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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Umkleidekabine. Er wurde plötzlich von einem fast schon absurden Glücksgefühl durchströmt und hätte am liebsten jedem, der auf der klapprigen Tribüne hockte, zugewunken. Es saßen eine Menge Mädchen dort. Warum war ihm das nicht schon früher aufgefallen? Eine von ihnen, sie hatte einen dichten Pony, der beinahe ihre Augen verdeckte, winkte ihm begeistert zu und formte mit den Lippen ein »Gut gemacht!«.
    Coach Siegel klopfte ihm anerkennend auf den Rücken. »Saubere Arbeit, mein Freund! Wir haben gewonnen!« Er schüttelte ihm enthusiastisch die Hand. »Aber an das Chlor musst du dich wohl erst wieder gewöhnen. Deine Augen sind ja knallrot.«
    Natürlich. Das Chlor.
    »Dann bist du also wieder dabei?«, fragte der Coach und zog die Brauen zusammen. »Wenn ja, hab ich nämlich noch was mit dir und Carlyle zu besprechen.«
    »Nicht nötig, Coach.« Owen schloss zu ihnen auf, öffnete die Tür zum Umkleideraum und ließ Rhys den Vortritt. »Ich geb das Amt des Kapitäns hiermit an Rhys zurück … das heißt … wenn er will.«
    Rhys blickte sich im Umkleideraum um, wo seine Teamkollegen gerade dabei waren, sich anzuziehen und ihre üblichen albernen Scherze miteinander zu machen. Die zerbeulten blauen Spinde sahen genauso aus wie immer und auf einmal überflutete ihn eine Welle nostalgischer Ge fühle. Er sah Owen an, der seinen Blick erwiderte, als wollte er sagen Nur zu, der Job gehört dir . Schließlich nickte er.
    »Sehr schön.« Ein breites Grinsen erschien auf Coach Siegels Gesicht. »Ich muss sagen, Carlyle, du hast dich wie ein echter Kerl verhalten. Alle für einen und so weiter. Ich bin stolz auf euch, Männer!«
    »Vielen Dank, Sir«, gab Hugh mit engelsgleichem Grinsen zurück. Er beugte sich über seine weinrote Schwimmtasche, wühlte darin herum und zog schließlich einen etwas zerknittert aussehenden schwarzen Piratenhut hervor, den er Rhys auf den Kopf setzte. Das ganze Team brach in Jubelrufe aus.
    Als alle geduscht und umgezogen waren, fanden Owen und Rhys sich schließlich nebeneinander wieder. »Hey, Mann«, begann Rhys zögernd. Er wollte sich bei Owen dafür bedanken, dass er die Sache mit Kelsey geklärt und das Amt des Kapitäns an ihn abgetreten hatte, als plötzlich sein Handy klingelte. Er zog das schwarze iPhone heraus und blickte auf die unbekannte Nummer auf dem Display. »Hallo?«, meldete er sich neugierig.
    »Rhys? Rodica hat mir gerade eben einen wirklich üblen Streich gespielt!«, hörte er seine Mutter am anderen Ende der Leitung rufen. Sie klang genauso hysterisch wie damals, als sie sämtliche Hunde der Westminster-Hundeshow in eine Folge ihrer Sendung »Lady Sterling bittet zum Tee« eingeladen und der Gewinnerhund ihr auf das cremefarbene Chanel-Kostüm gepinkelt hatte. »Sie rief mich an, um mir mitzuteilen, dass gestern Abend offenbar eine Party bei uns stattgefunden hat. Das Haus soll in einem desaströsen Zustand sein. Rhys, hast du mir dazu etwas zu sagen?«, fragte sie schrill.
    Rhys ließ sich schwer auf eine der Holzbänke fallen und stützte die Ellbogen auf die Knie. Scheiße. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut. Sein Kopf schmerzte.
    »Rhys?« Lady Sterlings Stimme kletterte noch eine Oktave höher. Es war, als würde jemand einen Eispickel in sein Gehirn treiben.
    Hugh sah ihn besorgt an. »Probleme?«
    »Wie kommt Rodica auf die Idee, mir zu sagen, dass meine kostbaren Tomaten im Pool schwimmen?«, fragte Lady Sterling mit sich überschlagender Stimme.
    »Ich … äh … ich hör dich grade ganz schlecht«, sagte Rhys geistesgegenwärtig. »Ich glaube die Verbindung bricht ab …« Er drückte auf die Auflegetaste und schaltete sein Handy hastig aus. Wenn seine Eltern heute nach Hause kamen und sahen, dass Rodica die Wahrheit gesagt hatte, konnte er sich auf was gefasst machen. Rhys blickte Owen mit einem schiefen Lächeln an und fragte dann in die Runde: »Kennt vielleicht einer von euch einen guten Reinigungsservice?« Er konnte nur hoffen, dass seine Eltern ihn nicht enterben würden.
    »Ich!«, verkündete Hugh weltmännisch. »Worum geht's? Brandschäden, Kotzflecken oder nur fettige Fingerabdrücke?« Er zückte sein Handy und scrollte mit ernster Miene durch seine Kontakte.
    Vielleicht am besten irgendwelche Spezialisten zur Entfernung von Tomatensaft?
    »Hast du jemanden, den du empfehlen kannst?«, fragte Rhys, obwohl es ihn nicht wunderte, dass Hugh Bescheid wusste. Seine Eltern verbrachten die meiste Zeit auf ihrer Yacht, sodass

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