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Nimm mich

Nimm mich

Titel: Nimm mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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zum Ausgehen fertig machst.“ Seine Hand rutschte etwas höher. Jessie erzitterte.
    „Jede deiner Bewegungen ist graziös und feminin. Vor allem beim Schminken. Du bist einfach gerne Frau, du genießt die Zeremonie, die damit zusammenhängt.“
    Jessie fühlte sich vom sinnlichen Klang seiner Stimme und dem rhythmischen Streicheln seiner Fingerspitzen wie hypnotisiert. Sie machte einen Schritt nach hinten, um wieder klar denken zu können. „Du meine Güte. Was ist denn mit dir los?“
    Joshua zuckte mit den Schultern. „Ich habe noch nie jemanden kennengelernt, der sich in seiner Haut so wohlfühlt wie du.“ Er zog sich einen Bademantel über und sah sie stirnrunzelnd an. „Wenn man bedenkt, wie du aufgewachsen bist, dann frage ich mich, woher dieses erstaunliche Selbstwertgefühl kommt.“
    Jessie war etwas verlegen und zugleich geschmeichelt. Sie wusste nicht, was sie darauf sagen sollte. Ein Großteil ihres Selbstbewusstseins war nichts anderes als Selbstschutz, den sie seit Jahren aufgebaut hatte. „Irgendwie ist es mir gelungen, mir selbst etwas beizubringen. Schon als Kind ist mir klar gewesen, dass das Leben meiner Mutter nichts mit meinem zu tun hat. Ich habe alles dafür getan, dass ich nie vergaß, wer ich bin.“
    Joshua legte eine Hand an ihre Wange. „Ich bewundere dich maßlos, Jessica Adams.“ Er küsste sie sanft und ging dann ins Badezimmer.
    Jessie ließ sich aufs Bett fallen und starrte auf die geschlossene Tür.
    Das Casino war ganz in Mahagoni und Gold gehalten, es strahlte dieselbe vornehme Eleganz aus wie vermutlich zu der Zeit, als es gebaut wurde, in den frühen Sechzigerjahren des neunzehnten Jahrhunderts. Jessie war hingerissen. „Es ist nicht fair, dass die Einwohner Monte Carlos hier nicht reindürfen.“ Am liebsten hätte sie nicht mal geblinzelt, so versessen war sie darauf, alles zu betrachten. „Da bleibt ihnen ein herrlicher Teil ihres Kulturerbes vorenthalten.“
    „Das ist ein vergleichsweise kleiner Preis in Anbetracht der Tatsache, dass in Monaco keine Steuern gezahlt werden müssen“, entgegnete Joshua trocken.
    „Es geht um ihre Kultur …“, Jessie blickte sich um, „nicht um Geld.“
    „Sag das mal denen, die eine Familie ernähren müssen. Die wenigsten Menschen verlassen ein Casino mit meh r Geld in der Tasche, Jess. Den Einwohnern tut man damit einen Gefallen.“
    „Wie zynisch. Und ich finde es trotzdem nicht in Ordnung“, sagte sie, abgelenkt von den Sehenswürdigkeiten und Geräuschen im Casino. Elegant gekleidete Frauen und gut aussehende Männer im Smoking spazierten durch die ausgedehnten Räume, alle erdenklichen Sprachen waren zu hören. Als sie in einen Raum kamen, in dem sich Dutzende Roulettetische befanden, leuchteten ihre Augen auf.
    „Sie dürfen nur nicht in die Spielräume, kleine Miss Mitleid.“ Er spielte mit einer Haarsträhne, die sich in ihrem Nacken gelöst hatte. „Aber jeder kann im Grand Theater Ballett- oder Opernaufführungen sehen.“ Er zog ihre Hand an seine Lippen und küsste jeden einzelnen Finger. Sie schloss die Augen, bat ihn flüsternd und errötend, aufzuhören, zog die Hand aber nicht weg.
    Jessie spürte seine harten Muskeln, als er sich an sie drückte. Schnell ging sie einen Schritt zurück und betastete ihre Hochfrisur. Als sie dieses Kleid ausgewählt hatte, war ihr klar gewesen, dass sie mit dem Feuer spielte. Ich habe aber nicht gleich mit einem Waldbrand gerechnet, dachte sie, als sie seinen brennenden Blick auf ihren fast entblößten Brüsten spürte.
    „Benimm dich“, schalt sie ihn und holte zitternd Luft.
    Lächelnd hakte er sich bei ihr ein. „Du bist eine strenge Frau.“
    „Pst, ich will die Atmosphäre in mich aufnehmen.“ Den Geruch nach Reichtum in der diskret parfümierten Luft. Das Aroma von Macht und Geld gemischt mit dem Duft frischer Blumen, die aus den kostbaren Vasen in den beleuchteten Wandnischen quollen.
    Jessies goldene Absätze versanken in dem dicken blauschwarzen Orientteppich. Gedämpftes Murmeln wob sich unter die dezenten Melodien eines kleinen Orchesters.
    Joshuas Hand lag leicht auf ihrer Hüfte, er liebkoste sie gedankenverloren, während sie durch das riesige Casino spazierten. Vermutlich merkte er gar nicht, dass er sie nun viel öfter in der Öffentlichkeit berührte. Diese Tatsache bedeutete ihr mehr, als sie jemals für möglich gehalten hätte.
    „Wieso strahlst du wie ein Honigkuchenpferd?“, fragte Joshua und führte sie in den nächsten Raum.
    Sie

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