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Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand

Titel: Nightside 9 - Wieder einmal Weltenbrand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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zwei Hälften zerbrach. Chandra taumelte und stürzte fast. Der Wanderer öffnete die Hand, und die zerbrochene Hälfte des Schwertes fiel zu Boden. Seine Hand blutete nicht einmal. Chandra atmete schwer und wankte, als sei er getroffen, doch er stand immer noch vor Eddie, um diesen zu schützen. Der Wanderer lächelte Chandra fast sanft an.
    „Netter Versuch. Aber du bist nur ein Khalsa, ein heiliger Krieger, während ich so viel mehr bin. Ich habe mit Gott persönlich einen Vertrag geschlossen.“ Er sah mich zum ersten Mal an. „Am besten, man besorgt sich so etwas immer schriftlich, nicht wahr, John?“
    „Sie werden mich ermorden müssen, wenn Sie Eddie wollen“, sagte Chandra.
    „Dich ermorden, Chandra?“, fragte der Wanderer. „Ich bin nicht hier, um dich zu töten. Du bist ein guter Mensch. Schade nur für dich und alle anderen hier, dass ich diese Grenze schon längst überschritten habe.“ Erneut blickte er zu mir herüber. „Wirst du mich aufhalten, John Taylor?“
    „Bist du wirklich bereit, mich herauszufordern?“, fragte ich. „Ich bin zwar nicht heilig, aber ich kämpfe gemein wie die Hölle. Meine Wege sind mannigfach und unergründlich, und du wirst nicht mal sehen, was dich trifft.“
    Ich erwiderte seinen Blick entschlossen, hielt den Atem an … doch dann zuckte er abrupt die Achseln und wandte sich von Chandra und Eddie ab.
    „Ich vergeude hier nur meine Zeit“, stellte er fest. „Ich habe mich ablenken lassen. Ich bin an diesen gottverlassenen Ort gekommen, um diese Parvenüs von neuen Autoritäten umzubringen, bevor sie aus der Nightside eine Bedrohung für die gesamte Welt da draußen formen können. Ich kann immer noch hierher zurückkommen, nachdem ich sie getötet habe. Also halte mich auf, wenn du es kannst, John.“
    Er wandte sich um und schlenderte von dannen. Ich ließ ihn gehen. Ich dachte fieberhaft nach. Er hatte nicht bemerkt, dass ich geblufft hatte, und das war … interessant. Chandra Singh kniete neben dem bewusstlosen Eddie Messer und presste das zerbrochene Schwert an seine Brust. Er weinte.

8
    Alles hat seinen Preis
    Die Menge zerstreute sich langsam. Geld wechselte die Hände, als Leute widerwillig ihre Wetteinsätze bezahlten. Ich war erstaunt, dass irgendjemand so dumm gewesen war, in dieser Konfrontation mit dem legendären Wanderer tatsächlich auf Chandra Singh und mich zu setzen. Aber andererseits hatte die Nightside immer schon eine Schwäche für hohe Quoten. Chandra kniete immer noch und presste die Überreste seines zerborstenen Schwertes an sich, wobei er leise schluchzte, und ich stand einfach nur da und dachte angestrengt nach.
    Ich hatte den Wanderer in Aktion erlebt und gesehen, wie brutal und gnadenlos er sein konnte. Ich hatte versucht, ihn zur Vernunft zu bringen. Ich hatte nicht erwartet, dass das funktionieren würde, aber ich hatte es ausprobieren müssen. Ich hatte mich zurückgehalten, um Chandra eine Chance zu geben, nur für den Fall, dass ein Mann des Glaubens einen anderen niederringen konnte. Nun lag es an mir, die verabscheuungswürdigen, notwendigen und vielleicht sogar bösen Schritte zu gehen, da dies als Einziges noch übrig blieb.
    Wenn alles andere versagt hatte, konnte man sich immer noch mit dem notwendigen Übel abfinden, um ein noch größeres Übel abzuwenden.
    Inzwischen begannen sich die zerschossenen, verkohlten und völlig zerstörten Ruinen der Tempel und Kirchen überall um uns herum selbst wieder aufzubauen. Gesprungener Stein wuchs wieder zusammen, bröckeliger Marmor glättete sich, und riesige Gebäude erhoben sich aus ihren namenlosen Gräbern, da ihnen der unablässige Glaube ihrer Kirchengemeinden Form und Nahrung schenkte. Die Gläubigen, deren Überzeugungen ordentlich eine in die Eier bekommen hatten, da sie den Wanderer in Aktion gesehen hatten, sahen sich bereits nach etwas Neuem um, das sie anbeten konnten, und ließen hinter sich kleine Kirchen zurück, die langsam verrotteten. Die Leute auf der Straße blieben nur lange genug stehen, um auf die Trümmer des Tempels des unaussprechlichen Grauens zu spucken. Einige Dinge auf der Überholspur nahmen schon Angriffspositionen ein, um sich die wertvolleren Grundstücke in der Straße der Götter unter den Nagel zu reißen. Bald würde es hier Blitze, Geschwürplagen und göttliche Strafen hageln, aber ich hatte die Absicht, dann schon ganz woanders zu sein.
    Eddie Messer setzte sich plötzlich auf. Seine Augen fokussierten sich langsam wieder, und sein

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