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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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hierbleiben?«
    »Ich will nach Hause!«
    Die beiden letzten Betten in jeder Reihe waren leer. Rashel wurde auf eines davon gedrückt. Daphne sah krank und verängstigt aus, als die Fesseln um ihre Knöchel geschlossen wurden, aber sie sah weiterhin tapfer geradeaus.
    »Schlaft gut, Dann verließ er zusammen mit Lily und Ivan den Raum. Die schwere Holztür krachte hinter ihnen zu, und der Knall wurde von den steinernen Mauern des Kellers zurückgeworfen.
    Rashel setzte sich ruckartig auf.
    Daphne drehte den Kopf. »Können wir gefahrlos reden?«, flüsterte sie.
    »Ich denke schon«, antwortete Rashel mit normaler Stimme.
    Sie blickte aus schmalen Augen an den Bettenreihen entlang. Einige der Mädchen sahen sie an, ein paar weinten, andere hatten die Augen geschlossen.
    Daphne platzte mit der Wucht eines brechenden Damms heraus: »Was werden sie mit uns machen ?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Rashel. Ihre Stimme war hart und tonlos, ihre Bewegungen diszipliniert und präzise, während sie das Messer aus ihrem Stiefel zog. »Aber ich werde es herausfinden.«
    »Was, willst du die Ketten durchsägen?«
    »Nein.« Aus einem Saum an der Innenseite der Scheide zog Rashel einen dünnen Metallstreifen hervor. Sie bleckte die Zähne zu einem Lächeln. »Ich werde das Schloss öffnen.«
    »Oh. Okay. Klasse. Aber was dann? Ich meine, was geht hier vor? Was ist das für ein Ort? Ich hatte so etwas erwartet wie - wie eine römische Sklavenauktion oder etwas in der Art, wo alle, nun ja, wo alle eine Toga tragen und Vampire winken und Gebote abgeben...«
    »Gut möglich, dass du so etwas noch sehen wirst«, erwiderte Rashel. »Ich gebe dir recht, es ist unheimlich. Dies ist keine normale Enklave. Ich weiß nicht, vielleicht ist es eine Art Zwischenlager, und sie werden uns irgendwo anders hinbringen, um uns zu verkaufen...«
    »Ich fürchte allerdings, dass es nicht so ist«, erklang eine leise Stimme zu ihrer Linken.
    Rashel drehte sich um. Das Mädchen im Bett neben ihr hatte sich aufgesetzt. Sie hatte flammend rotes Haar, sehnsüchtige Augen und verhielt sich unterwürfig. »Ich bin Fayth«, sagte sie.
    »Shelly«, antwortete Rashel knapp. Sie vertraute hier erstmal niemandem. »Das ist Daphne. Was hast du damit gemeint, du fürchtest, dass es nicht so ist?«
    »Sie bringen uns nicht an einen anderen Ort, um uns zu verkaufen.« Fayth sah sie beinahe entschuldigend an.
    »Nun, ich wüsste gern, was sie hier mit uns machen werden?«, sagte Rashel. Sie hatte ein Schloss geöffnet und stocherte mit dem Draht bereits in dem anderen herum. »Vierundzwanzig Mädchen auf einer Insel mit nur einem einzigen bewohnten Haus? Das ist wahnsinnig.«
    »Es ist ein Blutfest.«
    Rashels Hand mit dem Dietrich erstarrte.
    Sie schaute zu Fayth hinüber und sagte sehr leise: »Was?«
    »Sie veranstalten ein Blutfest. Zur Tagundnachtgleiche, denke ich. Morgen um Mitternacht wird es anfangen.«
    Daphne streckte die Hand nach Rashel aus. »Was, was? Was ist ein Blutfest? Sag es mir.«
    »Es ist...« Rashel riss ihre Aufmerksamkeit von Fayth los. »Es ist ein Fest für Vampire. Eine große Feier, ein Festmahl. Mit drei Gängen.« Sie sah sich im Raum um. »Drei Mädchen. Und wir sind hier insgesamt vierundzwanzig...«
    »Genug für acht Vampire«, murmelte Fayth und blickte entschuldigend drein.
    »Du meinst also, dass sie von jedem der drei Mädchen ein wenig Blut nehmen.« Daphne beugte sich ängstlich zu Rashel vor. »Das ist es doch, was du meinst, stimmt's? Stimmt's? Ein kleiner Schluck hier, ein kleiner Schluck dort...« Sie brach ab, als Rashel und Fayth sie beide ansahen. »Das meinst du nicht.«
    »Daphne, es tut mir leid, dass ich dich da mit hineingezogen habe.« Rashel holte Luft und öffnete das zweite Schloss an ihren Fesseln, wobei sie Daphnes Blick auswich. »Der Sinn eines Blutfestes ist es, dass man an einem einzigen Tag das Blut von drei Menschen trinkt. Ihr ganzes Blut. Man leert sie.«
    Daphne öffnete den Mund, klappte ihn zu und sagte schließlich jämmerlich: »Und man platzt dabei nicht?«
    Rashel musste unwillkürlich lächeln, auch wenn es ein trostloses Lächeln war. »Es soll den absoluten Kick geben oder etwas in der Art. Man bekommt die Macht ihres Blutes, die Macht ihrer Lebenskraft, alles gleichzeitig.« Sie sah Fayth an. »Aber das ist schon seit langer Zeit verboten.«
    Fayth nickte. »Das ist die Sklaverei auch. Ich denke, jemand will sie wieder aufleben lassen.«
    »Irgendeine Ahnung, wer?«
    »Ich weiß nur, dass

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