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Nimm dich in acht

Nimm dich in acht

Titel: Nimm dich in acht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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bin, ist eine bestimmte Frau mit dem Kapitän abgelichtet. Könnten Sie nicht die Negative durchsehen und Abzüge aller Fotos einer einzelnen Frau mit dem Kapitän erstellen?«

    »Auf dem Abschnitt Mumbia-Athen im Oktober vor zwei Jahren?«
    »Genau.«
    »Sie müßten natürlich im voraus bezahlen.«
    »Natürlich.« Dad kann das Geld von seinem Büro aus für mich anweisen, dachte Susan. Ich werde es ihm später zurückgeben.
    »Hören Sie«, sagte sie, »ich brauche die Fotos so schnell wie möglich. Wenn das Geld heute telegrafisch angewiesen wird, könnten Sie mir die Fotos dann mit Kurier bis heute abend schicken?«
    »Auf jeden Fall bis morgen. Ihnen ist doch klar, daß wir hier von bis zu vierhundert Fotos sprechen?«
    »Ja.«
    »Wir können Ihnen bestimmt einen Mengenrabatt anbieten. Leider muß ich das vorher mit Mr. Mayhew abklären, und der kommt erst heute nachmittag.«
    Susan unterbrach die Angestellte. »Dazu habe ich jetzt keine Zeit. Nennen Sie mir Ihre Bankverbindung. Das Geld wird spätestens um drei Uhr Ihrer Zeit dort eintreffen.«
    »Oh, dann können wir den Auftrag leider nicht vor morgen erledigen. Aber Sie bekämen die Fotos am Montag.«
    Damit mußte Susan sich zufriedengeben.
    Es gelang ihr zwar, nach dem Anruf wieder einzuschlafen, aber nicht für lange. Um acht Uhr stand sie gestiefelt und gespornt da. Sie hatte hin und her überlegt, ob sie bis neun warten und ihren Vater im Büro anrufen sollte, befürchtete jedoch, daß er heute morgen erst später dorthin fahren würde. In der Hoffnung, ihn und nicht Binky zu erwischen, wählte sie schließlich die Nummer des Hauses in Bedford Hills.
    Die neue Haushälterin meldete sich. Mr.
    und
    Mrs. Chandler seien übers Wochenende in ihrer New Yorker Wohnung, teilte sie Susan mit. »Sie sind gestern abend gefahren.«
    Das muß eine Erleichterung für die Frau sein, dachte Susan. Binkys Unfähigkeit, ihr Personal zu halten, war berüchtigt.
    Sie rief in der Wohnung an und stöhnte innerlich auf, als ihre Stiefmutter sich meldete. Heute morgen trällerte sie nicht. »Großer Gott, Susan, hätte das nicht warten können?« fragte sie übellaunig. »Dein Vater ist unter der Dusche. Ich sage ihm, er soll dich zurückrufen.«
    »Bitte tu das«, entgegnete Susan knapp.
    Eine Viertelstunde später erwiderte ihr Vater ihren Anruf. »Susan, Binky ist richtig zerknirscht. Sie war noch so müde, als sie ans Telefon gegangen ist, daß sie dich nicht mal gefragt hat, wie es dir geht.«
    Oh, lieber Himmel, dachte Susan; Dad, bist du so unterbelichtet, daß du nicht erkennst, was sie mir damit klarmachen will, falls es mir entgangen sein sollte – daß ich sie unnötigerweise aufgeweckt habe. »Sag ihr, daß es mir nie besser ging«, erwiderte sie, »aber, Dad – ich meine Charles – ich wollte dich um einen Gefallen bitten.«
    »Für mein Mädchen tue ich doch alles.«
    »Großartig. Könntest du so schnell wie möglich fünftausenddreihundert Dollar telegrafisch nach London anweisen? Ich kann in deinem Büro anrufen und deiner Sekretärin die nötigen Informationen geben, wenn du willst, aber es muß schnell sein. Ich zahl’s dir natürlich zurück. Ich muß das Geld erst von meinem Anlagenkonto transferieren. Das dauert ein paar Tage.«

    »Kein Problem. Ich tu’s gern, Schatz. Aber stimmt irgendwas nicht? Es hört sich an wie ein Notfall. Du bist doch nicht krank oder hast Ärger?«
    Sehr nett, dachte Susan. Ganz wie ein richtiger Vater.
    »Nein, nichts dergleichen. Ich mache ein wenig unbezahlte Polizeiarbeit für eine Freundin. Wir müssen eine Person anhand von Kreuzfahrtfotos identifizieren.«
    »Da bin ich erleichtert. Gib mir die Informationen; ich kümmere mich sofort darum. Weißt du, Susan, ich wünschte, du würdest mich öfter um meine Hilfe bitten.
    Das tut unwahrscheinlich gut. Ich sehe dich viel zu selten, und du fehlst mir.«
    Susan wurde flüchtig von sehnsüchtigen Erinnerungen überwältigt, doch das legte sich schnell wieder, als sie Binkys Stimme im Hintergrund hörte.
    Ihr Vater lachte nachsichtig. »Ich mache jetzt mal lieber Schluß, Schatz. Binky will ihren Schönheitsschlaf fortsetzen, also muß ich leise sein.«

    74
    Am Freitag morgen lehnte Chris Ryan sich auf seinem alten Drehstuhl zurück und ging die ersten Rückmeldungen durch, die er von seinen Quellen zu Douglas Layton erhalten hatte.
    Die erste Information bestätigte Laytons Angaben: seine Universitätsausbildung entsprach genau dem, was er behauptete, also war er

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