Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik
hindurchzugehen.
Unvermittelt stand er in seiner Straße. Hinter seinem Rücken das alte, verlassene Haus und direkt hinter ihm die verriegelte Tür.
Doch als er sich umdrehte, um sie sich noch einmal anzusehen – war sie nicht mehr da.
Das ganze Haus war verschwunden.
Stattdessen stand da eine Mauer mit einem Plakat, das ein neues Elektroauto bewarb.
Niko lehnte sich mit dem Rücken an die Wand. Hatte er sich das alles nur eingebildet?
Dann bemerkte er, dass ihm etwas fehlte: Er hatte seinen alten Rucksack mit den Schulbüchern nicht mehr bei sich. Er hatte ihn im Haus von Eldwens Eltern gelassen, da war er sicher. Oder aber es hatte ihn jemand gestohlen, während er geschlafen hatte …
Wieder geriet er ins Zweifeln. Was er erlebt hatte, konnte doch gar nicht wahr sein.
Dann fiel sein Blick plötzlich auf den Boden und er fuhr zusammen. Neben ihm lehnte sein alter Rucksack an der Wand. Auf ihm lag ein Zettel, auf den jemand in tadelloser Handschrift eine Nachricht geschrieben hatte:
Du hast deinen Rucksack in Eldwens Haus vergessen. Seine Mutter hat ihn uns gebracht, damit wir ihn dir wiedergeben.
Kuss,
Quiona
PS : Und damit du mich nicht vergisst, habe ich noch ein Rätsel für dich: Was ist die stärkste Kraft im ganzen Universum?
Niko faltete den Zettel zusammen und hielt ihn fest in der Hand.
Währenddessen bemerkte er etwas Schweres in seiner Hosentasche. Die Uhr, die Kronos ihm geschenkt hatte! Das alles war nun doch der endgültige Beweis dafür, dass er nicht geträumt hatte! Es gab seine Fee wirklich, sie war aus Fleisch und Blut oder – wie sie sagen würde – aus Quarks und Elektronen.
Auf dem Weg zur Schule betrachtete er die spätherbstlichen Wolken, die die Sonnenstrahlen nur spärlich durchließen. Er spürte die frische Brise im Gesicht und der Gesang eines entfernten Vogels ließ ihn an Quionas letztes Rätsel denken.
Bis jetzt war er noch nicht drauf gekommen.
Er hatte nur verstanden, dass diese elementare Kraft allgegenwärtig war, weit über das Materielle hinausging, über die Atome, Protonen und Quarks, dass sie überall war, im Allerkleinsten und im Allergrößten, und es war …
Ein breites Lächeln zeichnete sich auf Nikos Gesicht ab. Er hatte auch dieses letzte Rätsel gelöst.
ANTIMATERIE
So, wie Materie aus Teilchen besteht, besteht Antimaterie aus Antiteilchen. Warum die Materie bei der Entstehung des Universums über die Antimaterie gesiegt hat, ist eines der Mysterien, die bislang nicht erklärt werden können. 1928 sagte der theoretische Physiker Paul Dirac die Existenz von Antimaterie voraus; in einem Laboratorium erzeugt werden konnte sie allerdings erst im Jahr 1965: am CERN (Erklärung siehe weiter unten) nämlich und im Forschungszentrum Brookhaven in den USA . Da Antimaterie die teuerste Substanz der Welt ist, wird sie nur in sehr geringen Mengen erzeugt. Für ein Milligramm Antimaterie müsstest du 60 Milliarden Dollar berappen. Trotz ihres hohen Preises kann Antimaterie allerdings von großem Nutzen sein: Einige Studien lassen vermuten, dass mit ihrer Hilfe Krebsgewebe zerstört werden kann. Das Hauptinteresse der Industrie liegt jedoch in ihrem Nutzen als Brennstoff (oder als Waffe!), da ja bei der Zerstrahlung von Materie mit Antimaterie enorme Mengen Energie freigesetzt werden (gemäß der Gleichung von Einstein: E = mc 2 ). Man geht davon aus, dass 10 Milligramm Antimaterie ausreichen würden, um eine Rakete auf den Mars zu schießen.
ANTIQUARK
Antiquarks sind die Antiteilchen der Quarks (siehe weiter unten).
ANTITEILCHEN
Zu jedem Teilchen gibt es ein Antiteilchen; es hat exakt die gleiche Masse, nur die Vorzeichen seiner elektrischen Ladung sind der des Teilchens entgegengesetzt. Manche Teilchen mit neutraler Ladung (also mit keiner Ladung) sind identisch zu ihren Antiteilchen: zum Beispiel das Photon. Das Antiteilchen eines Elektrons ist beispielsweise ein Teilchen mit positiver elektrischer Ladung, das sogenannte Positron. Carl D. Anderson entdeckte es 1932 in der kosmischen Strahlung, die er in Nebelkammern (Teilchendetektoren) nachwies. Treffen ein Teilchen und ein Antiteilchen aufeinander, können sie sich gegenseitig auslöschen. Dabei können wiederum andere Teilchen entstehen.
ATOM
Bis etwa 1900 ging man davon aus, dass Atome die kleinsten Bausteine der Materie seien. Heute weiß man jedoch, dass das nicht stimmt. Atome bestehen aus einem positiv geladenen Kern (der aus Protonen und Neutronen besteht, die
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