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Nimmerklug in Sonnenstadt

Nimmerklug in Sonnenstadt

Titel: Nimmerklug in Sonnenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai Nossow
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Fluß, die Brücke und ganz Blumenstadt sehen. Die Morgensonne vergoldete die Hausdächer.
    „Schön ist unser Blumenstadt!" rief Nimmerklug. „Aber wir sollten auch große, schöne Häuser bauen wie die Sonnenstädter. Parks sollten wir haben, Theater und ein Rummelstädtchen, und auf allen Straßen müßten Autos, Autobusse und Autostühle fahren!" träumte Nimmerklug weiter.
    „Aber die Sonnenstädter haben schwer gearbeitet", antwortete Pünktchen. „Von allein ist es nicht entstanden."
    „Wir müssen uns eben auch anstrengen", sagte Nimmerklug. „Wenn wir uns gemeinsam ans Werk machen, können wir viel leisten. Es ist natürlich schade, daß wir keinen Zauberstab mehr haben. Den brauchte man nur zu schwenken, damit die ganze Stadt genauso würde wie Sonnenstadt."
    „Da sehe ich, daß du keinen Deut gescheiter geworden bist, Nimmerklug. Immer wirst du dich nach einem Zauberstab sehnen."
    „Ach, Pünktchen, ich trauere dem Zauberstab ebenfalls nicht nach. Ich dachte bloß, du tätest es. Warum machst du mir Vorwürfe?"
    „Weil ich möchte, daß du gut bist."
    „Wie?" rief Nimmerklug. „Auch du willst, daß ich gut bin?"
    „ja. Wer will das sonst noch?"
    „Weißt du, ich habe nämlich eine Freundin ..." Nimmerklug winkte ab.
    „Eine Freundin?" fragte Pünktchen erstaunt. „Was für eine?"
    „Eine, die genauso ist wie du. Sie macht mir ebenfalls dauernd Vorwürfe und will, daß ich besser werde."
    „Bist du schon lange mit ihr befreundet?"
    „Schon sehr lange."
    Pünktchen schob die Unterlippe vor und wandte sich ab.
    „Das ist aber nicht nett von dir, Nimmerklug”, sagte sie dann. „Wir  sind so eng befreundet, und niemals hast du mir von ihr erzählt."
    „Was gibt's da zu erzählen? Ich bin nicht besonders eng mit ihr  befreundet. Sie hat sich mir aufgedrängt."
    „Nimmerklug! Lüge nicht!" Pünktchen drohte ihm mit dem Finger.
    „Sage mir lieber, wie sie heißt."
    „Wer?"
    „Deine Freundin."
    „Ach, die! ... Die heißt Gewissen."
    „Gewissen?" wiederholte Pünktchen verwundert. „Ach, das Gewis sen!" Sie lachte, legte Nimmerklug die Hände auf die Schultern, sah ihm ins Gesicht und sagte: „Wie komisch du doch bist, Nimmerklug! Komisch und gut zugleich."
    „Das kommt dir wohl nur so vor."
    „Warum soll mir das nur so vorkommen?"
    „Weil ...", stotterte Nimmerklug, „weil du ganz einfach in mich ver liebt bist, sonst nichts."
    „Wer? Ich? Verliebt?" brauste Pünktchen auf.
    „Na ja, was ist dabei?"
    Nimmerklug zuckte die Schultern.
    „Was dabei ist? Ach, du ... du ..." Vor Empörung verlor Pünktchen  fast die Sprache. Endlich sagte sie: „Zwischen uns ist alles aus! Alles!
    Das kannst du dir merken!"
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und rannte davon.
    „Was ist denn nun passiert? Was hab ich eigentlich gesagt?" murmelte  Nimmerklug verwirrt und ging ebenfalls nach Hause. 
    So endete Nimmerklugs Reise nach Sonnenstadt.
     

     

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