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Nimmerzwerg

Nimmerzwerg

Titel: Nimmerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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Harrm Blutklump wusste, was er mit dieser Macht tun würde…
    Der Herr der Zwerge wirkte noch härter und unnachgiebiger als zuvor. Jede Unsicherheit bezüglich seiner Herrschaft schien von ihm abgefallen zu sein. Er war der uneingeschränkte Herrscher des Imperiums. Sein Wille war Gesetz, und er hatte es nicht länger nötig, sein Volk bei Laune zu halten.
    Statt neue Fässer anzustechen, ließ er nach seiner Rückkehr mit Hilfe der Wächtermaschine und dem Wissen Harrm Blutklumps neue Waffen schmieden, mit denen er seine Menhire ausrüstete. Ihr silberner Schlagstock wurde die Verlängerung seines Hammerzepters, das wiederum nicht mehr war als einer von Harrm Blutklumps abertausend Eisenarmen. Darüber hinaus erhielten die Menhire vollmechanische silberne Handkanonen – mehrschüssig, käferlos und zielsicher auf einen halben Gang Entfernung.
    Angesichts dieser Waffen wagte kein Zwerg mehr, seinen Bart ob des versiegenden Bierflusses oder eines zweifelhaften Herrschaftsanspruchs aufzureißen. Allein durch die Demonstration seiner Überlegenheit und der Bereitschaft, so hart durchzugreifen, dass selbst Steine brachen, gelang es Harrm Blutklump in Gestalt Krugk Trümmerboldts jeden Zweifel an der Rechtmäßigkeit seiner Herrschaft auszuräumen.
    Die Augen des Zwergenherrschers waren kalt geworden, sein Blick leblos und leer, und die wenigen Zwerge, die ihm noch gegenübertraten, schauderte es bei seinem Anblick. Sie spürten, dass er sich verändert hatte, während er allein draußen in den Höhlen herumgestreunt war. Irgendetwas war mit ihm geschehen. Doch keiner seiner Untertanen wagte auch nur laut zu fragen, wo ihr Herr allein und ohne Schutz vier Schichten lang gewesen sein mochte.
     
     
    Die Freude des Ehernen Volkes über Trümmerboldts Rückkehr jedenfalls hielt sich in Grenzen, zumal seine erste Amtshandlung darin bestand, die Arbeitszeit ein weiteres Mal verlängern zu lassen. Davon abgesehen deutete er an, dass sich in den Stollen einiges ändern würde und die Zwerge fortan weit weniger Eisen brechen würden. Stattdessen ließ er Hochöfen bauen, und allerorts begannen die Menhire, Waffen und Rüstungen zu konfiszieren.
    All das geschah Trümmerboldts Worten zufolge einzig zum Wohl, Schutz und ewigen Ruhm des Ehernen Volkes. Zum Antritt seiner Herrschaft waren Trümmerboldts Untertanen froh gewesen, wenn sie ein Fass Bier bekommen hatten. In Zukunft würden sie froh sein müssen, wenn sie sich unter den Schlagstöcken der Menhire wegducken konnten.
    Und durch die kalten Augen Krugk Trümmerboldts sah der Wächter Harrm Blutklump mit Freuden, wie sich die Dinge in den Gängen des Imperiums entwickelten. Er hatte einen neuen Körper gewonnen, und mit Hilfe dieses Körpers Tausende zwergische Untertanen. Er würde sie Rohre flechten und an den Wänden jedes Stollens und jeder Höhle anbringen lassen. Und jene Rohre würde er mit seinem tosenden Willen füllen, bis dieser durch das gesamte Eherne Imperium floss! Und dann würde er seinem Willen Arme verleihen! Zahllose stählerne Arme!
    In dem steinigen Stollen, der vor ihm lag, würden ihm treue Diener in schwarzen Rüstungen mit Schlagstock und Handkanone zur Seite stehen.
    Bis die zahllosen Arme seines tausendrohrigen Willens die Gänge des Imperiums erfasst hatten, würden die schwarzen Menhire seine Arme sein. Unter ihrer strengen Aufsicht würde das Eherne Volk nicht länger Gänge graben und Erze brechen. Stattdessen würden einfache Schürfbrüder unter den Schlagstöcken der Menhire und im Auftrag des Wächters das Handwerk des Rohrschmieds erlernen.
    All das zu ihrem eigenen Wohl und Nutzen.
    Denn mit Hilfe Krugk Trümmerboldts gedachte der Wächter das Eherne Volk zu retten. Und er war der Einzige, der das zu tun vermochte. Er hatte in das schaurige Antlitz der Götter geblickt und eine Ahnung des Untergangs gesehen. Doch so weit würde er es nicht kommen lassen!
    Harrm Blutklump würde seinen Willen an die Wände des Imperiums schmieden, in jeden Gang und jede Höhle, und zwar aus einem einzigen Grund: um die Zwerge vor ihren Göttern zu bewahren.
     

KAPITEL VII
     
     
     
    IN DEM EINIGE ZWERGE FÜRCHTEN,
    GEFRESSEN ZU WERDEN, TIHF SCHWARTZBARTH
    UNERWARTETEN BESUCH BEKOMMT UND FAZZGADT SICH AM ENDE WIE ZU HAUSE FÜHLT
     
    Umringt von finster dreinblickenden Schlägertrollen schleppten sich Blechboldt und der schwachsinnige Glimmboldt neben Fazzgadt und dem blinden General unter Führung des kolossalen Horrk halb nackt im matten Schein

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