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Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition)

Titel: Niklas Pettersson - Im Labyrinth der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathalie von Heiden
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Niklas spähte neugierig in
alle Himmelsrichtungen, sie flogen dicht über den Wipfeln der Bäume, um nicht gesehen
zu werden.
    „Kimama, lass uns ein wenig ausruhen. Ich bin es nicht gewöhnt, so lange
zu fliegen.“ Kimama stimmte zu, auch sie war ein wenig müde. Sie ließen sich
auf dem Waldboden, der mit weichen Lärchennadeln übersät war, nieder. In der
Sonne, die ihre warmen Strahlen mühsam durch die dichten Baumkronen warf, genossen
sie die Ruhe und den Frieden. Keine Hera und kein Tubork würden sie hier
stören. Ein leises Rauschen und Plätschern ließ sie aufhorchen.
    „Das hört sich nach einem Wasserfall an“, meinte Niklas. „Lass uns
nachsehen, Kimama.“
    „Wir sollten nicht vom Weg abkommen, es ist zu gefährlich mit dem Buch
der Magie.“
    „Aber es weiß doch keiner, bitte Kimama.“ Niklas bettelte so lange, bis
sie schließlich zustimmte.
    „Wir sehen uns das an, und dann machen wir uns wieder auf den Weg.“ Das
Rauschen wurde immer lauter, je näher sie kamen. Plötzlich lag er vor ihnen,
ein riesiger Wasserstrudel tat sich auf. Das Wasser spritzte und quoll über den
Rand hinaus, und es sah aus als würde es nach den beiden greifen.
    „Oh, Kimama, sieh nur, ist das nicht wunderschön?“ Kimama hielt ihn am
Ärmel fest und schrie:
    „Niklas bitte komm wieder her, du wirst da hineingezogen.“ Doch er hörte
sie nicht, zu laut war das Brausen des Strudels. Er machte einen kleinen
Schritt vorwärts, und es gab kein Entrinnen mehr. Der starke Sog zog beide in
das Wasser. Sie drehten sich mit der Strömung und wurden immer tiefer hinuntergezogen.
Ihnen wurde ganz schwindelig. In seiner Angst klammerten sich Niklas Finger um
den Spiegel und das Amulett. Unvermutet hörte er plötzlich die Stimme seiner Mutter:
    „Mein Junge, warum hast du nicht auf Kimama gehört. Dort unten ist der
Abgrund der Abtrünnigen. Alle Lebewesen, die verräterisch und gewissenlos waren
und sich nicht bewährt haben, kommen hierher. Ich konnte euch nicht rechtzeitig
warnen. Ihr braucht großes Glück, um diesen Ort wieder verlassen zu können.
Seid auf der Hut.“ Der Wasserstrudel wurde augenblicklich ruhiger, und sie
hatten das Gefühl, von ihm plötzlich ausgespuckt zu werden. Sie landeten auf weichem
Sand und sahen sich um. Weit und breit war nichts zu sehen. Sie befanden sich
im Wasser, und wenn sie atmeten, und das machte ihnen gar keine Mühe, stiegen
kleine Luftbläschen auf.
    „Was machen wir nun?“ Niklas war kleinlaut geworden, wieder einmal hatte
er sich und Kimama in Schwierigkeiten gebracht. Schließlich hatte er die
Verantwortung, das Buch der Magie sicher ins Feenreich zu bringen. Was würde Sagremor
sagen, wenn er das wüsste. Er hatte großes Vertrauen in ihn gesetzt.
    „Wir müssen jemanden finden, der sich hier auskennt,
komm.“ Kimama war ärgerlich, aber es nützte nichts, wenn sie mit Niklas grollte.
Teils schwammen sie, dann liefen sie im weichen Sand. Das war sehr anstrengend
durch ihre Flügel, die einen Widerstand im Wasser darstellten. Ab und zu
begegnete ihnen eine Gruppe von Lebewesen, es schienen Gnome oder etwas
Ähnliches zu sein. Sie trauten sich nicht, sie anzusprechen. Sie trugen
Fußfesseln an ihren Knöcheln und waren aneinander gekettet. Es war gruselig,
wie sollten Niklas und Kimama hier jemals wieder herausfinden. Es gab nur ein
wenig Seegras, sonst nur viel Sand und das Wasser wurde immer trüber. Plötzlich
huschte eine riesige Seeschlange an ihnen vorbei. Sie sah die beiden durchdringend
an. Was war das für ein schrecklicher Ort. Es war wirklich zum Verzweifeln und Niklas
hatte so ein schlechtes Gewissen. Er tastete nach dem magischen Spiegel, ob er
ihnen helfen konnte? Er schaute hinein und flüsterte leise den Zauberspruch:
    „Magica
Speculi, ich flehe dich an, zeige mir, was ich nicht erblicken kann“
    Dann setzte er leise hinzu: „Wir brauchen einen Weg hier ´raus.“ Das war
zwar kein richtiger Zauberspruch, doch versuchen musste er es. Etwas anderes
fiel ihm nicht ein. Der Spiegel zeigte ihnen den Wasserstrudel an der
Oberfläche im Wald. Damit waren sie genau so schlau wie vorher. Kimama tippte
ihren Zauberstab an und sagte leise einen Zauberspruch auf, nichts passierte.
    Unverhofft kam die Seeschlange zurück. Genau vor Niklas und Kimama hielt
sie mitten im Wasser an. Interessiert schaute sie Niklas an, ihre gespaltene
Zunge bewegte sich hin und her. Mit einem Mal öffnete sie ihr Maul und fing an
zu sprechen:
    „Hallo, meine Schönen, was hat

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