Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
wäre.
    Oder er könnte sich dafür entscheiden, gütig zu sein.
    Ganz sanft streckte Hannah ihre andere Hand aus. Sie berührte Thierrys Nacken und übte leisen Druck aus.
Aber er reagierte gehorsam auf ihre Berührung – es war so leicht, seinen Mund an ihre Kehle zu führen.
    Hannah …
    Sie konnte sein Zittern spüren.
    Hab keine Angst, beruhigte sie ihn stumm. Und sie zog ihn noch näher an sich heran.
    Er packte ihre Schultern, um sie wegzustoßen – und dann hielt er sie einfach fest. Klammerte sich verzweifelt an sie, hilflos. Küsste wieder und wieder ihren Hals. Sie spürte, wie er die Kontrolle verlor … und dann die Schärfe von Zähnen.
    Aber es war nicht wie Schmerz. Es war wie Zärtlichkeit, ein Brennen, das gut war.
    Und dann … fantastische Glückseligkeit.
    Nicht körperlich. Es war emotional. Sie waren vollkommen vereint. Und Licht strömte durch sie hindurch.
    Wie viele gemeinsame Leben haben wir versäumt? Wie viele Male musste ich sagen: Vielleicht im nächsten Leben? Wie haben wir es jemals geschafft, getrennt zu werden?
    Es war, als durchsuchten ihre Fragen ihrer beiden Geist, schwebten empor, tauchten hinab und hielten Ausschau nach einer Antwort. Und Thierry leistete keinen Widerstand. Sie wusste, dass er dazu nicht in der Lage war; er war ebenso wie sie gefesselt von dem, was zwischen ihnen geschah, ebenso überwältigt.
    Nichts konnte sie daran hindern, die Antwort zu finden.
    Die Offenbarung kam nicht in einem einzigen blendenden
Bild. Stattdessen kam sie in kleinen Blitzen, ein jeder Blitz beinahe zu kurz, um ihn verstehen zu können.
    Blitz. Thierrys Gesicht über ihr. Nicht das sanfte Gesicht, das sie auf der Veranda gesehen hatte. Ein wildes Gesicht mit einem tierischen Leuchten in den Augen. Ein knurrender Mund … und Zähne, rot von Blut.
    Nein …
    Blitz. Schmerz. Zähne, die ihr die Kehle aufrissen. Das Gefühl ihres Blutes, das ihr warm über den Hals quoll. Nahende Dunkelheit.
    Oh Gott, nein …
    Blitz. Ein anderes Gesicht. Eine Frau mit schwarzem Haar und sorgenvollen Augen. »Weißt du es denn nicht? Er ist böse. Wie viele Male muss er dich noch töten, bevor du das begreifst?«
    Nein, nein, nein …
    Aber ihr Nein änderte nichts.
    Es war die Wahrheit. Sie sah ihre eigenen Erinnerungen – sah Dinge, die wirklich geschehen waren. Das wusste sie.
    Er hatte sie getötet.
    Hannah, nein …
    Es war ein Ausruf der Qual. Hannah riss sich los. Sie konnte das Erschrecken in Thierrys Augen sehen, sie konnte sein Zittern spüren.
    »Du hast es wirklich getan«, flüsterte sie.
    »Hannah …«

    »Das war der Grund, warum du mich aus der Hypnose geweckt hast! Du wolltest nicht, dass ich mich erinnere! Du wusstest, dass ich die Wahrheit herausfinden würde!« Hannah war außer sich vor Trauer und Zorn. Wenn sie ihm nicht vertraut hätte, wenn nicht alles so perfekt gewesen wäre, hätte sie sich nicht so verraten gefühlt. Aber wie die Dinge lagen, war es der größte Verrat ihres Lebens – der größte Verrat all ihrer Leben.
    Es war alles eine Lüge gewesen – alles, was sie gerade gefühlt hatte. Die Zusammengehörigkeit, die Liebe, das Glück … alles falsch.
    »Hannah, das war nicht der Grund …«
    »Du bist böse! Du bist ein Mörder!« Sie hat es mir gesagt, dachte Hannah. Die Frau mit dem schwarzen Haar; sie hat mir die Wahrheit gesagt. Warum habe ich mich nicht an sie erinnert?
    Aber jetzt konnte sie sich an andere Dinge erinnern, weitere Dinge, die die Frau gesagt hatte. »Er ist unglaublich schlau … Er wird versuchen, dich zu überlisten. Er wird versuchen, Gedankenkontrolle bei dir einzusetzen …«
    Gedankenkontrolle. Er würde sie beeinflussen. Er hatte es zugegeben.
    Und was sie heute Nacht gefühlt hatte, war eine Art Trick gewesen. Er hatte es geschafft, mit ihren Gefühlen zu spielen … Gott, er hatte sie sogar dazu gebracht, ihm ihr Blut anzubieten. Sie hatte sich von ihm beißen lassen,
hatte ihn wie einen Parasiten von sich trinken lassen. »Ich hasse dich«, flüsterte sie.
    Sie sah, wie sehr ihm das weh tat; er zuckte zusammen und wandte erschüttert den Blick ab. Dann fasste er sie abermals an den Schultern und seine Stimme war sanft. »Hannah, ich wollte es dir erklären. Bitte. Du verstehst nicht alles …«
    »Oh doch, das tue ich! Das tue ich! Ich erinnere mich an alles! Und ich verstehe, was du wirklich bist.« Ihre Stimme war so leise wie seine, aber eindringlicher. Sie bewegte die Schultern und trat rückwärts, von ihm weg. Sie wollte seine

Weitere Kostenlose Bücher