Nimm doch einfach mich
sah sich von neuem Elan erfüllt in ihrem Kleiderschrank um, als ihr Blick auf eine Jeans von Citizen fiel, die sie Avery letztes Jahr geklaut hatte und die ihr viel zu lang war. Sie konnte sie ihr genauso gut wieder zurückgeben.
»Schön.« Edie lächelte und schwebte zur Tür hinaus. »Warte nicht auf mich, es kann spät werden!«
Baby setzte sich auf den Boden und zog einen der Kartons zu sich heran. Sie schlug die Klappen zurück und entdeckte darin etliche alte Singles. Der Freund, den sie in der achten Klasse gehabt hatte, hatte sie ihr geschenkt, obwohl keiner von ihnen je einen Plattenspieler besessen hatte. Die konnten eindeutig weg. Unter den Platten lag ein Schulheft mit marmoriertem Einband. Sie nahm es heraus und blätterte es durch. Es war eine Art Sammelalbum, in dem Fotos und Eintrittskarten klebten und Gedichte, die sie irgendwo herausgerissen hatte. Das Album hatte sie mal für Tom zum Valentinstag gebastelt, aber in seiner typischen schluffigen Kifferart hatte er immer vergessen, es mit nach Hause zu nehmen. Sie zog die Nase kraus. Das konnte definitiv auch weg.
Rothko sprang auf ihren Schoß und schlug mit dem Pfötchen nach einem Stück hauchdünnen weißen Stoff, das über ihm hing.
»Willst du mir helfen, ja?«, fragte Baby und vergrub ihr Gesicht im weichen Fell des Katers. Sie zog an dem Stoff, nach dem er gerade geschlagen hatte, und plötzlich fiel ein wunderschönes weißes Kleid von Rodarte in ihren Schoß, an dessen Mieder handgenähte Blumen angesteckt waren. Es war das Kleid, das sie an dem Abend, an dem sie mit J.P. Schluss gemacht hatte, auf dem Wohltätigkeitsball des Schwimmteams getragen hatte. J.P.s Mutter hatte es für sie ausgesucht, und obwohl es ein Traum war, hatte sie sich den ganzen Abend unwohl und verkleidet gefühlt.
Sie warf es auf den Haufen, auf dem die Kleider lagen, die sie zur Kleiderspende geben wollte. Es war ein tolles Kleid, und sie hoffte sehr, dass es ein anderes Mädchen glücklicher machen würde als sie. Rothko miaute empört, stolzierte zu dem Kleid und machte es sich darauf bequem.
»Du kannst es haben.« Baby lächelte und kam sich kein bisschen albern vor, weil sie mit ihrem Kater redete. Im Gegenteil, sie spürte, wie Erleichterung sie durchströmte. Als sie den Haufen Dinge betrachtete, von denen sie sich trennen würde, wurde ihr klar, dass der Mensch, der ihr am wichtigsten war und mit dem sie ihr Leben verbringen wollte, weder ein zerstreuter Kiffer noch ein angehender Immobilienmogul war. Sondern … sie selbst . Und ganz ehrlich – gab es einen Besseren?
Nein, Schwester!
gossipgirl.net
erklärung: sämtliche namen und bezeichnungen von personen, orten und veranstaltungen wurden geändert bzw. abgekürzt, um unschuldige zu schützen. mit anderen worten: mich.
ihr lieben!
blitzmeldung von der party-patrouille
wir unterbrechen den planmäßigen ablauf der feierlichkei ten für folgende wichtige durchsage: ein gewisses grün äugiges it-girl, das der star des heutigen abends ist, gilt plötzlich als verschwunden . allerdings ist das kein grund, gleich eine vermisstenanzeige aufzugeben – ich denke, wir können mit ziemlicher sicherheit sagen, dass sie die veranstaltung aus freien stücken verlassen hat. bereits kurz nach mitternacht war das gesicht des ›grünen woh nens‹ in nyc nirgendwo mehr zu sehen. aber das merk würdigste kommt noch: sie hatte eine helfershelferin, und zwar niemand geringeren als reporterin A , bekannt als J s erbittertste feindin, die ebenfalls verschwunden zu sein scheint. hmmm. waren ein dschungel-motto und kaviar häppchen & co. einfach nicht das richtige format für J ? oder handelte sie schlicht nach der devise: das ist meine party und ich gehe, wann ich will?
halten wir also fest: durchfeiern war gestern, ein früher abgang ist heute der neueste trend. wer also nicht als einsame versagerin gesichtet werden möchte, die nir gendwo anders mehr erwartet wird, sollte die party recht zeitig verlassen – also bevor die barkeeper ihre mixer zusammenpacken, die ersten mädchen auf der damen toilette zusammenbrechen und ihren rausch ausschlafen und der türsteher anfängt, leute rauszuschmeißen statt reinlassen. und damit wir uns nicht missverstehen: sie gerin des abends ist nicht diejenige, die als letzte in ihren manolos über die leere tanzfläche wankt.
auswärts übernachten
womit wir bei dem eingangs erwähnten stichwort durch feiern wären – oder besser gesagt: den afterpartys. wenn ihr selbst
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