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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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vergessen.
    Vielleicht sollte er lieber schleunigst das nächste Krankenhaus aufsuchen und sich auf Gehirnerschütterung untersuchen lassen …

seebarsch vs. luft und liebe
    Das One if by Land, Two if by Sea war im ehemaligen Kutscherhaus eines kolonialen Herrenhauses aus dem siebzehnten Jahrhundert untergebracht, das einst Aaron Burr gehört hatte, der unter Thomas Jefferson Vizepräsident der Vereinigten Staaten gewesen war. Es lag in der Barrow Street, einer verwinkelten kleinen kopfsteingepflasterten Straße im Village, und obwohl es schon zu alt war, um zu den angesagten Trendläden zu zählen, war es immer noch ein Hotspot für Verliebte. Und leider ganz und gar nicht seine Kragenweite, wie Owen feststellen musste, als er Kelsey aus dem Taxi half und sie galant in den schmalen Eingangsbereich führte. Er bevorzugte stickige Spelunken, in denen es Happy Hours, Bier in Pitchern und Burger-Menüs für unter fünf Dollar gab. Es war ihm ein absolutes Rätsel, warum so viele Leute etwas gegen Fast-Food-Ketten hatten. War denn von denen keiner jemals in einem In-N-Out in Kalifornien gewesen? Die Hamburger dort waren so verdammt gut, dass er sich hätte reinsetzen können.
    Klar, da sitzt es sich bestimmt schön weich …
    »Oh, das ist so süß von dir, mich zum Essen hierher einzuladen!«, rief Kelsey, als sie an der eichengetäfelten Empfangstheke standen. Sie schob den heruntergerutschten Träger ihres schokoladenbraunen Kleids wieder über die Schulter und schlang Owen dann beide Arme um den Hals, um ihn zu küssen.
    »Dürfte ich um Ihren Namen bitten?«, fragte der klapperdürre Greis, der im selben Moment hinter der Theke auftauchte und sich lautstark räusperte. Ganz offensichtlich war man in diesem noblen Restaurant nicht an knutschende Teenager gewöhnt. Genauso wenig wie Owen an noble Restaurants gewöhnt war – oder überhaupt daran, mit einem Mädchen schick auszugehen. Nackt mit einem Mädchen im Bett zu liegen kam ihm irgendwie viel natürlicher vor.
    »Carlyle.« Owen räusperte sich ebenfalls und lockerte verstohlen seine blaue Armani-Krawatte. Avery hatte ihn genötigt, ein Jackett anzuziehen, und er kam sich extrem zugeknöpft vor. »Owen Carlyle.«
    »Wenn Sie mir bitte folgen wollen …« Der Empfangschef geleitete sie über eine urige Treppe in einen in gediegenem dunklen Holz eingerichteten Speiseraum mit roten Backsteinwänden und verblichenen Orientteppichen. Gedämpftes Gemurmel lag in der Luft. Kelsey stupste Owen an und deutete kichernd auf einen Mann, der über seinem Schokoladensoufflé ein kleines Nickerchen hielt, während seine spindeldürre Frau nichts davon mitzukriegen schien und sich angeregt mit einem Pärchen unterhielt, das mit ihnen am Tisch saß.
    Owen schüttelte grinsend den Kopf. Typisch, dass Avery ihm ein Restaurant empfahl, das ideal für Eiserne Hochzeiten oder 75. Geburtstage war. Er konnte nur hoffen, dass die Portionen hier nicht auch seniorengerecht waren. »So. Bitte sehr«, sagte der Empfangschef, nachdem er sie an einen kleinen, mit einer weißen Leinendecke bedeckten Tisch in einer Ecke geführt hatte. Bevor er ging, nahm er mit hochgezogenen Brauen die Weinkarte an sich; er wusste also offenbar genau, dass sie noch minderjährig waren. Als Tischschmuck verblieben eine Rose und eine schon leicht heruntergebrannte rote Kerze.
    »Vielen Dank, Owen. Das war eine tolle Idee.« Kelsey lächelte und enthüllte dabei ihren reizenden, leicht schräg stehenden linken Schneidezahn. Owen hätte sie am liebsten auf der Stelle geküsst. Warum konnten sie nicht in ihrem antiken Schlittenbett liegen? Oder auf seiner Dachterrasse? Oder an ihrem geheimen Plätzchen im Central Park …?
    »Wie läuft es denn so beim Schwimmen?« Kelsey lächelte etwas verlegen, als müsste sie dieselben erotischen Fantasien verdrängen wie er.
    »Ganz gut.« Owens Blick wurde wie magisch vom Ausschnitt ihres Kleids angezogen, das einen zarten, verführerisch schimmernden Brustansatz enthüllte. Früher hatte er immer geglaubt, Mädchenbrüste würden von Natur aus so schimmern – bis er dann eines Tages auf Averys Kosmetikablage im Bad das »Kitten goes to Paris«-Glanzpuder entdeckt hatte.
    »Erzähl doch mal genauer! Ich will einfach alles über dich wissen!« Kelsey sah ihn mit einer vielsagend hochgezogenen Augenbraue erwartungsvoll an, als ein gebeugter weißhaariger Kellner, der aussah, als würde er schon seit mindestens hundert Jahren hier arbeiten, an ihren Tisch trat und ihnen die

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