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NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit

Titel: NIGHT WORLD - Jägerin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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erschlaffen, um dem Griff ihres Angreifers zu entkommen, dann fasste sie zwischen ihre eigenen Beine, um ihren Angreifer am Knöchel zu packen. Ein Ruck würde ihn aus dem Gleichgewicht bringen...
    Tu das nicht. Ich möchte dich nicht betäuben müssen, aber ich würde es tun.
    Quinn.
    Sie erkannte die Gedankenstimme und die Hand, die sich auf ihren Mund presste. Und sowohl die Telepathie als auch der Hautkontakt hatten eine Wirkung auf sie.
    Es war nicht wie beim ersten Mal; keine Blitze, keine Explosionen. Aber Quinns bloße Anwesenheit überwältigte
    sie. Sie hatte das Gefühl, seinen Geist zu spüren - ein Gefühl, als ertrinke sie in einem dunklen Chaos. Es war ein Sturm, der Quinn selbst genauso töten konnte wie jeden anderen, der damit in Berührung kam.
    Er hob sie mühelos hoch und ging mit ihr rückwärts aus dem Raum in den Flur und dann eine Treppe hinauf. Rashel wehrte sich nicht. Sie versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen, und wartete auf eine Chance.
    Als er sie in einen der Räume im oberen Stockwerk gebracht und die Tür geschlossen hatte, wurde ihr klar, dass es keine Chance geben würde.
    Er war einfach zu stark, und er konnte sie, sobald sie sich bewegte, um zu fliehen, telepathisch betäuben. Er hatte den Spieß umgedreht. Jetzt konnte sie nichts anderes tun, als zu hoffen, dass sie dem Tod genauso gelassen ins Gesicht sehen konnte wie er. Zumindest, dachte sie, würde der Tod ihrer Verwirrung ein Ende machen.
    Er ließ sie los, und sie drehte sich langsam um, um ihn anzuschauen.
    Was sie sah, jagte ihr einen kalten Schauder über den Rücken. Seine Augen waren so dunkel zusammengebraut wie die Wolken, die sie in seinem Geist gespürt hatte. Das war erschreckender als der kalte Hunger, den sie in den Augen der sieben Männer im unteren Stockwerk gesehen hatte.
    Dann lächelte er.
    Ein Lächeln, das Regenbögen wachsen ließ. Rashel drückte sich mit dem Rücken an die Wand und versuchte, sich zu wappnen.
    »Gib mir das Messer.«
    Sie sah ihn nur an. Er zog es aus ihrem Taillenbund und warf es aufs Bett.
    »Ich mag es nicht, bewusstlos geschlagen zu werden«, sagte er. »Ich weiß nicht, warum, aber irgendetwas daran macht mir wirklich zu schaffen.«
    »Quinn, bring es einfach hinter dich.«
    »Und ich habe eine Weile gebraucht, um meine Fesseln zu lösen. Wann immer ich dir begegne, ende ich gefesselt und bewusstlos. Es wird langweilig.«
    »Quinn... du bist ein Vampir. Ich bin eine Vampirjägerin. Tu, was du tun musst.«
    »Außerdem bedrohen wir einander jedes Mal. Ist dir das aufgefallen? Natürlich ist alles, was wir ständig sagen, wahr. Es heißt tatsächlich töten oder getötet werden. Und du hast viele von meinen Leuten getötet, Rashel, die Katze.«
    »Und du hast viele von meinen getötet, John Quinn.«
    Er wandte sich ab und blickte ins Leere. Seine Pupillen waren riesig. »Weniger, als du vielleicht denkst. Ich töte normalerweise nicht, um zu trinken. Aber ja, ich habe genug getan. Wie ich schon sagte, ich weiß, was du von mir hältst.«
    Rashel erwiderte nichts. Sie hatte Angst und war verwirrt, und sie stand schon seit ziemlich langer Zeit unter Druck. Sie hatte das Gefühl, dass sie jeden Augenblick durchdrehen konnte.
    »Wir gehören zwei verschiedenen Rassen an, Rassen, die einander hassen. Das ist eine Tatsache.« Er richtete den Blick seiner dunklen Augen wieder auf ihr Gesicht und schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. »Es sei denn natürlich, wir ändern das.«
    »Wovon redest du?«
    »Ich werde dich zum Vampir machen.« Etwas in Rashel schien zu zerbrechen. Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Beine unter ihr nachgeben.
    Das konnte nicht sein Ernst sein. Aber er meinte es sehr wohl ernst, das konnte sie erkennen. Über den dunklen, brodelnden Wolken in seinen Augen lag eine Art oberflächliche Heiterkeit.
    So hatte er also ein unlösbares Problem gelöst. Er war durchgedreht.
    Rashel flüsterte: »Du weißt, dass du das nicht tun kannst.«
    »Ich weiß, dass ich es tun kann. Tatsächlich ist es sehr simpel - wir brauchen lediglich unser Blut auszutauschen. Und es ist die einzige Möglichkeit.« Er fasste sie direkt oberhalb der Ellbogen an den Armen. »Verstehst du denn nicht? Solange du ein Mensch bist, besagen die Gesetze der Nachtwelt, dass du sterben musst, wenn ich dich liebe.«
    Rashel stand erschüttert da.
    Quinn hatte innegehalten, als hätte er sich mit dem, was er gerade gesagt hatte, selbst überrascht. Dann stieß er ein eigenartiges Lachen aus und

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