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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Kindergartenkindern unterrichtet wurden. In den Schulen auf der Upper East Side wurde immer über ihr mieses Ranking im Internet gelästert, dem zu entnehmen war, dass in den letzten fünf Jahren nur ein einziger Darrow-Absolvent von einer Eliteuniversität angenommen worden war. Aber jetzt schämte er sich fast dafür, sich jemals über diese Schule lustig gemacht zu haben. Was brachte es schließlich schon, ständig nur an Noten und sportliche Höchstleistungen zu denken und immer der Beste sein zu wollen?
    »Ich bin auch auf einem Walkabout«, verkündete Rhys. Und zwar ab jetzt.
    »Cooooool, Mann!«, sagte Lucas mit schleppender Stimme.
    Rhys legte sich auf den Rücken und blickte zu den bauschigen Zuckerwattewolken am Himmel hoch und war plötzlich wahnsinnig zufrieden.

dessous-shopping ist kein publikumssport
    »Da ist Jack Laurent!«
    Jack blieb an der Ecke 63. und Madison Avenue mitten auf dem von Fußgängern bevölkerten Gehweg stehen und blickte sich um. Es war Mittwochnachmittag; sie war mit
    J.P. verabredet und ein bisschen spät dran, dabei wollte sie ihn auf keinen Fall zu lange warten lassen – zumal sie die Nachmittagsstunde Biologie dazu genutzt hatte, einen neuen Plan auszuhecken.
    Beinhaltet dieser Plan zufällig das Biologiethema sexuelle Lockstoffe und Pheromone?
    Ein dicklicher Typ in einem viel zu engen Poloshirt und knielangen Cargoshorts kam wild winkend auf sie zugewatschelt.
    »Hey, du bist doch das Mädchen vom Plakat!« Er lächelte sie bewundernd an und streckte ihr die Hand hin. Jack nickte stumm und fühlte sich wie ein Reh, das von Autoscheinwerfern erfasst wird.
    »Was ist das denn für ein Plakat, Schätzchen?«, fragte eine Frau in einem Trainingsanzug, die gerade vorbeigejoggt kam. Eilig zog sie eine klobige Nikon aus ihrer glänzenden rosa LeSport-Tasche und fing an, Fotos von Jack zu schießen. »Weiß zufällig jemand, wer sie ist?«, rief sie, während sich eine kleine Menge Schaulustiger um Jack scharte.
    »Hi«, sagte Jack wenig einfallsreich. Sie kam sich extrem exponiert vor und genierte sich fast ein wenig. So berühmt war sie dann ja auch wieder nicht, und irgendwie kam es ihr etwas unpassend vor, hier auf offener Straße zu stehen und sich angaffen zu lassen. »Tut mir wirklich leid, aber ich bin spät dran.
    Bitte keine Fotos!
    Sie setzte eilig über die Straße, um ihren Belagerern zu entkommen und sich endlich mit J.P. zu treffen. Vor lauter Terminen wusste sie kaum noch, wo ihr der Kopf stand – Jeannette und Candice, die PR-Frauen von Dick Cashman, hatten einen mörderischen Zeitplan für sie aufgestellt, in dem sich Shootings und Auftritte jagten. Höhepunkt des Ganzen war die riesige Einweihungsparty am Freitagabend, an dem die luxuriöse Anlage offiziell eröffnet wurde. Sie und J.P. hatten sich in der letzten Zeit zu Hause nur noch die Klinke in die Hand gegeben, und heute war praktisch das erste Mal, dass sie sich außerhalb des Apartments sehen würden – ein ganzer Nachmittag ohne Magellan. Endlich! Sie hätte jauchzen können vor Freude. Und gleich würde sie mit J.P. zu Barneys in den fünften Stock gehen, sich von ihm dabei beraten lassen, welche wahnsinnig sexy Unterwäsche sie sich kaufen sollte, und ihm dann von ihrem Plan erzählen: Freitagnacht nach der Party würden sie ES endlich tun. Das würde das perfekte erste Mal werden.
    »Da bist du ja, meine Schöne!« J.P. schob sich durch eine japanische Touristengruppe, die die gesamte Breite des Gehwegs einnahm und von dem Luxuskaufhaus mit Kultstatus eifrig Fotos knipste. Jack lächelte, obwohl es ihr ein bisschen die Laune verdarb, als sie sah, dass er – schon wieder – sein hässliches hellgelbes Riverside-Prep-Squash-Trikot aus Polyester anhatte. Sie konnte nur hoffen, dass es zwischenzeitlich eine Waschmaschine von innen gesehen hatte.
    »Hey!« Sie griff nach seiner Hand und wollte ihn schnell durch die vergoldete Eingangstür in den Laden ziehen. Es war nicht so, dass sie sich für ihn schämte, aber irgendwie kam es ihr ein bisschen abgeschmackt vor, sich mit ihrem Freund vor Barneys zu treffen.
    »Warte mal! Lass ihn erst noch ein paar Fotos von dir machen!« J.P. zeigte auf einen Typen mit Kamera, der auf der anderen Straßeseite stand. »Mein Vater würde sich riesig freuen. Er ist total begeistert über die tolle Presse, die die Cashman-Lofts gerade bekommen.«
    Jack runzelte die Stirn. Hallo? Zufällig sollte das ein ganz privater Moment werden, in dem sie ihm sagen wollte, dass sie

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