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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Speisekarten reichte.
    »Guten Abend, die Herrschaften. Darf ich Sie auf die besonderen Genüsse hinweisen, die unser Chefkoch für den heutigen Abend zubereitet hat?«, leierte er gelangweilt herunter.
    »Natürlich! Für besondere Genüsse sind wir immer zu haben.« Kelsey kicherte und biss sich auf ihre hinreißende korallenrote Unterlippe. Owen spürte, wie ihre Fingerspitzen spielerisch über seinen Oberschenkel wanderten.
    »Seebarsch … auf Holzkohle gegrillter Wildlachs …« Während der Kellner die Gerichte herunterrasselte, versuchte Owen mühsam Haltung zu bewahren, obwohl Kelseys Fingerspitzen ihm kalte und heiße Schauer über den Rücken jagten. Wenn das so weiterging, konnte er nicht dafür garantieren, es bis zum Nachtisch auszuhalten.
    Ruhig Blut, Casanova! Geduld ist eine Tugend.
    »Ich nehme den Barsch«, entschied sich Kelsey mit einem strahlenden Lächeln. Der Kellner zwinkerte ihr verwegen zu und schien auf einmal um fünfzig Jahre verjüngt.
    »Für mich bitte auch«, schob Owen hastig hinterher, ohne überhaupt zu wissen, was sie bestellt hatte. Wer interessierte sich schon für Essen?
    »Also … wo waren wir stehen geblieben?« Kelsey zog ihre Hand von Owens Bein, was dieser mit Enttäuschung registrierte. »Ach ja, beim Schwimmen …«
    »Genau.« Owen nickte. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er ihr erzählen sollte, dass er zum Kapitän ernannt worden war. Das würde sie nur an Rhys erinnern und dann würden sie sich beide wieder total mies fühlen. Aber irgendwann würde sie es sowieso erfahren. »Ich bin jetzt Mannschaftskapitän. Rhys ist aus dem Team ausgestiegen.«
    »Rhys ist ausgestiegen?« Kelsey runzelte kurz die Stirn, lächelte dann aber sofort wieder ihr strahlendes Lächeln. »Hey, das ist ja toll für dich! Herzlichen Glückwunsch!«
    »Ja«, stimmte Owen unsicher zu. In diesem Moment wurde ihm wieder einmal bewusst, wie wenig er sie eigentlich kannte. Okay, sie ging auf die Seaton-Arms-Schule, konnte fantastisch küssen, hatte ein traumhaftes antikes Schlittenbett und einen noch traumhafteren Körper … aber das war auch schon so ungefähr alles, was er über sie wusste. Ach ja, und dass sie irgendeinen Sport machte. Welcher war das noch mal? »Ähm, und wie lief's beim Hockeyspiel?«, fragte er lahm.
    »Ich spiele Tennis, schon vergessen?«, neckte sie ihn.
    »Nein, natürlich nicht!« Owen grinste verlegen. Richtig . Als er vor ein paar Tagen spontan bei ihr geklingelt hatte, war sie in einem sexy weißen Tenniskleidchen und einer supersüßen Schirmmütze an die Tür gekommen.
    »Ich wollte eigentlich …«, stammelte er. »Eigentlich wollte ich fragen, was du sonst noch so machst, also außer Sport.«
    »Du zuerst!«, sagte Kelsey mit einem Grinsen. »Es war schließlich deine Idee, dass wir mal an einem richtigen Tisch essen statt halbnackt aus Pizzakartons. Erzähl mir etwas von dir, das ich noch nicht weiß.« Sie verschränkte die Arme und sah ihn erwartungsvoll lächelnd an.
    Zu Owens Glück wurden in diesem Moment ihre Salate serviert. Er blickte auf die grünen Blätter und durchforstete sein Hirn nach einer interessanten Anekdote, aber alles, was ihm einfiel, war ein Zeitungsartikel über die sinkende Eisbärenpopulation in den nördlichen Polarregionen, den er neulich gelesen hatte. Um Zeit zu gewinnen, spießte er mit der Gabel ein besonders großes Salatblatt auf und schob es sich in den Mund.
    »Sag mal, weißt du, wo hier die Toiletten sind? Oder vielleicht könntest du ja kurz mitkommen und mir beim Suchen helfen?« Kelseys Augen funkelten schelmisch, als sie ihren Stuhl zurückschob.
    »Äh, natürlich.« Meinte Kelsey das so, wie er glaubte , dass sie es meinte? Er stand so hastig auf, dass sein Stuhl beinahe nach hinten gekippt wäre. Ohne auf die neugierigen Blicke der anderen Gäste zu achten, schlängelten sie sich zwischen den Tischen hindurch und gingen die Treppe hinunter.
    »Ich glaube, wir müssen da lang.« Kelsey griff nach seiner Hand und führte ihn auf eine Tür neben der Küche zu. Owen erwiderte den sanften Druck ihrer Finger. Sein Herz raste.
    »Komm mit!«, hauchte sie, und das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er drängte sie durch die Tür und zog sie hastig hinter ihnen zu. Der Vorraum zu den Toiletten war in flackerndes Kerzenlicht getaucht, was ihm eine fast romantische Atmosphäre verlieh. Und er war abschließ bar. Owen drehte den Schlüssel um, drückte Kelsey sanft gegen die Wand neben der Tür und küsste sie

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