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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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ihrem Gürtel nahm. In diesem Augenblick sah jeder Zentimeter an ihr echt aus, weil sie es war.
    „Wir könnten wegfahren“, sagte ich. „Um unnötiges Blutvergießen und Leid zu vermeiden. Ich wollte nur die Möglichkeit erwähnt haben …“
    „Sei nicht albern“, antwortete Ms. Fate, während sie ihre behandschuhten Hände zu Fäusten ballte, wobei das Leder laut knarrte. Die Knöchel waren mit Stahlkappen verstärkt. „Ich habe einen Ruf zu verlieren.“
    „Entschuldige“, sagte ich. „Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Ich nehme nicht an, dass du eine Rüstung in dieses Kostüm eingebaut hast, oder?“
    „Natürlich nicht. Das bremst mich nur, wenn ich kämpfe. Du musst dir keine Sorgen um mich machen. Das ist süß, aber auch irgendwie bevormundend. Mach dir lieber Sorgen um diese armen Bastarde.“
    Ihre rechte Hand schoss mit einem geübten Einknicken der Faust nach vorn, und ein silberner Shuriken zischte durch die Luft, um sich in die rechte Brust des nächstbesten Soldaten zu bohren. Es drang vollständig durch seine Rüstung und grub sich tief in den Brustmuskel. Blut schoss in die Luft, als er von der Wucht des Wurfs nach hinten geschleudert wurde. Er war gut trainiert, weswegen er keinen Laut von sich gab, als seine Gefährten in ihrer Begierde, uns zu erreichen, über ihn hinwegtrampelten.
    „Manche Leute würden daraus ihre Schlüsse ziehen“, murmelte Ms. Fate. „Aber ich merke, wir müssen das auf die harte Tour regeln. Aus nächster Nähe und individuell.“
    „Der beste Weg“, stimmte Fürst Schrei zu.
    Ich sah ihn an und konnte nicht anders, als eine Augenbraue zu heben. „Haben Sie wirklich vor, sich selbst in eine ordinäre Schlägerei einzumischen? Ich h ä tte nicht gedacht, dass sich Ihresgleichen zu einfachen Faustschlägen und Tritten herablässt.“
    „Tun wir normalerweise auch nicht“, sagte der Elf. „Aber wir lassen nie eine Gelegenheit aus, Menschen auf ihren Platz zu verweisen.“
    Er und Ms. Fate schritten entschlossen voran, um Schrecken in den Herzen der Gottlosen zu säen. Ich blieb, wo ich war, während ich meine Wahlmöglichkeiten überdachte. Ich war noch nie ein Freund roher Gewalt gewesen, vor allem, weil ich darin nicht gut war. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass ich irgendwann da hineingezogen werden würde, aber ich wollte zuerst einmal abwarten und sehen, was Ms. Fate und Fürst Schrei zu bieten hatten.
    Die Schlägertruppe nahm eine kostümierte Superheldin offenbar nicht ernst – bis zu dem Moment, in dem sie wie eine Granate in die Frontlinie einschlug. Sie schlug einen Mann bewusstlos, rammte einem anderen den Ellbogen in die Kehle, wirbelte herum und schaltete zwei weitere mit einem beeindruckenden Karatetritt aus. Schockierte Schmerzens- und Schreckensschreie erfüllten die Nacht, als sie in die Kavallerie watete, Schädel und Nasen brach, sie verprügelte und es aussehen ließ, als sei es das Einfachste auf der Welt. Die Kavallerie sammelte sich schnell wieder und teilte brutal mit ihren Schlagstöcken aus, aber Ms. Fate war nie dort, wo man sie erwartete, und sie fügten einander mehr Schaden zu als ihr.
    Ms. Fate hatte lang und hart trainiert, um eine kostümierte Verbrecherjägerin zu sein, und das zahlte sich jetzt aus.
    Fürst Schrei dagegen war vom Scheitel bis zur Sohle ein großartiger Amateur: ein Mann, der niemals geübt hatte, weil er es nicht musste. Er schien einfach ins Chaos zu schlendern, und Männer begannen, auf den blutdurchtränkten Boden zu fallen. Er bewegte sich blasiert und anmutig durch die konsternierte Meute bewaffneter Männer, und jedes Mal, wenn seine Hand vorschoss, erklang das Geräusch brechender Knochen und Gelenke, und überall floss Blut. Er bewegte sich so schnell, dass keiner aus der Schlägertruppe ihn berühren konnte.
    Ich saß auf der Motorhaube des Fatemobils und feuerte meine Kameraden an, allerdings nicht besonders laut, um keine unerwünschte Aufmerksamkeit zu erregen. Schrei und Ms. Fate schienen mich nicht zu brauchen. Bis eine neue Meute Soldaten, doppelt so groß wie die letzte, um die Ecke gerannt kam und sich in den Kampf warf. Ich seufzte. Wenn man bedachte, dass Walker vom Scheitel bis zur Sohle ein Mann der alten Schule war, dann schien er große Schwierigkeiten mit dem Begriff Fairplay zu haben.
    Schrei und Ms. Fate bewegten sich schnell aufeinander zu, um umringt von geschundenen und blutigen Gestalten, die stöhnend über die Straße krabbelten, Rücken an Rücken zu

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