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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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erwiderte Buntfleck.
    „Aber wir haben uns zur gleichen Zeit gewaschen", sagte Pünktchen. „Warum sind wir noch sauber?"
    „Denkste!" Buntfleck grinste. „Ihr sitzt vorne und ich hinten. Deshalb bekomme ich allen Staub ab."
    „Vorne verstauben wir noch mehr", sagte Nimmerklug.
    „Dann weiß ich nicht, wie ihr das macht!"
    Tatsächlich war aber der Staub an allem schuld. Er haftet nur am Gesicht, wenn es klebrig ist. Buntfleck hatte ein klebriges Gesicht, denn er aß unaufhörlich Eis, das ihm in den Händen schmolz und sich auf seinen Wangen, auf der Nase und sogar auf den Ohren ver schmierte. An den nassen Streifen blieb der Straßenstaub haften, trocknete allmählich, und auf diese Weise war das Gesicht schmutzig geworden.
    „Du wirst dich noch einmal waschen müssen, Buntfleck, wenn wir an einem Fluß oder einem Teich vorbeikommen", sagte Pünktchen. „Es macht wirklich keinen Spaß, daß uns jeder auslacht."
    „Wer hat ihnen das Recht gegeben, uns auszulachen?" fragte Bun tfleck empört. „Wenn wir sie einholen würden, könnte ich ihnen das klarmachen! Nur schade, daß wir wie die Schildkröten schleichen."
    „Wer ist eine Schildkröte? Wir etwa?" Nimmerklug war beleidigt.
    „Natürlich! Versuch mal, das gelbe Auto einzuholen."
    In der Tat — das gelbe Auto sah in der Ferne nur noch wie ein winziger Punkt aus.
    „Kleinigkeit!" erwiderte Nimmerklug.
    Er drückte auf den Gashebel. Das Auto fuhr schneller, kam dem gelben aber nicht näher.
    „Ach, wir sollten uns nicht mit ihm einlassen!" stachelte Buntfleck Nimmerklug an. „Das ist eben eine andere Fabrikmarke."
    „Macht nichts. Ich gebe mehr Gas, du wirst schon sehen."
    Aber das half nichts. Doch dann führte die Straße bergab. Der Fah rer des gelben Autos bremste ein wenig, damit sein Wagen nicht zu viel Fahrt bekam. Nimmerklug dagegen ließ die Bremse los, und sein Auto sauste immer schneller. Am Fuße des Berges tauchte wieder ein Fluß auf, über den eine Holzbrücke führte. Sie war so schmal, daß nur zwei Autos aneinander vorbeikommen konnten. Außerdem hielt ein Lastzug mitten darauf. Aber um den kümmerte sich Nimmerklug nicht.
    „Gleich hab ich den Gelben eingeholt!" prahlte er.
    „Immer ran, dann sag ich ihm, wer sich waschen muß!" antwortete Buntfleck.
    Der Fahrer des gelben Autos bremste auf der Brücke und blieb ne ben dem Lastwagen stehen, um zu sehen, ob er Hilfe brauche. Nimmerklug kam in voller Fahrt vom Berg herab auf die Brücke zugesaust. Plötzlich sah er, daß ihm die beiden Wagen die Durchfahrt versperr ten. Wahrscheinlich hätte es ein .Un glück gegeben, wenn ihm nicht plötz lich der Zauberstab eingefallen wäre. Als sie schon dicht vor dem Lastwagen waren und Pünktchen in Erwartung eines entsetzlichen Zusammenpralls wieder die Hände vors Gesicht schlug, packte Nimmerklug den Zauberstab, schwenkte ihn und stieß hervor: „Ich wünsche mir, daß wir über die beiden Wagen springen!"
    Das Auto bekam kleine Flügel, flog über der Erde dahin und stieg immer höher. Da hörte Nimmerklug hinter sich einen Schrei. Er sah sich um. Bun tfleck war aus dem Auto gefallen, klarn inerte sich an die Rückenlehne und hing in der Luft. Nimmerklug nahm den Zauberstab zwischen die Zähne, kletterte über die Lehne des Vordersitzes und packte Buntfleck am Kragen. Aber er hatte nicht die Kraft, ihn ins Auto zurückzuzerren, denn er konnte nur mit einer Hand ziehen, weil er sich mit der anderen festhalten mußte. Nim merklug wollte zu Pünktchen sagen: Nimm mir den Zauberstab aus dem Mund und wünsche, daß wir wieder auf der Erde landen! Doch da er den Zauberstab im Mund hatte, brachte er nur hervor: „Fiff fir fen Zauferfaf auf fen Fund ..."
    Pünktchen konnte ihn natürlich nicht verstehen.
    „Was ist?" fragte sie.
    „Filf fir, fu Fuffel!" Nimmerklugs Augen funkelten so zornig, daß Pünktchen begriff: „Hilf mir, du Dussel!" sollte das heißen. Schnell kletterte sie nach hinten und half Nimmerklug, Buntfleck ins Auto zurückzuziehen. Buntfleck. setzte. sich auf seinen Platz. Er war so er schrocken, daß er für eine Weile die Sprache verlor. Nimmerklug setzte sich wieder ans Steuer, blickte in die Tiefe und sah, daß sie inzwischen fürchterlich hoch gestiegen waren. Die Straße sah jetzt wie ein .schmales Band aus. Der Wind, der ihm ins Gesicht peitschte, benahm ihm den Atem. Deshalb schwenkte er den Zauberstab und sprach: „Ich möchte, daß wir wieder zur Erde zurückfliegen ... He! Aber nicht so schnell!" fügte er

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