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Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn

Titel: Night World - Prinz des Schattenreichs - Night World - Black Dawn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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nicht - aber das ist der Teil, von dem ich
nichts weiß. Ich weiß nur, dass sie ihn bewusstlos geschlagen haben, und dann kamen die beiden Sklavenhändler. Bern und Gavin. Sylvia hatte nach ihnen geschickt.«
    Und sie mussten direkt von der Entführung P.J.’s gekommen sein, dachte Maggie. Was für wunderbare Männer.
    »Sie haben mich bewusstlos geschlagen. Und dann hat Sylvia mich mit einem Zauber gefesselt und mir ihre Wahrheitstränke eingeflößt. Allerdings bekam sie nicht viele Informationen, weil ich nicht viele Informationen hatte. Es gab keine Armee von Hexen, die auf dem Weg gewesen wären, um in das Dunkle Königreich. einzufallen - obwohl ich mir im Augenblick wünschte, es gäbe eine solche Armee. Und sie wusste bereits, dass ich auf dem Weg zu Delos war.«
    Aradia seufzte abermals und beendete dann ihren Bericht schnell. »Der Wahrheitstrank hat mich vergiftet, sodass ich in den Tagen danach im Delirium war. Ich konnte nicht richtig verstehen, was um mich herum geschah - ich bin immer wieder bewusstlos geworden. Ich wusste, dass ich in einem Lagerhaus gefangen gehalten wurde, bis das Wetter weit genug aufgeklart war, um mich ins Tal zu bringen. Und ich wusste, dass das Problem mit Miles bereits gelöst worden war - Sylvia hatte es erwähnt, bevor sie mich im Lagerhaus allein ließ. Aber ich wusste nicht, was sie mit ihm gemacht hatte - und ich weiß es immer noch nicht.«
    Maggie schluckte. Ihr Herz schlug noch immer schwer und langsam. »Ich verstehe nur nicht, warum sie ein ganzes
Szenario erfinden musste. Sie hat sich von einigen Rangern auf dem Berg finden lassen und behauptet, er sei in eine Felsspalte gestürzt. Aber wenn er tot war, warum hat sie ihn nicht einfach verschwinden lassen?«
    »Ich denke, die Antwort auf diese Frage kenne ich wenigstens«, erwiderte Aradia. »Als Miles gegen sie gekämpft hat, saugte er, seine Zimmergenossen wüssten, dass er mit ihr eine Bergtour unternommen habe. Er sagte, wenn er nicht zurückkäme, würden sie sich bestimmt daran erinnern.«
    Ja. Das machte Sinn. Alles machte Sinn - nur dass Maggie noch immer nicht wusste, was aus ihm geworden war.
    Es folgte ein langes Schweigen.
    »Nun, er war mutig«, bemerkte Jeanne schließlich und mit unerwartetem Ernst. »Wenn er gestorben ist, dann auf aufrechte Weise. Wir sollten nur hoffen, dass wir das Gleiche tun können.«
    Maggie sah sie an und versuchte, in der Dunkelheit in den kantigen Zügen ihres Gesichts zu lesen. Da war keine Spur von Hohn oder Sarkasmus, soweit sie sehen konnte.
    Nun, Cady hat sich in Aradia verwandelt, Jungfer aller Hexen, und ich habe mich in die Befreierin verwandelt - nicht dass ich besonders gut darin gewesen wäre, dachte sie. Aber ich glaube, du hast dich vielleicht am meisten von uns allen verändert, Jeanne...
    »Weiß du, ich kenne nicht einmal deinen Nachnamen«, sagte sie zu Jeanne, so abrupt und so zusammenhanglos, dass Jeanne ein wenig zurückprallte.
    »Ähm - McCartney. Mein Name war - ist - McCartney.
« Sie fügte hinzu: »Ich war vierzehn, als sie mich gefangen haben. Ich war gerade im Einkaufszentrum und habe in der Arkade »Fist of Death« gespielt. Irgendwann bin ich auf die Toilette gegangen, und dazu musste ich durch diesen langen, menschenleeren Flur gehen, und als Nächstes bin ich dann im Wagen eines Sklavenhändlers aufgewacht. Und jetzt weißt du alles«, schloss sie.
    Maggie streckte in der Dunkelheit eine Hand aus: »Hey, Jeanne McCartney.« Sie spürte den kalten Griff schlanker, schwieliger Finger und schüttelte Jeanne die Hand. Und dann hielt sie sie einfach fest, Aradias weiche, warme Finger in der anderen Hand. Zu dritt saßen sie zusammen in der dunklen Zelle, eine Sklavin, ein menschliches Mädchen und die Hexenjungfer - nur dass wir in Wirklichkeit alle einfach Mädchen sind, dachte Maggie.
    »Eines hast du mir noch nicht verraten«, begann Maggie plötzlich. »Wie hat man dich genannt, als du hier zu arbeiten begonnen hast? Welcher war dein Job?«
    Jeanne schnaubte. »Zweite Hilfsstallausmisterin. Und jetzt weißt du wirklich alles.«
    Maggie glaubte nicht, dass sie an einem solchen Ort schlafen konnte, aber nachdem sie lange Zeit still dagesessen hatten, stellte sie fest, dass sie langsam einnickte. Und als das Klappern der Kerkertür sie aufschreckte, begriff sie, dass sie tatsächlich geschlafen hatte.
    Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war - die Fackel war bereits weit heruntergebrannt. Sie konnte spüren, dass Aradia und Jeanne neben ihr

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