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Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition)

Titel: Nightside 10 - Für eine Handvoll Pfund: Geschichten aus der Nightside Band 10 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green , Oliver Graute
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grausam sein. Besteht irgendeine Chance, dass wir diesem evolutionären Unheil entkommen?“
    „Nicht bei diesem Verkehr“, entgegnete Ms. Fate. „Der ist so dicht, dass ich nicht an Geschwindigkeit zulegen kann, während diese Motorräder sich zwischen den Fahrzeugen hinter uns durchschlängeln. An Tagen wie diesen wünsche ich mir, ich hätte doch in dieses Luft-Boden-Raketensystem investiert, das ich in der Zeitschrift Motors of Mass Destruction gesehen habe. Such mir eine freie Strecke, John, und diese furchterregenden Bastarde können meinen radioaktiven Staub fressen, aber so, wie es aussieht … bereitet euch aufs Aussteigen vor, Jungs, und versucht, sie daran zu hindern, mir den Lack zu zerkratzen …“
    „Gib mir eine Zusammenfassung über die Verteidigungsmechanismen des Autos“, verlangte ich. „Was hast du alles, was neu und eklig ist?“
    „Ich fürchte, nicht viel. Die Maschinengewehre natürlich, aber nur vorne … die Granatwerfer und die Nervengasspender müssen nachgefüllt werden. Du weißt, wie teuer die im Unterhalt sind … und noch ein paar andere Kleinigkeiten, aber das ist es im Grunde auch schon. Ich bin Straßenkämpferin, John; ich bin nicht der Typ für dieses ganze Tod-aus-der-Ferne-Ding. Ich habe mich immer gerühmt, ein altmodisches, aktives Mädchen zu sein, das persönlich Schläge an die bösen Jungs verteilt.“
    „Kannst du denn gar nichts tun?“, fragte ich.
    „Oh, sicher! Ich könnte Evanescence einlegen, das bringt uns in die richtige Stimmung.“
    Als die Musik aus den Lautsprechern des Autos dröhnte, erinnerte ich mich daran, warum ich Ms. Fate nur anrief, um etwas zu transportieren, wenn niemand anderes verfügbar war.
    Das Röhren eines Motorrads konkurrierte erbittert mit der Musik, als ein Hell’s Neanderthal an unserer Seite auftauchte. Er passte die Geschwindigkeit seines Fahrzeugs unserem Auto an und grinste mich böse durchs Seitenfenster an, wobei er grausame, gelbe Fangzähne entblößte. Er kam wirklich nah, versuchte, die lange Stahlkette, die um seinen Oberkörper gewickelt war, zu erreichen – und ich stieß mit all meiner Kraft die Seitentür auf. Die Tür krachte in den Neandertaler, und er verschwand plötzlich zur Seite, als sein Motorrad umkippte, was ihm ein überraschtes Heulen entlockte, das in Schmerzgeheul überging, als ihn die Straße furchtbar schnell traf. Ich beobachtete durch die Heckscheibe, wie er in einem Schauer von Funken und sprudelndem Blut unter seinem Motorrad begraben wurde. Dann verstummten seine Schreie, als seine eigenen Leute ihn über fuhren. Sie kamen heulend hinter uns her, während sie ihre Stahlketten über den Köpfen kreisen ließen.
    Einer von ihnen drang immer weiter vor, er war schon an der Stoßstange der Fatemobils, als Ms. Fate in die Eisen stieg. Die anderen Motorradfahrer sausten verblüfft an uns vorbei, aber der Fahrer hinter uns konnte nicht schnell genug reagieren, und sein Vorderreifen verband sich mit der hinteren Stoßstange. Das Motorrad scherte aus, verhakte sich und schleuderte den Neandertaler gewaltsam über den Lenker in den Kofferraum des Autos. Er klammerte sich erbittert an eine der pinken Kielflossen, seine krummen Beine baumelten im Windschatten. Dann zog er sich weiter nach vorne und aufs Dach, wobei er wild johlte und heulte. Eine gezackte Stahlklinge stieß durch das Dach, die lange Schneide verfehlte Schrei um Haaresbreite. Der Elf ergriff die Klinge mit der bloßen Hand und riss sie ab, wodurch dem Neandertaler nichts außer dem Heft blieb. Er sprang nach vorne auf dem Motorhaube, wirbelte herum und zeigte uns mit einem bösen Grinsen die klotzigen Zähne. Während er damit beschäftigt war, stolz auf sich zu sein, stieg Ms. Fate erneut hart in die Eisen, und der total verblüfft aussehende Neandertaler wurde Hals über Kopf von der Motorhaube auf die Straße geschleudert, wo wir ihn überfuhren.
    Weiter vorne hatten die anderen Hell’s Neanderthals gedreht und kamen nun zurückgerauscht, wobei sie sich durch den herannahenden Verkehr schlängelten und ihre Waffen in die Luft reckten. Ms. Fate eröffnete mit den auf der Motorhaube montierten Maschinengewehren das Feuer und schoss sie ab. Die Nacht hallte vom Klang der Schüsse wider, und die Straße war voller flammender Motorräder und toter Neandertaler. Schließlich gingen Ms. Fate die Ziele aus, weswegen sie die Gewehre abschaltete und in stiller Zufriedenheit weiterfuhr.
    „Was für beschämend dumme Kreaturen“, seufzte

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