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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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Wenige Minuten
später standen sie vor Farmodur.
    „Danke Druh, ich brauche dich im Moment nicht mehr. Schön, dass ihr es
geschafft habt“, meinte Farmodur. „Ich hoffe, ihr habt es auf Druhs Rücken
bequem gehabt. Kommt in mein Büro, erschrickt nicht, wenn ihr die Bilder seht.
Die hat ein berühmter Maler gemacht, der mir sehr verbunden war, der aber
leider zu den dunklen Mächten gewechselt ist.“ Die Gemälde zeigten in erster
Linie verzerrte Gesichter und Teufelsfratzen in dunkelroten, teilweise fast
schwarzen Farben. Zögernd betraten Kimama und Niklas den Raum. Außer einem großen
schwarzen Schreibtisch aus Ebenholz, der mit allerlei Schnitzereien verziert
war und einem dazu passenden Stuhl mit einer mächtigen Rückenlehne, gab es hier
wenig Mobiliar. Lediglich ein paar niedrige Schränkchen befanden sich an den
Wänden, auf einem stand eine kleine runde Tasche. Zu der runden Eingangstür
passten die ebenfalls runden Fenster. Trotz allem herrschte hier eine
bedrückende Dunkelheit. Zwar brannten überall an den Wänden Kerzen, doch
wohlfühlen konnte man sich nicht.
    „Setzt euch“, meinte der Zauberer väterlich. „Niklas, ich weiß nicht, was
Fistibell dir über deinen Aufenthalt hier erzählt hat. Du hast sicher
mitbekommen, dass die anderen neuen Schüler noch nicht so weit sind wie du. Mr.
Sykes hat mir von deinem ersten Stern berichtet. Dein Aufenthalt hier wird vermutlich
einige Jahre dauern. Du wirst im ersten Halbjahr in den Fächern unterrichtet,
die du dir ausgesucht hast. Ab dem zweiten Halbjahr wird die Lehrerschaft dir
die Fächer zuteilen, und zwar nach deinem Wissensstand und deiner Begabung. Im
Sommer hast du fünf Wochen Ferien und zu Weihnachten zwei. Alle Schüler fahren
dann zu ihren Eltern nach Hause. Hast du eine Frage oder du Kimama? Ich hoffe,
du langweilst dich nicht bei uns, weil du ja nur den Unterricht besuchen
darfst, ohne mitzuwirken. Wie du weißt ist der Unterricht nur Magiern und Hexen
erlaubt.“ Kimama lächelte und schüttelte den blonden Haarschopf.
    „Nein, ich finde es recht interessant. Es wäre aber noch besser, wenn ich
auch andere Unterrichtsstunden besuchen dürfte, nicht nur Niklas?“ Farmodur
nickte.
    „Sicher kannst du das.“ Kimama lächelte dankbar.
    „Bevor ich es vergesse, jeder Schüler bekommt einen Tierhelfer, ein
magisches Tier. Ihr könnt euch das Tier nicht aussuchen, das haben wir für euch
gemacht. Morgen früh begebt ihr euch mit euren Klassenkameraden in das lange
Gebäude, das hinter uns liegt. Niklas, du möchtest mich etwas fragen?“ Der
Zauberer lächelte, es gefiel ihm immer wieder, mit seinen hellseherischen
Fähigkeiten für Verwirrung zu sorgen. Niklas zuckte zusammen und fasste sich
ein Herz.
    „Professor, ich wollte fragen, wann wir einen Zauberstab bekommen. Ich
habe gehört, die älteren Schüler besitzen schon einen.“ Farmodur lächelte
amüsiert.
    „Dazu muss ich dir sagen, dass es den Zauberstab erst im dritten Schuljahr
gibt. Du musst dich also noch etwas gedulden. Solltest du aber in allen Fächern
besser und schneller als deine Mitschüler sein, könnte ich mir vorstellen, dass
du ihn vielleicht früher bekommst. Ach ja, jeder junge Zauberer erhält zwischen
dem 10. und dem 12. Lebensjahr einen Namen, der aussagt, wer er ist. Ich weiß,
du bist fast 12 Jahre alt. Hast du einen besonderen Wunsch?“ Niklas überlegte
nicht lange, er nickte.
    „Mein Vater hätte mir am liebsten den Namen eines Trolls gegeben. Um es
mir unter den Menschen leichter zu machen, gab er mir den Namen, den Fistibell
ihm im Traum genannt hat. Sein Wunsch war es, mich Thorakelen zu nennen. Den
Namen hätte ich gern.“ Farmodur nickte.
    „Das finde ich sehr schön Niklas.“ Kimama wischte sich verstohlen eine
Träne aus den Augen. Das hatte Niklas ihr niemals erzählt.
    „Habt ihr sonst noch Fragen?“ Niklas Blick wanderte immer wieder
verstohlen zu der runden Tasche, die dann und wann merkwürdige Laute von sich
gab.
    „Was befindet sich in der Tasche?“ Der Zauberer sah erstaunt zur Tasche
und stand auf. Er öffnete sie und meinte vorwurfsvoll:
    „Ich hatte dir gesagt wir bekommen Gäste, und es sollte absolute Ruhe
herrschen.“ Zu Kimama und Niklas gewandt, meinte er:
    „Tretet nur näher, seht euch an, was in dieser Tasche
steckt. Es sind magische Gegenstände, die jeder Zauberer braucht.“ Nacheinander
zog er allerlei Dinge hervor:
    Eine karminrot schimmernde
Kristallkugel,
    einen dreibeinigen Kessel mit einer
Kelle
    das

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