nicht glauben. »Du erinnerst dich … Hannah, an wie viel erinnerst du dich?«
    Hannah sah ihn an, musterte ihn … Ja, ich kenne diesen Knochenbau. Und diese Augen, besonders die Augen. Es war wie bei einem Adoptivkind, das einen Bruder oder eine Schwester entdeckte und vertraute Züge in einem unvertrauten Gesicht sah und jeden dieser Züge mit Staunen und Wiedererkennen in sich aufnahm.
    »Ich erinnere mich … dass wir füreinander bestimmt waren. Dass wir« – sie zögerte einen Moment

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