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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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der Nacht ihrer Arbeit nach und schliefen am
Tag bei Sonnenschein in ihren Hütten. Selbst die Schule für die Kinder fand des
Nachts statt. Eines Tages verpasste ein Troll den richtigen Zeitpunkt, rechtzeitig
in seine Hütte zurückzukehren. Die Sonne ging schon auf und die ersten Sonnenstrahlen
drangen durch die Baumkronen. Er verkroch sich hinter einem großen Felsen. Mit
der Zeit wurde es ihm aber zu langweilig, und er dachte bei sich: Wenn ich nur
einen großen Zeh herausstrecke, was kann es schon ausmachen. Wird er wirklich
zu Stein, dann hab ich ja noch drei andere. So pirschte er sich vorsichtig an
den Rand des großen Steines und streckte den Zeh der Sonne entgegen. Nichts
passierte, er wurde immer mutiger, bis sein ganzer Fuß dem Sonnenlicht
ausgesetzt war. Alles, was er spürte, war das warme Sonnenlicht und das tat so
gut. Nun wurde er übermütig, lief um den Felsen herum, streckte seinen Bauch in
die Sonne und genoss die Wärme. Als noch immer nichts passierte, fing er an zu
tanzen und zu singen. Er war so glücklich, dass er diese Botschaft gleich
seinen Kameraden überbringen wollte. So lief er von Tür zu Tür, klopfte und
hämmerte so lange mit seiner Faust an die Hütten, bis alle Trolle in seinem
Dorf wach waren. Er verbreitete die frohe Kunde und alle Trolle kamen, wenn
auch sehr zaghaft aus ihren Hütten. Da sie den Sonnenschein nicht kannten,
blendete das helle Licht ihre empfindlichen Augen. Bald hatten sie sich daran
gewöhnt, und fort an führten sie ihr Leben bei Tageslicht. Doch zuvor wurde ein
rauschendes Fest gefeiert, alle waren glücklich. Niklas, damit will ich dir
sagen, dass Mut im Leben ebenso wichtig ist wie Verantwortung. Unser Troll in
dieser Geschichte war zwar mutig, aber auch dumm. Verantwortung zu tragen,
heißt auch aufzupassen, dass niemand zu Schaden kommt, auch man selbst nicht.“ Niklas
wurde nachdenklich, Sagremor blickte ihn von der Seite an:
    „Hera hat nur einen Schlüssel zum Buch der Magie, es ist wichtig, dass es
so bleibt. Vielleicht bist du eines Tages so weit, dass du ihn von ihr holen
kannst. Übrigens, ich hörte, dass ein neuer Troll in Haukeland lebt?“
    „Ja, sein Name ist Tubork, er wurde von seinen Leuten vertrieben, da er
Unfrieden stiftete. Man erzählt, dass er das Oberhaupt über die Trolle werden
will, aber das darf ich nicht zulassen. Außerdem meinte unser Nachbar, dieser
Troll könnte Hera kennen.“
    „Das ist nicht gut, das ist gar nicht gut“, murmelte Sagremor sorgenvoll
vor sich hin. Während der Zauberer sich auf einen wackligen Schemel setzte, standen
Niklas und Lars auf und sahen ihn an.
    „Wir wollen uns erst einmal wieder dem Buch der Magie zuwenden.“ Es besaß
auf seinem Einband goldene Schriftzeichen und in seiner Mitte blickte ein
großes Auge unruhig von einer Seite zur anderen. Als Sagremor die ängstlichen
Blicke der beiden Jungen sah, meinte er amüsiert:
    „Das ist ein magisches Auge, es sieht Dinge, die wir mit unseren Augen
nicht sehen können. Niklas, sieh dir einmal diese Seite hier an“, damit zeigte
Sagremor auf eine Maus, die dort abgebildet war. Diese Maus wirst du jetzt aus
dem Buch heraus zaubern.“
    „Das kann ich nicht“, rief Niklas entrüstet aus.
     „Komm zu mir“, sagte Sagremor mit freundlicher Stimme.
Widerstrebend ging der Junge langsam auf Sagremor zu, der zuvor die Schrift,
durch Antippen mit seinem Zauberstab, wieder lesbar machte. „Sieh dir diesen
Zauberspruch genau an. Sicher kannst du ihn nicht lesen, denn es ist
Runenschrift.“ Niklas sah sich den Spruch an und las ihn leise vor:
    „Muris
apparerem“
    Blitze sprühten,
ein regelrechter Funkenregen füllte die Kammer aus, und die kleine Maus war aus
dem Buch der Magie verschwunden. Doch wo war sie? Niklas suchte den ganzen Raum
ab, vergebens.
    „Wo hast du diese Schriftzeichen zu deuten gelernt, Junge?“ Sagremor
staunte. Niklas zuckte mit den Schultern.
    „Weiß ich nicht, auf einmal konnte ich sie lesen.“ Sagremor schüttelte
den Kopf, dieser Junge verblüffte ihn immer mehr.
    „Du darfst dich nur auf den Zauberspruch konzentrieren. Deine Gedanken
waren woanders.“ Niklas biss sich auf die Lippe, ganz plötzlich hatte er an das
Mittagessen gedacht. Ob die kleine Maus wohl in der Küche gelandet war? Kaum
hatte er diesen Gedanken im Kopf, öffnete sich die Tür und einer der Wächter
trat ein. In seiner großen Pranke hielt er die kleine weiße Maus, die plötzlich
lebendig geworden war. Ganz vorsichtig, um sie nicht zu

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