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Nimue Alban 10 - Der Verrat

Nimue Alban 10 - Der Verrat

Titel: Nimue Alban 10 - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ren wird mein jüngerer Bruder Ihre ältere Schwester ehel i chen. Aber eines sollten Sie wissen: Unsere Häuser sind b e reits jetzt untrennbar miteinander verbunden. Und während Sharleyan und ich noch Tränen vergießen, weil wir nur noch für die Seele eines toten Freundes beten können, heißen wir Sie auf dem Thron willkommen, den Sie nun besteigen we r den. Ich weiß, wie sehr Ihr Herr Vater Sie geliebt hat, Nah r mahn Gareyt, und ich weiß, wie sehr Sie ihn geliebt haben. Behalten Sie ihn im Gedächtnis, so wie wir ihn im Gedäch t nis behalten werden, und folgen Sie dem Beispiel, das er Ihnen gegeben hat! Wenn Sie das tun, werden Sie nicht nur ein Prinz werden, den man respektiert und dem man gehorcht, sondern ein Mann, den man liebt und ehrt. «
    Der junge Mann, der in vier weiteren Fünftagen sechzehn Safehold-Jahre alt würde – in Begriffen von Terra also vierzehneinhalb Jahre alt war, blickte zu seinem Kaiser und se i ner Kaiserin empor. Dann senkte er den Kopf wieder und lehnte die Stirn auf ihre verschränkten Hände. Schließlich zog Sharleyan ihre Hand sanft zurück und legte sie ihm b e hutsam auf die dunklen Locken. Kaum merklich zitterten Nahrmahn Gareyts Schultern. Lächelnd strich ihm die Kais e rin über das Haar. Dann holte sie tief Luft.
    »Erheben Sie sich, Prinz Nahrmahn Gareyt, Nahrmahn III. von Emerald. Sie sind in Unseren Kaiserlichen Rat ber u fen, und Wir haben vieles zu besprechen. «
    Nahrmahn Gareyt war schon jetzt größer als sein Vater. Er war sportlich und muskulös und hatte keineswegs die u n bestreitbar rundliche Figur Nahrmahns des Älteren. Doch seine Augen glichen denen seines Vaters: Sie waren dunkel und wirkten stets aufmerksam. Es stand noch abzuwarten, ob sein Verstand sich mit dem seines Vaters messen könnte. Bislang sieht es aber ganz vielversprechend aus, dachte Sharleyan. Der junge Mann hatte nie damit gerechnet, b e reits in so jungen Jahren den Thron besteigen zu müssen – geschweige denn, dass er es gewollt hätte. Doch seine Eltern hatten ihn vieles gelehrt, um ihn zum Mann und zum künft i gen Regenten heranreifen zu lassen. Nun sog Nahrmahn G a reyt mit seinen aufmerksamen Augen jedes Detail im Rat s zimmer auf.
    Zweifellos war er sich seines jugendlichen Alters b e wusst, als er nun in dem Sessel saß, der zuvor seinem Vater zugekommen war. Vor Nervosität hielt sich der junge Prinz eine Spur zu aufrecht, und auch die Art und Weise, wie er jeden anschaute, der das Wort ergriff, verriet innere Unruhe. Immer noch war sein Blick trauerumflort, und hin und wi e der legte er geistesabwesend die Hand an die schwarze Trauerbinde, die er an seinem rechten Arm trug. Doch hielt er sich deutlich gefasster als mancher von doppelt so hohem Alter. Sharleyan musste an ein kleines Mädchen denken, noch jünger als er, das ebenfalls viel zu früh einen Thron hatte besteigen müssen, weil ihr Vater einem Attentat zum Opfer gefallen war. Sie hatte sich Nahrmahn Gareyt schon immer verbunden gefühlt. Ihr gemeinsames Leid band sie nun noch enger aneinander.
    »Was ich im Thronsaal gesagt habe, war mein voller Ernst, Nahrmahn Gareyt «, sagte Cayleb und blickte über den Tisch hinweg den jungen Prinzen am Fußende an. »Ich hatte nie angenommen, Ihren Herrn Vater überhaupt zu mögen, bevor wir einander persönlich kennengelernt haben. Aber wir beide waren Regenten, und wir beide wussten, dass wir unseren Streit beilegen mussten, wenn unsere Völker und unsere Reiche überleben wollten. Damals rechnete ich nicht damit, dass wir einander beizeiten sehr schätzen würden. Seine Klugheit und sein Rat waren uns immer wertvoll. Ich denke, Sie kennen Sharleyan und mich mittlerweile gut g e nug, um zu wissen, wie sehr wir Ihrer ganzen Familie zug e tan sind, obwohl niemand eine derartige Entwicklung erwa r tet hat. Trotz Ihres jugendlichen Alters sind Sie ein vollstä n dig stimmberechtigtes Mitglied des Kaiserlichen Rates. Sie sind nun der Prinz von Emerald, der zweithöchste Adelige im Charisianischen Kaiserreich. Wir legen viel Wert auf Ihre Anmerkungen und Ihre Meinung. Sie werden gewiss ein wenig mehr als Ihr Herr Vater zaudern, Ihre Meinung auch zu äußern . « Trotz der Ernsthaftigkeit dieses Augenblicks zuckten Caylebs Mundwinkel. »Nahrmahn hat sich weiß Gott nie gescheut, seine Meinung kundzutun. «
    Leises Gelächter erfüllte das Ratszimmer, und selbst Nahrmahn III. steckte das schiefe Grinsens des Kaisers an.
    »Dass Sie zögern, ist zu erwarten. Sie sind jung, und

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