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Nimm mich jetzt!

Nimm mich jetzt!

Titel: Nimm mich jetzt! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.D. Smith
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Unterschied.
    Er war nicht gut für sie. Es hatte sich falsch angefühlt und wiederum so richtig. Der Versuch, ihre Empfindungen zu ordnen und im Tagebuch einzutragen, war bereits fehlgeschlagen. Sie hatte Angst. Aber wovor? Vor ihm? Gut, er verfolgte sie, aber angetan hatte er ihr nichts. Ganz im Gegenteil. Er war doch ihr Papiertaschentuch-Ritter.
    Warum war da dennoch dieses Gefühl, dass es nicht richtig gewesen wäre, ihn heute zu küssen? Es war nur ein Bauchgefühl. Andererseits hatte ihr Körper sich mehr als alles andere danach gesehnt. Sie schob es auf sein gutes Aussehen. Da konnte nicht mehr sein. Sie kannte ihn ja gar nicht.
    Er hatte sie kaum berührt und trotzdem war da ein Sturm, wohl eher ein Orkan in ihrem Inneren losgetreten worden. Das Denken war ihr schwergefallen, ihre Haut hatte geprickelt und ihr Innerstes zog sich immer noch vor Sehnsucht zusammen, wenn sie an ihn dachte. Keiner ihrer Sexbekannten war in der Lage gewesen, das in ihr auslösen zu können und davor auch nicht ihr Ex-Ehemann. Diana schaltete den Fernseher aus und ließ die Fernbedienung genervt auf den Couchtisch fallen. Es war Zeit, ins Bett zu gehen.

20
    Weihnachten kam mal wieder viel zu plötzlich. Am Freitag, dem 23. Dezember, also einen Tag vor den zweiwöchigen Betriebsferien, saß das gesamte Team der Firma noch bei Sekt und Glühwein zusammen.
    Sie feierten ein erfolgreiches Jahr und es herrschte ausgelassene Stimmung. Leider konnte die Stimmung Diana nicht aus ihrer miesen Laune reißen. Die letzten Tage waren nicht gut gelaufen. Martina hatte sie mit Arbeit zugeschüttet und sie ziemlich mies behandelt. Auch heute Abend wurde sie von ihr, wenn überhaupt, nur mit bösen Blicken bedacht. Sie nahm ihr immer noch übel, dass sie ihr die Tour mit John vermasselt hatte. Dabei wäre John sowieso nicht interessiert gewesen. Diana rief sich immer wieder ins Gedächtnis, dass sie mit Martinas Freund Frank geschlafen hatte. Das war eine Genugtuung.
    Sie war die Erste, die sich mit Kopfschmerzen entschuldigte und die Feier verließ. Sie fuhr direkt zum italienischen Restaurant, in dem Roman arbeitete. Zu ihrer Enttäuschung musste sie feststellen, dass er heute nicht da war. So bestellte sie sich einen kleinen Salat und stocherte lustlos darin herum. Schnell zahlte sie, denn sie wollte nicht lange allein in einem Restaurant sitzen. Irgendwie fuhr ihr Wagen automatisch. Sie fuhr nicht nach Hause, sondern zu Roman. Sie parkte ihr Auto an einer dunklen Straßenecke und beobachtete das Haus, aus dem sie ihn hatte herauskommen sehen. Den Motor stellte sie ab.
    Fast eine Stunde passierte nichts. Sie fror mittlerweile und ihre Augen taten weh, weil sie so angestrengt in die Dunkelheit starrte. Die meisten Laternen in diesem Viertel funktionierten nicht und sie fragte sich, was sie hier eigentlich tat. Sie wollte gerade den Motor wieder anlassen, als eine Gestalt aus dem Haus trat. Es war nicht Roman, aber ebenfalls ein Araber. Er zündete sich eine Zigarette an und schien auf jemanden oder etwas zu warten, denn er schaute immer wieder auf seine Armbanduhr.
    Fünf Minuten später kam Roman aus dem Haus in Begleitung eines weiteren Mannes, der ihm sehr ähnlich sah. Er schien eine etwas ältere Version von Roman zu sein, vermutlich sein Bruder. Die drei Männer unterhielten sich. Diana konnte nichts hören, aber vermutlich redeten sie in ihrer Muttersprache. Ein Lieferwagen bog um die Ecke und hielt vor den drei Männern an. Der Fahrer stieg aus und öffnete die Türen. Roman und die beiden anderen verschwanden mit ihm darin. Kurze Zeit später kamen sie wieder heraus. Roman zog ein dickes Bündel aus seiner Brusttasche. Diana kniff die Augen zusammen. Das sah nach einer Menge Geld aus. Er reichte es dem Fahrer und der grinste. Dann hievte er sich wieder in die Fahrerkabine.
    Diana sog die Luft ein, als die Jacke des Typen beim Einsteigen verrutschte und den Blick auf eine Waffe freigab. Der Lieferwagen drehte und Diana versteckte sich vorsichtshalber unter dem Lenkrad. Als sie wieder auftauchte, war eine Frau dazugekommen. Sie gestikulierte wild und Romans vermutlicher Bruder versuchte, sie zu beruhigen. Ein weiterer Mann trat aus dem Haus und schlagartig waren alle still. Er war eine ältere Version von Roman mit grauen Haaren. Er sagte etwas und dann gingen alle zurück ins Haus.
    Diana zitterte. Nicht nur vor Kälte. Sie wartete noch ein paar Minuten, dann startete sie den Motor. Sie musste sich zwingen, die Straße nicht zu schnell

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