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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ich hoffe, er ist nicht zu unerfahren.«
    Letzte Chance. Ergreif sie oder lass es. »Ähm, es ist gut gelaufen«, erwiderte Hannah schwach.
    »Das ist schön. In der Küche ist Huhn. Ich muss nachher noch mal weg und will nur noch das hier fertig machen.«
    »In Ordnung. Klasse. Danke.« Hannah drehte sich um und stolperte hinaus, vollkommen frustriert über sich selbst.

    Du weißt, dass Mom nicht wirklich falsch reagieren würde, tadelte sie sich, während sie ein Stück Huhn aus dem Ofen holte. Also erzähl es ihr. Oder ruf Chess an und rede mit ihr. Sie werden dir helfen. Sie werden dir sagen, wie unmöglich all dieses Zeug über Vampire und frühere Leben ist …
    Ja, und genau das ist das Problem.
    Hannah saß wie erstarrt da, die Gabel mit einem Bissen Hühnerfleisch reglos in der Hand.
    Ich glaube nicht an Vampire oder Wiedergeburt. Aber ich weiß, was ich gesehen habe. Ich weiß Dinge über Hana … Dinge, die nicht einmal in der Geschichte vorkamen, die ich Paul erzählt habe. Ich weiß, dass sie ein Hemd und Hosen aus Rehfell getragen hat. Ich weiß, dass sie Büffel und Wildschwein und Lachs und Haselnüsse gegessen hat. Ich weiß, dass sie Werkzeuge gemacht hat aus Elchgeweih und Hirschknochen und Feuerstein … Gott, ich könnte mir in diesem Moment einen Feuerstein nehmen und mir eine Klinge oder einen Schaber daraus zurechthauen. Ich weiß, dass ich es könnte. Ich kann in den Händen spüren, wie es geht.
    Sie legte die Gabel beiseite und betrachtete ihre Hände. Sie zitterten leicht.
    Und ich weiß, dass Hana eine wunderschöne Singstimme hatte, eine Stimme wie Kristall … Wie die Kristallstimme in meinem Kopf.
    Also, was tue ich, wenn sie mir sagen, es sei unmöglich?
Widersprechen? Dann bin ich wirklich verrückt, wie diese Leute in den Anstalten, die sich für Napoleon oder Kleopatra halten. Gott, ich hoffe, ich bin nicht Kleopatra gewesen.
    Halb lachend, halb weinend stützte sie das Gesicht in die Hände.
    Und was war mit ihm?
    Sie dachte an den blonden Fremden mit den unergründlichen Augen. An den Jungen, für den Hana keinen Namen gehabt hatte, den Hannah jedoch als Thierry kannte. Wenn das alles real ist, was ist dann mit ihm?
    Er ist derjenige, vor dem ich Angst habe, überlegte Hannah weiter. Aber er wirkte gar nicht schlimm. Gefährlich, aber nicht böse. Warum halte ich ihn also für böse?
    Und warum will ich ihn trotzdem?
    Denn sie wollte ihn. Sie erinnerte sich an die Gefühle Hanas, die mit dem Fremden im Mondlicht gestanden hatte. Verwirrung … Furcht … und Anziehung. Dieser Magnetismus zwischen ihnen. Diese außerordentlichen Dinge, die geschahen, als er ihre Hand berührt hatte.
    Er war zu den Drei Flüssen gekommen und hatte ihr Leben auf den Kopf gestellt … Die Drei Flüsse. Oh Gott – warum ist mir das nicht schon vorher eingefallen? Die Notiz. Eine der Notizen besagte: »Erinnere dich an die Drei Flüsse.«
    Okay. Ich habe mich also daran erinnert. Was jetzt?

    Sie hatte keine Ahnung. Vielleicht sollte sie jetzt alles verstehen und wissen, was zu tun war – aber sie wusste es nicht. Sie war verwirrter denn je.
    Natürlich, sagte eine winzige Stimme in ihrem Gehirn wie ein kühler, dunkler Wind, schließlich hast du dich noch nicht an alles erinnert. Oder? Paul hat dich geweckt, bevor du bis zum Ende gekommen bist.
    Halt den Mund, fuhr Hannah die Stimme an. Aber sie konnte nicht aufhören nachzudenken. Den ganzen Abend über war sie rastlos, ging von einem Raum in den anderen und wich den Fragen ihrer Mutter aus. Selbst nachdem ihre Mutter zu Bett gegangen war, wanderte Hannah ziellos durchs Haus, rückte Dinge gerade, griff nach Büchern und legte sie wieder fort.
    Ich muss schlafen. Das ist das Einzige, das mir helfen wird, mich besser zu fühlen, dachte sie. Aber sie konnte sich nicht dazu überwinden, sich hinzusetzen, geschweige denn, sich hinzulegen.
    Vielleicht brauche ich ein wenig frische Luft.
    Es war ein seltsamer Gedanke. Sie hatte noch niemals das Bedürfnis verspürt, nur deshalb nach draußen zu gehen, weil sie frische Luft atmen wollte – in Montana tat man das den ganzen Tag lang. Aber irgendetwas zog sie hinaus. Es war wie ein Zwang und sie konnte nicht widerstehen.
    Ich werde einfach auf die hintere Veranda gehen. Natürlich gibt es da draußen nichts, wovor ich Angst haben
müsste. Und wenn ich hinausgehe, werde ich das damit beweisen, und dann kann ich schlafen.
    Ohne innezuhalten, um die Logik dieser Überlegung zu überprüfen, öffnete sie die

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