Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
und unmöglich.
    »Das war anders als alles, was ich je über hypnotische Rückblicke in ein früheres Leben gelesen habe«, sagte Paul erregt. »Die Einzelheiten … du hast alles gewusst. Hast du jemals etwas Derartiges studiert – gibt es eine plausible Erklärung dafür, dass du von diesen Dingen gewusst haben kannst?«
    »Nein.« Hannah war genauso erregt wie er. »Ich habe noch niemals einen Kurs über das Leben in der Steinzeit belegt oder viel darüber gelesen – und dies war real. Es war nichts, das ich einfach erfunden habe.«
    »Dieser Junge«, sagte Paul. »Er ist derjenige, vor dem du Angst hast, nicht wahr? Aber hör mal, Regressionen sind eine Sache … frühere Leben sind eine andere. Aber dies ist total verrückt.« Sie redeten beide gleichzeitig.
    »Ich glaube nicht an Vampire«, sagte Hannah in diesem Moment. »Denn das war dieser Junge doch angeblich, nicht wahr? Natürlich war er einer. Ein Steinzeitvampir. Er war wahrscheinlich der erste seiner Art. Und ich glaube nicht an Reinkarnation.«
    »Schlicht und einfach verrückt. Das ist verrückt.«

    »Ich bin ganz Ihrer Meinung.«
    Sie holten beide tief Luft und sahen einander an. Ein langes Schweigen folgte.
    Hannah legte sich eine Hand auf die Stirn. »Ich bin … wirklich müde.«
    »Ja. Ja, das kann ich verstehen.« Paul schaute sich im Raum um, nickte zweimal und stand dann auf. »Nun, wir schaffen dich besser nach Hause. Wir können beim nächsten Mal über all das reden und herausfinden, was es wirklich bedeutet. Irgendeine Art von unterbewusster Fixierung … archetypischer Symbolismus … irgend so etwas.« Ihm ging die Luft aus und er schüttelte den Kopf. »Jetzt ist doch alles in Ordnung mit dir, oder? Und du wirst dir deswegen keine Sorgen machen, ja? Denn du hast keinen Grund, dir Sorgen zu machen.«
    »Ich weiß. Ich weiß.«
    »Zumindest wissen wir, dass wir uns keine Sorgen um Vampire machen müssen, die dich angreifen.« Er lachte. Das Lachen klang angespannt.
    Hannah brachte nicht einmal ein Lächeln zustande. Nach einem kurzen Schweigen fuhr Paul fort: »Ich denke, ich werde dich nach Hause fahren. Das wäre gut. Das wäre eine gute Idee.«
    »Das wäre nett, ja«, flüsterte Hannah.
    Er streckte ihr die Hand hin, um ihr von der Couch zu helfen. »Übrigens, es tut mir wirklich leid, dass ich dich nass gemacht habe.«

    »Nein. Es war gut, dass Sie es getan haben. Ich habe mich so schrecklich gefühlt – und es stand noch Schlimmeres bevor.«
    Paul blinzelte. »Wie bitte?«
    Hannah sah ihn hilflos an, dann wandte sie den Blick wieder ab. »Es stand noch Schlimmeres bevor. Schreckliche Dinge. Wirklich, wirklich furchtbare Dinge.«
    »Woher weißt du das?«
    »Keine Ahnung. Aber ich weiß es.«
     
    Paul begleitete sie bis zur Haustür. Und Hannah war dankbar dafür.
    Sobald sie im Haus war, ging sie direkt durch den Flur zum Arbeitszimmer ihrer Mutter. Es war ein gemütlicher, vollgestopfter Raum, in dem sich Bücher auf dem Boden stapelten und die Werkzeuge einer Paläontologin überall herumlagen. Ihre Mutter saß an ihrem Schreibtisch und beugte sich über ein Mikroskop.
    »Bist du es, Hannah?«, fragte sie, ohne aufzublicken. »Ich habe hier einige wunderbare Querschnitte Haversscher Kanäle in Schnabeltierknochen. Willst du sie dir mal ansehen?«
    »Oh … nicht jetzt. Vielleicht später«, antwortete Hannah. Sie wünschte sich so sehr, ihrer Mutter alles erzählen zu können, was geschehen war, aber irgendetwas hinderte sie daran. Ihre Mutter war so vernünftig, so praktisch und intelligent … Sie wird mich für verrückt halten. Und sie
wird recht haben. Und dann wird sie entsetzt sein und sich fragen, wie sie eine wahnsinnige Tochter zur Welt bringen konnte.
    Das war eine Übertreibung, und Hannah wusste es, aber irgendwie konnte sie sich trotzdem nicht dazu überwinden, es ihr zu erzählen. Seit dem Tod ihres Vaters vor fünf Jahren waren sie und ihre Mutter beinahe wie Freundinnen – aber das bedeutete nicht, dass sie nicht die Anerkennung ihrer Mutter wollte. Die wollte sie. Sie wünschte sich verzweifelt, dass ihre Mutter stolz auf sie war, und sah, dass sie allein mit allem fertig wurde.
    Mit den unheimlichen Notizen war es dasselbe gewesen – Hannah hatte ihr niemals davon erzählt. Soweit ihre Mom wusste, waren Albträume Hannahs einziges Problem.
    »Also, wie ist es heute Abend gelaufen?«, fragte ihre Mutter jetzt, das Auge noch immer auf das Mikroskop gedrückt. »Dieser Dr. Winfield ist noch so jung –

Weitere Kostenlose Bücher