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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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sichere
Unterschlupfmöglichkeiten. Es gibt nur sehr wenige Einrichtungen wie Y4 – in ländlicheren
Gegenden müssen wir uns selbst versorgen. Ich kann dich von hier wegbringen und
ein paar Dinge anleiern. Danach müsstest du mich nicht einmal mehr wiedersehen,
wenn du nicht willst.« Er hob eine Hand und legte sie an meine Wange. »Auch
wenn ich zugeben muss, dass dieser Gedanke mich doch ein wenig betrübt.«
    Â»Edie?«, rief Ti hinter mir. Ashers Hand fiel von
meinem Gesicht wie ein Stein.
    Ich versuchte nachzudenken. Könnte ich für
Gestaltwandler arbeiten? Von einem Ort zum anderen ziehen, immer auf der
Flucht? Ich hatte nie in der Psychiatrie arbeiten wollen – bloß nicht –, aber
wenn es sein musste, konnte ich das. Aber da war ja auch noch Jake. Und jetzt
Ti …
    Â»Edie?«, fragte Ti wieder, diesmal schon näher. Dann
füllte er hinter mir den Türrahmen aus und streckte Asher die Hand entgegen.
»Ich bin Ti.«
    Â»Nein, danke«, erwiderte Asher mit einem angewiderten
Blick auf Tis Hand. Dann flammte Wut in seinem Blick auf. »Waren Sie das etwa,
haben Sie sie geschlagen?«, fragte er und trat einen Schritt vor. Dieser
Affront ließ Ti hinter mir ebenfalls einen Schritt vorwärtsdrängen.
    Â»Nein!«, antwortete ich für ihn. »Das gilt für euch
beide – nein –, lasst mich einfach kurz nachdenken, okay?«
    Ich wand mich zwischen ihnen hindurch, obwohl ich auf
nackten Füßen eigentlich nicht vor die Tür gehen wollte, aber ich brauchte
etwas Freiraum. Ich schaute an der Wand des Apartmenthauses entlang über den
Parkplatz bis zu den Autos, die auf der Straße vorbeifuhren. Wenn ich doch
einfach den Daumen heben und das alles hinter mir lassen könnte. Aber … Flucht
war eine Option, die ich vor ein paar Tagen noch ernsthaft in Betracht gezogen
hätte. Jetzt, wo Jake kurz davor war, wieder normal zu werden, und Ti mir half
… Blicklos starrte ich nach draußen, ignorierte die Kälte, die meine Füße
verbrannte, und versuchte mir eine Zukunft vorzustellen, in der alles in
Ordnung war.
    Ich hatte es fast geschafft, als ich sie entdeckte,
direkt vor meinem Fenster. Fußspuren im Schnee. Nicht meine, nicht Annas,
sondern riesige, vogelartige Abdrücke mit Krallen, deren Kanten schon hart
gefroren waren. Sie stammten von dem Spürhund. Er hatte mich gefunden. Wie alt
waren diese Spuren? Eine Nacht, zwei? Ich schluckte schwer.
    Wem wollte ich etwas vormachen, wenn ich glaubte,
fliehen zu können? Ich konnte weder weglaufen noch mich verstecken. Es würde
keinen sicheren Ort für mich geben. Nie wieder.
    Â»Ich kann nicht.« Ich drehte mich zu Asher um. »Auf
keinen Fall kann ich abhauen. Ich habe hier zu viele Verpflichtungen.«
    Asher beugte sich vor und sah mir in die Augen. »Sie
werden dich töten, Edie. Verhandlungen vor dem Vampirgericht sind immer nur
Show.«
    Â»Wir haben einen Plan …«, setzte Ti an.
    Â»Was denn, Zombie, haben sie dir versprochen, dass du
ihre Leiche kriegst?«, fauchte Asher. Ti trat wieder drohend einen Schritt vor.
    Â»Asher!« Ich hob beschwichtigend beide Hände. »Ich
habe meine Entscheidung gefällt.«
    Â»Ich kann dir versprechen, dass du in Sicherheit sein
wirst!«, protestierte Asher. Ich biss mir auf die Lippe und spielte mit der
Zunge an der Wunde herum, die mir ein Gestaltwandler verpasst hatte.
    Â»Nein.« Ti zog sich zurück, und ich betrat wieder
meine Wohnung.
    Asher schüttelte den Kopf. »Wenn wir uns das nächste
Mal sehen, Edie, wird es sein, als würden wir uns nicht kennen.«
    Â»Es tut mir leid, Asher. Vielen Dank, aber nein
danke.«
    Er starrte mich noch einmal durchdringend an, so als
wollte er irgendetwas sagen, dann ging er fort.
    Â 
    Ti wartete in der
kleinen Diele meiner Wohnung auf mich. Ich griff nach ihm, und sofort schloss
er mich in die Arme und hielt mich fest. Er war wärmer als ich, und das sollte
etwas heißen. Lange Zeit schwiegen wir einfach, und ich drückte mein Gesicht an
seine Brust.
    Â»Du hast dein Hemd wieder angezogen«, beschwerte ich
mich schließlich.
    Â»Nicht jeder ist so verständnisvoll wie du, wenn es
um Narben geht.« Ich nickte, immer noch an ihn gedrückt. Hatte ich das Richtige
getan? Es fühlte sich richtig an, aber … Ti hielt mich fest. »Ein Leben auf der
Flucht ist kein richtiges Leben.«
    Â»Du

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