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Nightshifted

Nightshifted

Titel: Nightshifted Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Alexander
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rund um seine Augen verzogen sich
zu nachdenklichen Falten. »Muss denn etwas für mich dabei herausspringen?
Könnte es nicht einfach sein, dass ich ein hilfsbereiter Typ bin?«
    Â»Niemand ist einfach so hilfsbereit. Ich bin
Krankenschwester, aber ich bin nur deshalb Krankenschwester geworden, weil man
mich dafür bezahlt.« Ich starrte auf die roten Ziegel von Mr. Novembers Haus.
Im zweiten Stock spähte die alte Frau, der ich hier zuerst begegnet war,
zwischen ihren Vorhängen hindurch, zog dann aber ruckartig den Kopf zurück.
Wenigstens war sie noch am Leben.
    Â»Also schön.« Ti trat unruhig auf der Stelle. »Ich
gebe zu, dass ich noch ein paar offene Rechnungen zu begleichen habe. Aber
nichts davon spielt jetzt eine Rolle. Ich helfe dir wirklich, weil ich es
einfach so will.«
    Â»Wie bist du zum Zombie geworden?«, fragte ich
unvermittelt.
    Â»Ich hatte keine Wahl.« Er schaute auf mich herunter
und lächelte sanft. »Du bist dran: Was ist hinter dir her, dass du so panisch
davonrennst?«
    So hatte ich es bisher noch gar nicht gesehen.
Vielleicht hatte er ja wirklich eine Erklärung verdient. Ich holte tief Luft,
um ihm alles zu sagen, als Madigan am anderen Ende der Straße plötzlich einen
Pfiff ausstieß. Jimmie lehnte sich auf der Ladefläche vor und stupste mit der
Nase an meinen Hinterkopf.
    Ti lachte. »Du kannst es mir ja später erklären,
okay?«, meinte er noch, dann machte er sich auf den Weg.

Kapitel 34
    Â 
    Madigan stand am Eingang
einer Gasse. Jack und Jenny gaben einander leise Bellsignale, während sie den
schmalen Weg entlangliefen, was sich anhörte, als führten sie eine
Unterhaltung.
    Â»Ist hier irgendetwas
passiert?«, wollte Madigan wissen und schloss dabei mit einer Geste seine
direkte Umgebung ein.
    Â»Ganz in der Nähe wurde meine Freundin attackiert.«
    Â»Tja, in dieser Gasse riecht es stark nach Vampir.
Nicht der Geruch von deinem Hemd, sondern nach mehreren Vampiren. Sie müssen
auf euch gewartet haben.«
    Es war das erste Mal, dass Madigan das Wort mit V
ausgesprochen hatte. Damit konnte ich wohl davon ausgehen, dass er ein Insider
war.
    Â»Woher willst du das wissen?«, fragte ich neugierig.
    Er streckte mir die Handfläche entgegen, in der
mehrere Zigarettenstummel lagen. »Die verdammten Dinger rauchen immer.« Jenny
tobte ein Stück weiter und buddelte dann im Schnee herum, sodass direkt neben
einer Feuerleiter ein frischer Haufen aufgetürmt wurde. Sie bellte.
    Â»Selbst gedreht. Tabak mit Apfelaroma«, berichtete
Madigan weiter.
    Ich drückte eine Hand auf den Bauch. Zumindest dieser
Teil klang vertraut – ich erinnerte mich noch gut an den Gestank verfaulter
Äpfel, den der Vampir, der entkommen war, verströmt hatte.
    Â»Sie sind allerdings in einem Auto weggefahren …« Ich
ließ den Blick an der Feuerleiter hinaufwandern, die an der Rückseite eines
roten Ziegelgebäudes montiert war. Mr. Novembers Haus. Das Endstück reichte
zwar nicht bis zum Boden, aber über den oberen Teil konnte man ganz einfach das
hintere Fenster von Mr. Novembers Wohnung erreichen. »Wie schwierig wäre es für
sie gewesen, da raufzuklettern?«
    Â»Nicht sonderlich schwer.« Ti ging rüber, beugte die
Knie und katapultierte sich dann in die Höhe, bis er die Unterkante der Leiter
zu fassen bekam. Er zog daran, woraufhin sie in Begleitung von ein paar
Rostflocken herabglitt. Jenny und Jack rannten hinauf, sobald die Leiter den
Boden berührte. Ihre Pfoten klapperten auf dem Metall. Als sie die oberste
Plattform erreicht hatten, bellten sie.
    Â»Nach dir«, erklärte ich Ti, bevor wir den beiden –
wenn auch wesentlich langsamer – folgten.
    Die Gitterplattform vor Mr. Novembers Fenster war mit
Zigarettenkippen übersät. Ich warf einen Blick durch das Fenster; das Zimmer
war jetzt völlig verwüstet. Die Fotos, die an den Wänden gehangen hatten, waren
zerfetzt und wie Holzspäne zu kleinen Haufen aufgetürmt worden.
    Â»Wir haben sie hier draußen nicht mal gehört …«,
meinte ich.
    Â»Sie können schon tagelang hier gewesen sein, das
Gelände ausgekundschaftet und darauf gewartet haben, dass du mit deiner
Freundin hier auftauchst«, erklärte Madigan. »Die Kälte macht ihnen ja auch
nicht besonders viel aus.«
    Â»Aber was ist mit dem Sonnenlicht?«
    Â»Tageslichtagenten. Außerdem

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