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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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so weniger belogen werde“, entgegnete ich, ohne den Elfen anzusehen. „Ich weiß, was ich wissen muss.“
    „Walker hatte durchaus recht. Vertrauen Sie niemals dem, was ein Elf Ihnen erzählt. Wir lügen andauernd – außer, wenn eine Wahrheit noch mehr verletzen kann. Oder wenn wir die Wahrheit dazu benutzen k ö nnen, unsere Interessen über eure zu stellen. Ich kümmere mich nicht um Sie, Walker oder irgendeinen Menschen, außer wenn er meinem Auftrag hilft oder ihn behindert.“
    Ich fragte nicht, woher er wusste, dass es Walker am Telefon gewesen war.
    „Wenn Sie versuchen, entwaffnend zu sein, dann funktioniert es nicht“, spottete ich, „und versuchen Sie nicht mal, mich zu bezaubern. Ich habe Schutzvorkehrungen dagegen.“
    „Warum helfen Sie mir, Taylor? Wenn Sie doch wissen, dass Sie es besser wissen müssten?“
    Ich sah ihn zum ersten Mal an. „Weil ich fasziniert bin, und nicht etwa von dem furchtbaren Geheimnis, das Sie mir als Bezahlung angeboten haben, was auch immer es sein wird oder auch nicht. Ich habe mein gesamtes Leben damit verbracht, mit furchtbaren Geheimnissen zu feilschen. Nein, was mich fasziniert, ist die Frage, warum ein arroganter Elfenfürst sich selbst gefährden sollte, um in die Nightside zu gelangen und dann von einem Menschen Hilfe zu erbitten. Selbst von einem, der so außerordentlich ist wie ich. Deswegen begleite ich Sie, tue mein Bestes, Sie dahin zu bringen, wo man Sie braucht … und zweifeln Sie nicht daran, dass Ihr wahres Vorhaben auf dem Weg deutlich werden wird.“
    „Darauf würde ich nicht wetten“, widersprach der Elf frohgemut.
    Zum Glück wurden wir an diesem Punkt von dem nahenden Dröhnen eines starken Motors unterbrochen. Wir sahen uns um und traten ein bisschen zurück, als das Fatemobil aus dem Verkehr ausbrach und direkt vor uns zum Halten kam. Zu beiden Seiten hielten abgebrühte Sünder auf dem Weg zu den berüchtigten Höhlen der Frevel inne, um einen besseren Blick auf das Fatemobil zu erlangen. Mit seinen gut drei Meter sechzig Länge und fast derselben Breite war Ms. Fates verbrechenbekämpfendes Auto eine prächtige Maschine mit niedrigen, klaren Linien im Retro-Stil der 60er, komplett mit großen Heckflossen, einem markanten Nachbrenner und jeder Menge glänzenden Chroms. Es strahlte von der Motorhaube bis zur Stoßstange in einem schockierenden Neonrosa und hatte große, flauschige Reifen. Es war eigentlich nicht rosa, sondern pink, und anstelle der gewöhnlichen silbernen, geflügelten Siegesfigur auf dem Kühler prahlte das Fatemobil mit einer silbernen, winzigen, geflügelten Fee in Korsett und Strapsen.
    Ms. Fate mochte von Geschmack gehört haben, aber nur als etwas, was andere Leute hatten. Blöde Leute.
    „Ich mag es!“, rief Fürst Schrei.
    „Davon war auszugehen“, sagte ich.
    Die gewaltige Fahrertür schwang mit einem Knall komprimierter Luft auf, und Ms. Fate stieg mit einer einzigen, eleganten Bewegung aus. Ich hätte das nicht nachahmen können, ohne mir den gesamten Rücken zu verrenken. Ms. Fate war groß und mager, muskulös und trug ein Superheldinnen-Outfit aus schwarzem Leder, das eng geschnitten war, um mit ihren langen Beinen und falschen Brüsten zu prahlen. Schwere Stiefel, Stulpen und eine stolz gehörnte Haube rundeten das Bild ab. Ihre grünlichen Augen strahlten hell durch polarisierte Augenschlitze, und ihr Mund war von glänzendem Rot. Ihr Einsatzgürtel war grellgelb, vermutlich, weil sie ihn so im Dunkeln finden konnte. Sie blieb vor mir stehen und warf sich in eine Pose, die nur entfernt selbstironisch war.
    „Hier bin ich, um den Tag zu retten! Ms. Fate, zu deinen Diensten – Schurken, Bösewichte und Kreaturen der Nacht sind meine Spezialität. Frag nach meinen Sonderangeboten für kriminelle Verschwörungen. Wie geht’s, John?“
    „Jetzt, da ich dich sehe, besser“, antwortete ich. „Wo ist dein Cape? Ich finde immer, dass du mit deinem Cape noch authentischer aussiehst.“
    „Auf dem Rücksitz. Ich muss es ablegen, wenn ich fahre. Ich finde, es schränkt mich zu sehr in meinen Bewegungen ein.“
    „Wir m üssen wirklich etwas Gas geben“, beschwor ich sie. „Walkers Leute befinden sich schon auf dem Weg hierher. Also feuer dein Paulchen-Panther-Mobil an, tritt in die Pedale, damit es sich vorwärts bewegt und vertrau dem Herrn, dass es den ganzen Weg auch so bleibt. Halte für nichts und niemanden an, und ich hoffe, dass die Panzerung deines Autos so stark aufgeladen ist, dass sie einiges

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