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Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate

Titel: Night World - Gefährten des Zwielichts - Smith, L: Night World - Gefährten des Zwielichts - Night World - Soulmate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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lang – » Seelengefährten waren.«
    »Ja«, flüsterte er. Ehrfurcht machte seine Züge weicher und veränderte seine Augen. Die verzweifelte Traurigkeit, die so sehr ein Teil von ihm zu sein schien, war ein wenig gewichen. »Seelengefährten. Wir waren füreinander bestimmt. Wir hätten über die Zeitalter hinweg zusammen sein sollen.«
    Jetzt stützten sie einander; Hannah kniete auf der Veranda, und Thierry gab ihr mit seinem Knie auf einer der Stufen Halt. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt. Hannah betrachtete seinen Mund.
    »Also, was ist passiert?«, flüsterte sie.
    Er antwortete genauso leise und ohne zurückzutreten: »Ich habe es vermasselt.«
    »Oh.«
    Ihr ursprünglicher Zorn war verblasst. Sie konnte
Thierry spüren, konnte seine Gefühle, seine Gedanken spüren. Ihre Trennung quälte ihn genauso sehr wie sie selbst. Er wollte sie, er liebte sie … betete sie an. Er dachte an sie auf jene Weise, wie Dichter an den Mond und die Sterne denken – in geradezu lächerlichen Hyperbeln. Er sah sie tatsächlich eingehüllt in eine Art silbernen Heiligenschein.
    Was absolut töricht war, aber wenn er sie so sehen wollte – nun, dann würde Hannah keine Einwände erheben. Es weckte in ihr den Wunsch, sehr sanft mit ihm umzugehen.
    Und im Augenblick konnte sie seinen warmen Atem spüren. Wenn sie sich nur zwei oder drei Zentimeter vorbeugte, würde ihre Oberlippe seine Unterlippe berühren.
    Hannah beugte sich vor.
    »Warte …«, sagte er.
    Aber es laut zu sagen, war ein Fehler. Dadurch bewegten sich seine Lippen auf ihren und verwandelten die Begegnung von einer Berührung in einen Kuss.
    Und dann konnte keiner von beiden mehr widerstehen. Sie brauchten einander so verzweifelt und der Kuss war warm und süß. Eine Woge der Liebe, des Trostes und des Glücks schlug über Hannah zusammen.
    Dies war ihnen bestimmt.
    Hannah wurde schwindelig, aber sie war trotzdem noch imstande, klare Gedanken zu fassen. Ich wusste, dass das Leben etwas Wunderbares und Rätselhaftes für mich bereithielt.
Etwas, das ich spüren, aber nicht sehen konnte, etwas, das immer knapp außerhalb meiner Reichweite lag.
    Und hier ist es. Ich gehöre zu den Glücklichen – ich habe es gefunden.
    Thierry war nicht so beredt. Sie konnte ihn nur denken hören: Ja.
    Hannah hatte noch nie eine solche Dankbarkeit gespürt. Liebe strömte von ihr zu Thierry und wieder zurück. Je mehr sie gab, um so mehr bekam sie. Es war ein Kreislauf, der sie immer höher und höher hinauftrug.
    Es ist wie Fliegen, dachte Hannah. Ihr war nicht länger schwindelig. Sie war seltsam klar und ruhig, als stünde sie auf einem Berggipfel. Unendliche Zärtlichkeit … ein Gefühl unendlicher Zugehörigkeit. Es war so gut, dass es beinahe weh tat.
    Und es weckte in ihr den Wunsch, noch mehr zu geben.
    Sie wusste, was sie wollte. Es war das, was sie ihm beim ersten Mal zu geben versucht hatte, als ihr klar geworden war, dass er ohne sie sterben würde. Sie hatte ihm geben wollen, was alle Frauen geben konnten.
    Leben.
    Bis jetzt war sie nur ein Mädchen und noch nicht bereit für die Verantwortung, die damit einherging, aus ihrem Körper neues Leben zu erschaffen. Aber sie konnte Thierry auf eine andere Weise Leben geben.
    Sie zog sich zurück, um ihn anzusehen, um in die blutunterlaufenen, dunklen Augen zu sehen, die erfüllt waren
von schmerzlicher Zärtlichkeit. Dann berührte sie mit den Fingerspitzen seinen Mund.
    Er küsste ihre Finger. Hannah ignorierte den Kuss und schob ihm einen Finger in den Mund.
    Schock flackerte in Thierrys Augen auf.
    So, das war es also. Der lange Eckzahn, nur gerade eben scharf. Noch nicht der Zahn eines Raubtiers, eines Fuchses oder eines Luchses oder eines Wolfs. Sie strich mit dem Finger darüber.
    Sein Schock verwandelte sich in etwas anderes. Ein glasiger Blick. Verlangen gemischt mit purem Entsetzen.
    Thierry flüsterte: »Nicht – Hannah, bitte. Du weißt nicht …«
    Hannah prüfte mit dem Daumen die Spitze des Zahns. Ja, jetzt war er schärfer. Länger, zarter. Er würde in ihrer Hand aussehen wie der Zahn eines arktischen Fuchses – milchweiß, durchscheinend, elegant gebogen.
    Thierrys Brust hob und senkte sich heftig. »Bitte, hör auf. Ich – ich kann nicht …«
    Hannah war wie gebannt. Ich weiß nicht, warum die Leute Angst vor Vampiren haben, ging es ihr durch den Kopf. Ein Mensch könnte einen Vampir auf diese Weise necken oder foltern, könnte ihn in den Wahnsinn treiben – wenn er grausam

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