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Nikotin

Nikotin

Titel: Nikotin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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ein Glas und drehte und wendete es zw i schen seinen Fingern.
    »Ja, sehr schöne, feine Arbeit. Und überdies ganz die Gläsersorte, die ich vermutete.«
    »Warum?«, rief Egg.
    Poirot fertigte sie mit einem Lächeln ab.
    »Ja«, fuhr er fort, »der Tod Sir Bartholomew Stranges wäre leicht zu erklären, aber der Tod Babbingtons… Oh, wenn es sich doch umgekehrt verhielte!«
    »Umgekehrt? Wieso?«, warf Mr Satterthwaite ein.
    »Denken Sie nach, mon ami. Sir Bartholomew ist ein b e rühmter Arzt. Für den Tod eines berühmten Arztes gibt es Gründe. Ein Doktor kennt Geheimnisse, wichtige G e heimnisse. Stellen Sie sich einen Patienten auf der Gren z linie geistiger Gesundheit vor. Ein Wort von dem Arzt, und er wird abgetrennt sein von der Welt. Welch eine Versuchung für ein unausgeglichenes Hirn! Ein Doktor mag Argwohn hegen in Bezug auf den plötzlichen Tod eines seiner Patienten – ah, haufenweise könnte man B e weggründe für die Ermordung eines Arztes anführen. Nein, ich wiederhole: Wenn es sich doch umgekehrt ve r hielte!
    Wenn doch zuerst Sir Bartholomew Strange und d a nach Stephen Babbington gestorben wäre! Denn Stephen Babbington könnte etwas gesehen, etwas geargwöhnt haben über den ersten Tod.«
    Er machte eine Atempause und nahm dann seine Au s führungen wieder auf.
    »Aber man kann einen Fall nicht so haben, wie man ihn sich wünscht; man muss ihn nehmen, wie er ist. Nur eine kleine Idee erlauben Sie mir, Ihnen zu unterbreiten. B e stände die Möglichkeit, dass Babbingtons Tod ein u n glücklicher Zufall war? Dass das Gift – sofern er durch Gift starb – den falschen Menschen tötete und eigentlich für Sir Bartholomew bestimmt war?«
    Sir Charles stieß einen leisen Pfiff aus. Doch gleich da r auf verdüsterte sich sein Gesicht von Neuem. »Nein, auch das trifft nicht zu. Der Pfarrer betrat dieses Zimmer etwa vier Minuten vor seinem Zusammenbruch. In dieser Zeitspanne nahm er nichts zu sich als einen halben Coc k tail. In jenem Cocktail befand sich kein…« Hercule Po i rot unterbrach ihn.
    »Das haben Sie mir bereits früher gesagt. Doch ang e nommen – nur um der Beweisführung willen –, der Cocktail habe doch etwas enthalten. Könnte er für Sir Bartholomew bestimmt gewesen sein?«
    Sir Charles schüttelte energisch den Kopf.
    »Niemand, der Tollie einigermaßen gut kannte, würde einen Mordversuch mittels Cocktail unternommen h a ben.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er niemals Cocktail trank.«
    »Niemals?«
    »Niemals.«
    Poirot fuhr verdrießlich mit der Hand durch die Luft. »Ah, cette affaire! Alles geht schief, nichts will passen!«
    »Zudem sehe ich nicht, wie eine Verwechslung oder dergleichen möglich gewesen sein sollte«, fuhr Cartwright fort. »Das Mädchen bot auf einem Tablett die Gläser an, und jeder wählte sich eins.«
    »Richtig«, brummte der Detektiv. »Ein bestimmtes Glas kann man einem nicht zubugsieren wie eine Karte. Ha n delt es sich um dasselbe Mädchen, das mir heute Abend die Tür öffnete?«
    »Ja. Ich habe es schon drei oder vier Jahre. Geburtsort, Familie und so weiter sind mir unbekannt. Miss Milray wird darüber Bescheid wissen.«
    »Miss Milray? Ihre Sekretärin, nicht wahr? Diese große Frau, die etwas von einem Grenadier an sich hat?«
    »Sehr viel von einem Grenadier«, meinte Charles Cart w right trocken.
    »Ich habe doch schon verschiedentlich bei Ihnen g e speist, Sir Charles; doch meines Wissens sah ich sie an jenem Abend zum ersten Mal.«
    »Normalerweise nimmt sie an den Gesellschaften nicht teil. Es war eine Frage der bösen Dreizehn, verstehen Sie?«
    Poirot hörte aufmerksam zu, als Cartwright ihm die n ä heren Umstände erläuterte.
    »Also regte sie selbst es an? Gut, gut.« Gedankenverl o ren schwieg er ein paar Sekunden. »Erlauben Sie, dass ich das Hausmädchen über einige Punkte befrage?«
    »Gewiss, mein Lieber, gewiss.« Sir Charles drückte auf die Klingel.
    Sehr schnell war Helen Temple zur Stelle, eine kräftige, etwa dreißigjährige Frau, adrett, mit glatt gebürstetem Haar, im Übrigen aber durchaus nicht hübsch.
    »Monsieur Poirot wünscht Ihnen ein paar Fragen zu stellen«, eröffnete ihr der Hausherr, worauf Helens Blick sich auf den kleinen Belgier heftete.
    »Wir sprachen gerade von jenem Abend, als Mr Ba b bington starb«, sagte Hercule Poirot. »Entsinnen Sie sich des Abends?«
    »O ja, Sir.«
    »Ich möchte genau wissen, wie die Cocktails serviert wurden.«
    »Wie bitte, Sir?«
    »Haben Sie sie gemixt?«, änderte

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