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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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erkannte, die aus dem Luxus wäschegeschäft Monogrammed Linen in London stammten.
    »Komm schon, Bruder, spüre die Liebe!«, lallte eine Mädchenstimme, die sich halb betrunken und halb breit anhörte. Rhys spürte tatsächlich etwas, und zwar ein seltsames Gewicht auf seinem Arm. Er drehte den Kopf und sah, dass Lisa darauf lag. Sie hatte die Arme im Nacken ver schränkt und ihre Achselhaare reckten sich wie zum Gruß der Sonne entgegen.
    Das kann er, wenn er möchte, jetzt jeden Morgen haben.
    Rhys zog hastig seinen Arm unter ihr hervor und sprang auf. Er fühlte sich seekrank, so wie damals, als er und seine Eltern einen Monat durch die Ägäis geschippert waren und dann abrupt vor einer kleinen Insel geankert hatten. Kaum war er an Land gewesen, hatte er sich übergeben müssen, obwohl er sich auf dem Schiff noch blendend gefühlt hatte.
    »Du siehst ein bisschen mitgenommen aus«, sagte Lucas besorgt. »Ich glaub, du brauchst ein Pfeifchen.« Er kramte unter dem Kilt herum und zog eine kleine Wasserpfeife hervor. Rhys wollte gar nicht wissen, wo genau er sie herhatte.
    »Nein!«, rief er entsetzt und presste sich die Hand auf den Mund, um nicht sofort auf den Boden zu kotzen. Lucas zuckte die Achseln, legte sich an die Stelle, wo Rhys gelegen hatte, und kuschelte sich an Lisa. Kaum hatte er die Augen geschlossen, schien er auch schon eingeschlafen zu sein. Rhys blickte sich hektisch um und spürte, wie sein Herz immer schneller schlug. Verdammte Scheiße - was war letzte Nacht passiert ? Sein Blick wanderte über die Terrasse und blieb an einer Pyramide aus leeren Sol-Bierdosen hängen. Daneben stand unerklärlicherweise die Skulptur des italienischen Windspiels aus der Ein gangshalle.
    »Was haben wir bloß getan?«, murmelte Rhys schwach, obwohl ihm sowieso niemand zuhörte. Er wankte die Wen deltreppe hinunter, die von der Terrasse ins Wohnzimmer führte. Vielleicht hatten sie ja den ganzen Abend auf der Terrasse verbracht. Vielleicht war es gar nicht so schlimm.
    Genieße die letzten Sekunden in Unwissenheit, mein Freund!
    »Was ist hier los?«, rief er alarmiert, als er in die Küche kam. Die marmorne Kücheninsel war von geöffneten Kaviar dosen übersät.
    »Ich glaub, dein Kühlschrank ist im Arsch, Bruder. Die Milch schmeckt echt seltsam.« Vince schüttelte betrübt den Kopf und trat vom Kühlschrank zurück. Als Rhys auf den Boden schaute, stellte er fest, dass der Kühlschrank in einer riesigen Wasserlache stand und der Parkettboden um ihn herum hässlich aufgequollen war.
    »War echt 'ne geile Party, Alter«, murmelte Vince, dem nicht aufzufallen schien, dass er bis zu den Knöcheln in Wasser stand. Rhys nickte zerstreut. Solange sich die Verwüstung auf die Küche beschränkte, war es nicht so schlimm.
    »Krass, Mann, du bist echt voll der gute Schwimmer. Du warst echt der Hammer gestern im Pool.«
    Zwischen den Fressnäpfen der Corgis saß ein kleiner Junge auf dem Boden, den Rhys noch nie vorher gesehen hatte. Er baute gerade einen Turm aus ehemals tiefgefrorenen Scones und runzelte dabei konzentriert die Stirn. Rhys stützte sich haltsuchend auf der Arbeitsplatte ab. Urplötzlich blitzten vor seinem inneren Auge Bilder der letzten Nacht auf. Wetttauchen nach den Tomaten seiner Mutter im Pool. Wasserpfeifenbasteln aus den Tomaten. Kiffen, was das Zeug hielt. Ein feuchter Kuss mit Lisa auf dem Balkon. Raubzüge durch die Küche und den Weinkeller. Oh Gott.
    »Ich glaub, ich muss kotzen«, verkündete er und stürzte ins Badezimmer. Die mit einem zartem Rosenmuster tape zierten Wände waren mit Tomatensaft vollgespritzt. Ein Junge und ein Mädchen schliefen friedlich in der Bade wanne. Der Typ drückte beschützend eine Bong an seine Brust wie einen verloren geglaubten Freund.
    »Raus!«, brüllte Rhys. Sogar das Brüllen schmerzte. Er sehnte sich danach, eine lange heiße Dusche zu nehmen, und hoffte wider besseres Wissen, dass das alles vielleicht nur ein irrwitziger THC-Albtraum war, aus dem er bald erwachen würde.
    Das Telefon klingelte.
    »Jep!« Rhys hörte, wie Vince in der Küche dranging.
    »Raus!«, brüllte er das schlafende Pärchen in der Badewanne erneut an, bevor er hinausrannte und Vince mit rasendem Herzen das Telefon aus der Hand riss.
    »Rhys, Liebling? Wer war das denn?«, trillerte Lady Sterling am anderen Ende der Leitung. Ihr britischer Akzent war noch stärker als sonst.
    »Äh, der … der Typ vom Lieferdienst«, stammelte Rhys.
    »Wirklich, Liebling? Warum geht er denn

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